Waffen an der Schule

Meintest du, woran es ihnen FEHLT?

Ich denke, die meisten sind hauptsächlich psychisch labil. Wenn jemand schwach im Geiste ist und obendrein eine niedrige Hemmschwelle hat, kann es zu sowas kommen.
Erziehung spielt einen Teil mit. Wie oft wollten Kinder von Bekannten, dass ich ihnen mal ein Spiel ausleihe (bsp.: Severance, Splinter Cell, Battlefield...) und jedesmal, wenn ich sage, dass ich das erst mache, wenn sie 18 sind, bekomme ich von den Eltern zu hören "Och mach doch, wenn er es net hier zocken kann, geht er eh zu Freunden, die das dürfen." Ich unterstütze sowas nicht!
Dann gibt es noch die Unterhaltungsmedien im Allgemeinen. Wie eben angesprochen sind es die Spiele (Zensur bringt da gar nix, es geht immerhin darum, was man in dem Spiel machen muss, und nicht, wie es aussieht). Die FSK bei Filmen ist auch für'n Arsch. Herr der Ringe ab 12!!! Soll ich mal lachen?!? Immerhin werden da Orks geköpft. Und Harry Potter? Ist auch ein Brüller, was die da für ne Grenze gesetzt haben. Fehlt nur noch dass sie den Streifen als pädagogisch wertvoll werten! Und wie war es früher? Teen Wolf 2 ab 16 (Okok, das ist das andere Extremum). Alles in allem betrachtet trägt die Unterhaltungsbranche auch dazu bei, dass Jugndliche was an die Klatsche kriegen.
Nun kombiniere man das Ganze mit einem psychisch Labilen mit niedriger Hemmschwelle, der Eltern hat, denen er sich nicht anvertrauen kann (Androhung von Prügel bei schlechten Noten etc...), füge noch ein gestörtes Verhalten gegenüber Mitmenschen (die ihn prompt darauf hänseln) und ein paar schlechte Noten hinzu und fertig ist der Amokläufer. Jetzt fehlt nur noch ein dummer Spruch ("Ey, bist du so blöd oder tust du nur so?!?"), und schon knallts.

BTW: Ist es nicht merkwürdig, dass die meisten solcher Schüler ihre Waffen von den Eltern haben? Welcher normale Mensch sammelt Waffen?!? Schön, Historische Waffen kann man akzeptieren (kann man immer noch unbrauchbar machen). Jagdwaffen würde ich auch noch verstehen (Es gibt Auflagen, die Waffen sicher aufzubewahren, genau wie bei Sportwaffen). Aber was sind das für Eltern, die daheim Schrotpumpen und Deserts herumliegen haben?!? Da kann doch auch was net beim Elternhaus stimmen.

Es ist immer sehr leicht, die Schuld einfach auf die Eltern zu schieben - ohne überhaupt die näheren Umstände zu kennen.

Es könnte genausogut eine organische Stöhrung des Gehirns vorliegen, die Eltern, als Laien, die keine psychologische Ausbildung haben übersehen - das selbe gilt für Lehrer an Regelschulen. Niedrige Hemmschwelle, mangelnde Selbstkontrolle können eine organische Störung im Gehirn zugrunde haben, es sind oft Erscheinungsbilder des Hyperkinetischen Syndroms. Solche Kinder und Jugendliche sind auf dem Vernunftweg oft schwer oder kaum zu erreichen. Ich weiß leider nur zu gut, wie das ist, wenn Kinder nicht so sind wie andere Kinder, ich kenne das Unverständnis der Nachbarn, Lehrer und sogar der eigenen Verwandtschaft. Und die der Behörden, die aus Spargründen notwendige Heilpädagogische Maßnahmen einfach streichen. Das macht es für ein Kind sehr schwer, und die Außenseiterrolle ist da praktisch schon vorprogrammiert.

Kann sein, daß er einfach eine Kurzschlußreaktion hatte, was im Unterricht vorgefallen ist, weiß ja keiner, vielleicht hatte er schon seit langen Probleme mit der Lehrerin, kann sein, daß seine Eltern keine Zeit hatten, daß er Liebeskummer hatte und vielleicht einfach alles auf einmal schief ging und er durchdrehte. Es gibt Menschen, die schaffen es einfach nicht, sich jemanden anzuvertrauen, sind introvertiert oder depressiv, auch Depression ist eine schwere Erkrankung, die oft erst erkannt wird, wenn es schon zu spät ist. In den Berichten lese ich immer, der Schüler war "unauffällig", vielleicht war er es zu Hause auch, die wenigsten 16jährigen erzählen alles ihren Eltern, oder tut ihr das? Hier sind ja wohl etliche in dem Alter.

Aber voreilig alles auf die Eltern schieben, finde ich völlig falsch. Ihr redet hier über Menschen, die ihr nie kennengelernt habt, bedenkt das dabei.

@ Judith - dein "blahblah" ist typisch, aber bist du dir wirklich sicher, daß du alles weißt - vielleicht dachten die Eltern des Jungen genauso, und stehen jetzt entsprechend unter Schock. Nicht nur, daß sie vielleicht lange dachten, es wäre alles in Ordnung und er würde es ihnen sagen, wenn er Probleme hätte - sie haben ihren Sohn verloren, und halb Deutschland gibt ihnen die Schuld dafür, ob sie dafür etwas können oder nicht.

Das ist auch wieder so ein typisches Vorurteil, die Eltern, die Musik, die PC-Spiele - doch wer weiß wirklich, was in dem Jungen vorging? Er hätte ein Masaker in seiner Klasse anrichten können, doch er hat es nicht. Er hat sich selbst getötet, da wird man die wahren Gründe dafür nie erfahren.
Aber irgendeinen Sündenbock braucht man anscheinend um die Nachrichten zu verkaufen. Warum nichtmal die Nachrichten-Sendungen verantwortlich machen? Was da gezeigt wird, ist ja auch ziemlich brutal manchmal - aber dann doch lieber schreiben, er hat Metal gehört oder Horrorfilme angeschaut... :baby:

@ Judith - so meinte ich das auch

Metalldektoren in einer Schule einführen klingt schon sehr übel, aber ob das was nützt? Vielleicht wäre es sinnvoller die Kosten dafür in gezielte Jugendarbeit zu stecken? Ich bin ja kein Jugenpsychologe, aber Jugendliche, die es schaffen sich illegal Waffen zu besorgen, die schmuggeln das auch an Metaldektoren vorbei - gegen die Gewaltbereitschaft müßte da etwas getan werden. Aber ob das noch möglich ist?

Ich meinte jetzt weniger, daß die Schüler zu einem Berater oderso gehen, sondern daß an den Schulen mehr getan werden müßte, über die Lehrer und die Eltern - ich denke mal, daß da unser ganzes Schulsystem ziemlich im Argen liegt und da müßte was verändert werden. An den Regelschulen wird irgendwie der Stoff durchgezogen, wer nicht mitkommt oder andere Probleme hat, bleibt eben auf der Strecke.

Ich denke auchmal, daß der Aufwand Wahnsinn wäre - jeder Schüler hat eine Uhr, oder Gürtel.... man müßte ja jeden durchsuchen....
Allein die Kosten, die das verursacht.... :baby: