Das große Leiden

  • Herzlichen Glückwunsch Sven.


    Ich kann mich noch gut an meine eigene Fahrprüfung erinnern:
    Während der Fahrt erzählte der Prüfer eine Anekdote über einen diensteifrigen
    Polizisten, der den Wagen eines Prüflings angehalten hat, zwecks Führerscheinkontrolle... ;).
    Trotzdem war's eine krude Angegelegenheit. Als ich auf den Parkplatz der Fahrschule gefahren bin, habe ich auf einmal einen Schüttelkrampf in den Beinen bekommen. Das rechte Bein hat, bzw. die Muskulatur, unkontrollierbar hin und her gezuckt. Das war bestimmt die Aufregung, weil ich sicher war, das ich den Lappen der Tasche hatte. Sogar auf der Zielgeraden kann es noch Probleme geben. Das mit dem Zittern hab ich, Gott sei Dank, irgendwie noch hinbekommen.

  • Tja, Glückwunsch, Sven. Auch wenn ich das Gejammere micht verstehe, schließlich haste es ja hinbekommen ;) Und Stress ist so eine Fahrprüfung immer. Ich bin bei meiner ersten über ein Stoppschild gefahren...kam gar nicht gut.

  • Ihr wollt Jammern hören? Das kann ich euch geben:


    Derzeit liege ich mit 40 Grad Fieber und starken Grippesymptomen im Bett und frage mich, wie ein so dermaßen winziger Organismus einen ganzen Menschen lahm legen kann.


    Dank meiner Erkrankung habe ich einen Theaterbesuch, mehrere wichtige Vorlesungen und einen Glühweinabend verpasst.


    Passend dazu kommt meine alljährliche Winterdepression wie gerufen, um meine mir angeborene Melancholie in tiefen Nihilismus zu verwandeln. Und als ob das noch nicht reichen würde, überträgt sich diese Stimmung nun auch noch auf meine Freunde, die mich in solchen Momenten normalerweise immer aufmuntern.



    Was noch... Derzeit habe ich das Gefühl, in meinem Studium stark zurück zu liegen, und meine Motivationskurve, dies zu ändern, liegt im negativen Bereich.


    Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass mir die ganze Weihnachtszeit tierisch auf den Solar plexus geht? Als ob Weihnachten die einzige Zeit wäre, wo man nett zu den anderen Menschen sein soll. Christliche Nächstenliebe kann man auch im Sommer veranstalten, da ist es wenigsten warm.
    Dazu noch die geheuchelten Familienbesuche im Stile von „Aber dieses Jahr benehmen wir uns, wenn wir zu den Großeltern fahren. Und diesmal wird auch ganz bestimmt kein Weihnachtsbaum angezündet“ .
    Nicht zu vergessen der Stress des „Ich brauche noch bis morgen das Super-Dupa-Weihnachtsgeschenk für meine Familie“, nur um dann unter dem Weihnachtsbaum festzustellen, dass jedes Geschenk mindestens doppelt vorhanden ist bzw. man anhand der geschockten Gesichter erkennt, dass dies ein, äh, „ganz bezauberndes Geschenk ist“, welches nächste Woche bei Ebay vertickt wird.


    Und da fragen mich die Leute: „Aber Christian, warum magst du denn kein Weihnachten?“


    Also, wenn noch jemand Geschichten aus „Die Passion Dainem“ hören möchte, nur zu. Ich könnte einen ganzen Roman damit füllen. Und Zeit habe ich derzeit genug. So ein Grippevirus hat offenbar auch seine guten Seiten… (mein Gott, stammt das gerade von mir?)

  • Mal wieder was Neues von meinen diversen PC-Problemen.


    Ich habe jetzt endlich ein funktionierendes neues Mainboard. Leider ist dafür jetzt mit einem ordentlichen Betriebssystem Schluss. Ich habe jetzt XP schon 2x neuinstalliert, einmal sogar nach kompletten Formatieren der Festplatte, aber das OS läuft trotzdem sehr instabil. Ich kann also manche Programme gar nicht installieren (z.B. MS Office) und alle Programme, die ich installieren konnte (z.B. Mozilla, ICQ), laufen sehr instabil (ständig Abstürze, Fehlermeldungen etc.). Außerdem hat der PC die Angewohnheit, manchmal ohne jede Vorwarnung neu zu starten. Ich habe die Windows-Installation sogar mit 2 verschiedenen CDs versucht, aber das brachte keinen nennenswerten Unterschied. Ich kann nichtmal meinen Virenscanner aktualisieren, weil das Programm immer während dem Laden der neuen Dateien abstürzt, wie eigentlich jedes Programm nach einiger Zeit (nur, oh Wunder, DromEd läuft relativ sicher!).


    So langsam habe ich echt die Schnauze voll und ich bin schon nah am Überlegen, ob ich nicht einfach in den Media Markt marschieren und mir für 700 € einen neuen PC kaufen soll, wo einigermaßen ein paar Spiele und natürlich DromEd drauf läuft.


    PS: Hat einer vielleicht eine Ahnung, woher meine oben genannten Probleme kommen könnten?

  • Zitat

    Original von Kamon
    Hat einer vielleicht eine Ahnung, woher meine oben genannten Probleme kommen könnten?


    Könnte am RAM liegen. Hast Du die RAM-Riegel auch schon mal ersetzt?

  • Also, ich habe gerade mit dem EDV-Experten von der Firma meines Vaters telefoniert und der meinte auch, dass eventuell der Arbeitsspeicher das Problem sein könnte... ich habe zum Glück 2x256, d.h., ich kann sie gegenchecken - wenn es allerdings nicht an einem der Arbeitsspeicher liegt, weiß ich auch nicht mehr weiter...


    @ UglyEd
    Netzteil ist, glaube ich, nicht das Problem. Die Stromversorgung ist laut den Angaben im BIOS völlig im grünen Bereich. Aber auzuschließen ist es natürlich nicht.

  • Ich habe jetzt mal den einen Speicher ausgebaut und die Folge war, dass der PC nichtmal vernünftig gestartet hat. Ich hab als den zweiten ausgebaut, dafür den ersten wieder rein - und oh Wunder: XP läuft völlig stabil. Ich kann aufeinmal sämtliche Programme installieren, die vorher gezickt haben und kein Programm stürzt mehr ab... es läuft zwar alles halb so langsam, aber ein neuer 256-Speicher kostet ja nur so 30-40 Euro.

  • Kaputte RAMs sind echt mühsam, denn das System kann u.U. lange sauber laufen und plötzlich schmiert was ab; oder gewisse Programme verhalten sich plötzlich völlig verdreht.
    Kamon: Achte noch beim Kauf des neuen Riegels, dass sich der neue und dem alten auch wirklich verträgt (da habe ich auch schon mal daneben gegriffen); also am besten mit dem funktionierenden RAM beim Händler vorbeischauen ;)


    Hoffe, Dein grosses Leiden hat damit endlich sein Ende gefunden. :]

  • @ meril
    Ich bin jetzt gerade am Überlegen, ob ich mir gleich zwei neue Riegel kaufen soll, evtl. mit 512 MB. Allerdings würde das halt mindestens 120 Euro kosten, ein neuer 256 nur ca. 30.
    Momentan habe ich einen Corsair, aber z.B. Alternate führt diesen Hersteller nicht mehr. Wäre ein anderer Hersteller auch damit kompatibel?

  • Der Hersteller ist in Deinem Fall nicht ausschlaggebend, da die RAMs an sich normiert sind. Viel wichtiger sind die Fragen: Laufen die Riegel mit Deinem Board und sind sie untereinander kompatibel? Im Zweifelsfall einfach dem Händler den Hersteller/Typ vom Board mitteilen. Und wenn Du zwei gleiche Riegel kaufst, bist Du auch auf der sicheren Seite.


    Ich benutze selber übrigens Kingston-RAMs und kann diese sehr empfehlen.

  • Ich habe momentan Corsair und war (bist jetzt) auch zufrieden damit. Aber ich habe bis jetzt auch nur Gutes über Kingston gehört. Ein 512-Riegel würde ca. 70 Euro kosten. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich gleich beide alten Riegel rauschmeißen und mein System auf 1024 MB aufrüsten soll.
    Wäre das theoretisch verbindbar mit meiner jetzigen Konfiguration, oder wäre dann der Speicher zu übermächtig bzw. schnell?


    AMD Athlon XP 2200+ (1,66 GHz real)
    MSI K7N2 Delta 2
    256 (bzw. 512) MB DDR-RAM
    Radeon 9800 PRO

  • Kamon: Was die technischen Spezifikationen betrifft, sollte wohl nix gegen die Aufrüstung sprechen. Wie gesagt, es ist einzig Sache des Motheroards, ob und wieviel 512-Banken Du damit betreiben kannst, also unbedingt die Angaben dem Händler mitteilen.

  • Seit heute hab ich auch endlich meinen Führerschein! :D
    Bin sehr froh, endlich diesen Mist hinter mir zu haben.


    Na ja, das ist ja hier der Thread des Leidens, von daher:
    Seit kurzem bin ich endlich wieder nicht mehr solo unterwegs. Eigentlich immer noch kein Grund zu leiden, nur wohnt die Liebste leider 250 km weit weg. Und dauernd runterzufahren, hab ich kein Geld. Die Bahntickets sind einfach unverschämt teuer. Wie kommt man eigentlich auf die Idee, Bahnfahren sei billiger als Autofahren? Von hier nach Mainz kostet es 35€, zurück natürlich wieder das gleiche. 250 km mit dem Auto wären bei 9l pr 100 km ca. 25 € und ich bin schneller da. Na ja, da ich aber (noch) kein Auto habe, bin ich auf die Bahn angewiesen.
    Und so bin ich zwar eigentlich nicht mehr allein... aber irgendwie doch... ;(

  • So ein Auto kostet was. Und schon mal was von Betriebskosten gehört? Und wenn das Ding kaputt ist und du kannst z. B. nicht selbst ein Getriebe reparieren wie ich neulich, dann biste garantiert pleite...achso, das war missvertändlich...ich habs ja selbst hinbekommen

  • Endlich, nach all dem Klausurenstress finde ich wieder die Zeit, meine Gedanken auf Papier zu bringen:



    Beginnen wir heute mit einer einfachen Frage:
    Gibt es etwas schöneres, als sich morgens in aller Herrgottsfrühe im Bett zu strecken und zu recken? Seine gesamten Gedanken kreisen um dieses Ruhezentrum des Universums, niemand, der einen aus den Federn scheucht. Wohlige Wärme unter der geliebten Bettdecke, den Kopf angenehm temperiert auf dem mit Abstand kuscheligsten Kissen der Welt. Herrlich. So kann es ewig weitergehen. Mit einem verschlafenen Blick nimmt kann kurz den Wecker in Augenschein, weniger aus Notwendigkeit als vielmehr aus reinem Interesse, wie viel Zeit einem noch für diesen herrlichen Tag bleibt. Die Uhrzeit: Es ist 9:40 Uhr. Wundervoll, wenn man nichts zu tun hat. Wenn man nichts zu tun hat…


    WENN MAN NICHTS ZU TUN HAT???


    Das ist der bittere Moment der Wahrheit, der sich unerbittlich ins Bewusstsein gräbt: dass man heute irgendwas Wichtiges zu erledigen hat. Irgendwas. Nach 5 Millisekunden steigt der Blutdruck ins Unermessliche, das Adrenalin tropft förmlich aus allen Poren, und der Herzschlag setzt für einen Moment aus, als dieses „irgendwas“ urplötzlich Gestalt annimmt: Klausur. Allgemeines Verwaltungsrecht. Um 10:00 Uhr. Und zwar s.t.


    Blick zurück auf die Uhr. Noch 18 Minuten. Geschätzte Zeit zum Fertigmachen: 6 Minuten. Fußweg zur Uni: 15 Minuten. Macht, Moment: Minus 3 Minuten. Nicht gut. Gar nicht gut. Überhaupt nicht gut.


    Schluss mit den Vorüberlegungen, Handeln ist angesagt. Aus dem Bett, angezogen, (wo sind die Schuhe?), Gesetzestexte in Rucksack, Zähneputzen muss heute ausfallen, runter zur Tür, kurzer Kontrollblick in Spiegel (OH GOTT!), raus auf die Straße, rein in den Regen, rauf zur Uni.


    Punkt 9:59 vor Hörsaal 1. Ein ganz kurzer Moment der Verschnaufpause. Zeit, sich Gedanken über die Klausur zu machen, bleibt trotzdem nicht mehr. Weiter geht’s.
    Die nette Lehrstuhlmitarbeiterin schaut mich kurz an, blickt angewidert weg (ich sehe heute wirklich nicht besonders fit aus), fragt mich nach meinem Namen, der irgendwo auf dieser Liste stehen muss (ich habe mich eingetragen, 100 pro!), schüttelt mit dem Kopf, stellt mit einem bedauerlichen Blick fest, dass ich doch nicht auf der Liste stehe (aber ich habe mich eingetragen, oder?), und ist dann so nett, die Liste mit meinem Friedrich Wilhelm zu komplettieren. Geschafft. Endlich entspannen.


    Stop. Ich schreibe gerade in einem katastrophalen Zustand eine für mich lebenswichtige Klausur. Sollte sich da nicht mein Blutdruck melden? Netterweise nicht, der Kerl ist gerade nach getaner Arbeit in einen Gewerkschaftsstreik getreten und demonstriert für die 0 Stunden- Woche. Gut, soll mir Recht sein.


    Endlich werden die Sachverhalte ausgegeben. Mein erster Eindruck beim Überfliegen: schaffbar.


    Dann kann´s ja losgehen. Nein, immer noch nicht. Wieder mal meldet sich diese hartnäckige und unfassbar gehässige Stimme in meinem Kopf: „Hast du nicht irgendwas vergessen?“ „Nö.“ „Ganz sicher?“ Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, dass diese Stimme, wie boshaft sie auch sein mag, bisher immer Recht behalten hat. Also gut, kurzer Tagesablauf: Aufgestanden, angezogen, kurzer Blick ins Badezimmer, losgegangen.
    Hm. Badezimmer. Da fehlte doch was. „Oh Oh.“ Und exakt auf diesen Moment hat meine Blase gewartet. Unter Ausnutzung meiner Arg- und Wehrlosigkeit überfällt sie meinen Verstand und brüllt:
    „Entleer mich!“


    Doch mein Verstand steht mir wie so oft treu zur Seite und sagt:
    „Halts Maul, du blinde Nuss. Geht grad schlecht.“
    „Was soll das heißen, geht grad schlecht? Verdammt, ich wurde seit 11 Stunden nicht mehr geleert. Ich platz gleich.“
    Mein Verstand: „Jetzt hör mir mal gut zu. Ich habe gerade einen richtig schlechten Tag hinter und vor mir, also halt gefälligst deine Klappe, oder ich schalt dich ab!“
    „Traust dich doch eh nicht, ätschibätsch…“
    Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, ertönt das tiefe Grummeln meines Magens und lässt den Hörsaal erzittern: „ICH HAB HUNGER!“
    Mein Verstand: „Mund zu. Du hattest gestern schon was zu futtern.“
    „Ich hab aber schon wieder Hunger!“
    „Dann… dann spachtel dir doch die Blase rein.“
    „Ich bin aber nicht bekömmlich!“, mault die Blase.
    Mein Verstand: „Gibt es hier irgendjemanden, der heute mal nichts zu meckern hat?“
    Daraufhin beginnt das Startsignal für alle unterdrückten Körperteile, sich urplötzlich zur Stelle zu melden und mir ihre Wehwehchen zu beichten, angefangen von der Zehe, die sich böse auf den Schlips getreten fühlt über meine Leber, die mal wieder eine Entziehungskur macht bis hin zu meiner linken Niere, die derzeit einen Kursus in Political Correctness macht und mich die ganze Zeit als stinkendes Chauvinistenschwein beschimpft.



    118 Minuten pures Leiden später: Unter Aufbringung aller Reserven haben mein Verstand und ich 8 Seiten zum Thema Verwaltungsakt und ThürVwVfG aufs Papier gebracht. Runter zur Abgabe, rauf in Richtung Toilette. Endlich, endlich, endlich: Das zweitschönste Vergnügen eines Mannes hinter sich gebracht zu haben, entschädigt für eine Menge. Zufrieden und Hand in Hand verlassen meine Blase und ich die Universität.



    Und wenn sie nicht gestorben…, nein Moment, natürlich in Juristendeutsch:
    Und wenn die Beteiligten nicht durch Hinscheid abgegangen und in Fortfall gekommen sind, sind dieselben derzeit noch lebhaft.



    *das musste ich einfach loswerden, nehmts mir nicht übel*