Bilder

  • So da ich versprochen habe ein paar Bilder mit meiner neuen Kamera zu machen bin ich mal auf dem Land rumgeschlichen und habe die hier geschossen:


    Bitte um Feedback, was haltet ihr von meinen ersten Bildern? :D



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  • Hallo Philipp,


    man sieht, dass die Bilder von einem Anfänger gemacht wurden. Das ist gar nicht schlimm, und einige sind auch recht gut geworden. Aber es gibt ein paar Sachen, die man sich beim Photographieren ziemlich schnell angewöhnen sollte, da so sehr schnell sehr viel bessere Resultate erzielt werden können.
    Vielen der Bilder fehlt die nötige Schärfe bzw. sie sind verwackelt. Lösungen hierfür wäre eine kürzere Verschlusszeit (1/250 Sekunde kann man eigentlich gar nicht verwackeln) oder ein Stativ (denn dann kannst du auch die Blendenzahl erhöhen - mit Blende 16 wird die Schärfentiefe schon gleich viel größer). Am Besten wäre, du würdest mir mal die Aufnahmedaten von den Bildern geben (die müsste deine Kamera eigentlich speichern), dann kann ich dir noch genauere Tipps geben.
    Mein zweiter Tipp betrifft den Bildaufbau. Es gibt unendlich viele Photos, die todlangweilig wirken, weil sie den Betracher nicht "ins Bild ziehen". Eigentlich gibt es da nur zwei sehr simple Regeln, mit denen man das ändern kann.
    Nummer 1: Die Drittel-Regel. Teile dir dein Motiv horizontal und vertikel in 3 Teile auf. Damit erhälst du 9 Felder. Jetzt solltet du darauf achten, dass z.B. der Horizont (oder was als Horizont zu sehen ist, z.B. eine Waldgruppe) nie in der Mitte des Bildes ist, sondern in dem Drittel darüber oder darunter. Ebenfalls sollten sich Gegenstände (wie z.B. ein Baum) immer im linken oder im rechten Drittel des Bildes befinden. Besonders gut ist das linke Drittel, da Westeuropäer von links nach rechts lesen und daher der Blick automatisch auch bei Bildern von links nach rechts wandert. Diese Regel kann man natürlich auch bewusst brechen und einen Gegenstand nach rechts setzen. Das gilt z.B. für dein ersten Bild. Es würde wahrscheinlich um einiges interessanter wirken, wenn der Baum nicht in der Mitte, sondern links oder rechts im Bild stehen würde. Die horizontale Drittelung stimmt aber. Aber z.B. beim dritten Bild ist der Horizont genau in der Mitte. Wenn du die Kamera ein wenig höher oder tiefer hälst, hast du entweder mehr Acker oder mehr Himmel im Bild und der Horizont befindet sich in einem der oberen oder unteren Drittel. Ein Photo, das mir dahingehend sehr gut gefällt, ist "weg2az7.jpg". Du hast einen Vordergrund, der nicht in der Mitte des Bildes ist und der Betrachter wird durch den Weg, der in der Ferne verschwindet, zusätzlich ins Bild gezogen.
    Bei diesem Bild hat der Photograph sich wahrscheinlich hingekniet, da der Boden sehr nah ist. Trotzdem geht das Bild landschaftlich weit in die Tiefe, von rechts kommen Bäume und Heuballen ins Bild, die den Betrachter weiter hineinziehen.
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    Ziemlich viele der Bilder sind im Wald gemacht. Wald photographieren ist verdammt schwierig, weil es sehr schnell langweilig wirken kann (da oft keine markanten Objekte zu sehen sind). Hier würde eine Änderung der Position das Bild interessanter machen. Geh z.B. mal in die Hocke und photographiere nach oben oder versuche Detailaufnahmen von Ästen oder Laub zu machen. Details sind sowieso sehr wichtig, da eine Bilderstrecke, wo nur Panoramaaufnahmen dabei sind, auch schnell langweilig werden kann. Ich nehme mal an, dass dein Objektiv eine Makrofunktion hat. Geh ruhig mal nah an einen Ast oder einen Stein heran und mach eine Aufnahme aus der Nähe. Kann auch sehr schön sein.
    Dieses Bild zeigt z.B., wie so etwas aussehen kann (nicht von mir! ;) )
    [Blockierte Grafik: http://img.fotocommunity.com/photos/1132009391.jpg]


    Man kann natürlich auch Gegenlicht einsetzen, wie du es z.B. bei einem Bild gemacht hast.


    Sehr schön gewählt hast du aber die Tageszeit. Morgen und Abend sind die besten Zeiten zu Photographieren, da hier das Licht schräg auf die Motive fällt und Farben so viel besser zur Geltung kommen.


    Ok, ich denke das war jetzt mal genug der Kritik. Lass dich davon nicht entmutigen, du machst schon recht gute Bilder. Und ich glaube, wenn du beim nächsten "Shooting" ein wenig auf meine Tipps achtest, werden die Bilder gleich doppelt so gut. Jeder hat mal so angefangen... und jeder hat die gleichen Fehler gemacht, also ist es gar nicht schlimm. Du willst meine ersten Photos gar nicht sehen. ;)


    Und noch ein Hinweis für's nächste Mal: Nimm bitte nicht die Originaldateien, sondern verkleinere sie, bevor du sie hochlädst. 800x600 Pixel reichen völlig aus, um ein Photo zu beurteilen. Sonst sitzt man ja selbst mit DSL ewig davor und wartet, bis sie geladen sind. ;)

  • Hallo Kamon


    Ich bin sehr dankbar für deine ausführliche Kritik, zu deinen Tipps. Ja genau das steht auch in meinen Fachbüchern. Das heißt ich werde es das nächste mal umsetzen. Danke für die sinvollen Tipps. ;) Zudem habe ich ein 18-55 mm Objektiv und Makroobjektive sind meines wissen schweine teuer. Zu den Bilder kann ich nur sagen das es nur Rumgeknipse war. Also nichts ernstes, zudem denke ich das ich das Anfangsbild nochmal neu schießen werde. Zu den Orginaldateien. Ich habe sie in Photoshop nochmal um 50% skaliert, da ich mit einer Auflösung von 10,1 Megapixel gearbeitet habe waren diesen um die 3700 * 3200 Pixel groß (kann dir jetzt nicht die genau Pixelzahl verraten).



    Grüße aus Bayern


    Bis zu den nächsten Schnappschüssen... :)

  • Zu den Makroobjektiven:
    Ja, es gibt reine Makroobjektive, die kostet je nach Hersteller 500-2000 Euro. Das meinte ich aber nicht. Heutige moderne Objektive haben meistens eine sehr kurze Naheinstellgrenze, also praktisch eine Makromodus. Natürlich ist die Qualität dieser Makroaufnahmen dann längst nicht so scharf und die Farben nicht so brillant wie bei einem 2000-Euro-Zeiss-Makroobjektiv, aber für den Amateur reicht es locker.
    Ich habe mir mal dein Objektiv angeschaut. Es hat eine Naheinstellgrenze von 0,28m, also alles was darunter liegt kannst du nicht mehr fokussieren, aber du kannst bis 28cm an ein Objekt ran und scharfstellen. Wenn du dann noch zoomst, erhälst du eine ziemlich gute Makroaufnahme. Probier's mal aus. ;)


    Dieses Bild ist z.B. auch mit einem Zoomobjektiv von Tamron entstanden, hat eine Naheinstellgrenze von 0,30, soweit ich mich erinnere. Und es wirkt wie eine Makroaufnahme mit einem Vollwert-Makroobjektiv.
    [Blockierte Grafik: http://img.fotocommunity.com/photos/11017996.jpg]
    (An der Schärfe mangelts etwas, weil es nur ein Scan vom Abzug ist; ich photographiere nach wie vor analog)


    Und für's Internet würde ich die Photos trotzdem auf mindestens 1000x900 oder so verkleinern.

  • Oh mein Gott, 2000€ für ein Objektiv, der Spaß ist mir eindeutig zu teuer, Vielleicht wenn ich erfahrener bin wage ich mich an sowas ran. Aber dann mit einer anderen Kamera, aber bis dahin wird es noch sehr lnage dauern. Naja, ich werde mal schauen was es gibt...



    Ist jetzt sicherlich ein ungünstige Frage. Mit welcher Grafiksoftware hast du deine Hompage gemacht.

  • Naja, wie gesagt. Mit deinem Objektiv müsstest du auch schon schöne Makros hinbekommen. Und es gibt Makroobjektive auch schon für "nur" 500 €... die 2000 € sind die absolute Obergrenze und wohl eher für Mittel- oder Vollformatkameras gedacht. ;)


    Homepage? Du meinst thief-union.de? Mit Microsoft PhotoDraw. Ohne Mist. :D

  • Respekt, also ich benutzt schon seit langem Photoshop und ich kann mir nichts anderes zum Designen mehr vorstellen. Wie ich sehe ist das Microsoft PhotoDraw nicht gerade Funktionsvielpfälitg. Korigier mich wenn ich falsch liege. :D ;)

  • Das ist ja eigentlich off topic, aber eine kurze Antwort sei mir gestattet:
    PhotoDraw scheint auf den ersten Blick wenig zu können, aber wenn man sich etwas näher damit befasst, hat es doch eine Menge Funktionen, die aber natürlich nicht an Photoshop oder Lightroom heranreichen. Aber für so eine Homepage reicht es allemal. :)


    Und jetzt back to topic oder schweigen. ;)

  • Kann Kamon nicht viel hinzufügen, aber etwas finde ich besonders wichtig.


    Fotos brauchen ein echtes "Motiv". Motive erzählen meist irgendwas oder drücken etwas bestimmtes aus, sei es eine Stimmung, eine echte kleine Botschaft, ein Geschehen und evtl auch eine Meinung dazu.


    Ein Motiv kann eine Landschaft sein, ein Baum, ein Porträt, ein Tier, eine sich abspielende Szene.


    Einfach nur irgendeine Wiese mit einem Baum in weiter Entfernung erzählt gar nichts. Ausser, daß es winterlich-ungemütlich scheint, kommt wenig Atmosphäre herüber. Wir haben alle sowas schon gesehen und es ist nichts besonderes daran. Das kannst Du aber ändern.


    Wenn Der Baum Dich interessiert, dann konzentriere das Bild auf ihn und mach ihn zur Priorität. Alles, was die Konzentration auf die Form stört und nicht zu ihr herüberleitet, sollte dann von vorneherein gar nicht mit aufs Bild.
    Endlos Himmel, einfach eine riesige blaue Fläche- weg damit, es sei denn, er soll von Weite sprechen.
    Gestrüpp in Massen hinter dem Baum, weg, das stört nur seine Präsenz.
    Gras davor reicht auch angedeutet, wir wissen, wie es aussieht - es sei denn, das Gras mit aussergewöhnlich gefrorenen Halmen ist Dein Motiv - aber dann ist der Baum evtl schon wieder störend.
    Hausdächer in einem Bild, das sich auf Natur konzentriert, entweder sollen sie einen Kontrast setzen, oder sie müssen weg, da sie nichts mit dem Motiv gemein haben.


    Die Übergänge sind natürlich fließend und Dir überlassen. Aber sie unterscheiden interessante Bilder von den Millionen langweiliger Bilder, die man jedes Jahr vorgelegt kriegt, wenn jemand im Urlaub war.


    Im Wald kann es ein Blatt sein, dessen Adern gegen die Sonne ein spannendes Muster ergeben oder eine Lichtung, die mit dem richtigen Licht eine ruhige oder stille Atmosphäre schafft. Schon eine weggeworfene Tüte auf dem Boden kann dieses Bild zerstören - oder ausdrücken, daß die Idylle in Gefahr ist; immer abhängig davon, ob sie zufällig reinrutscht und man das sieht - oder ob sie gewolltes Element ist.


    In der Stadt kann Dein Motiv ein Bauwerk sein, dessen Linien die Augen zum Arbeiten bringen und echte Ästhetik oder aber auch echte Häßlichkeit ausdrücken können.
    Menschenmassen auf so einem Bild, das sich auf Architektur konzentriert, sind so eine Sache - es sei denn, sie sind ein erwünschtes Element, um zu zeigen, daß dieses Gebäude viele Menschen anzieht - oder falls diese menschen eine Geschichte erzählen - zB die hunderten Helfer vor der ausgebrannten Bibliothek in Weimar.
    Sind sie nicht Teil Deiner Aussage, weg damit, sie stören das Auge beim Folgen der Linien und lenken von ihnen ab.


    Menschen und Tiere sind das schwierigste. Zum einen, weil Du oft einen Schnappschuß brauchst, um etwas natürlich aufzunehmen - und das ist mit Spiegelreflex oft schwerer - oder aber, weil man ein Gespür für den Menschen entwickeln muß, um ihn so darzustellen, wie man ihn empfindet.


    Auch hier ist nicht ganz unwichtig, in welcher Umgebung das stattfindet; eine Frau, die an einem Freund von Dir, der sich auffällig benimmt, weil er evtl eine Grimasse zieht, vorbeigeht und ihn erstaunt oder pikiert ansieht, ist ein gutes Element, sie rundet die Szene ab, gibt dem ganzen Witz oder Ironie.
    Ein Mülleimer neben ihm ist dagegen nicht wirklich sehenswert oder aussagekräftig und kann weg...


    Naja, Du kriegst es schon raus. ;)

  • Dito.
    Den Blick für's Motiv lernt man im Laufe der Zeit. Verwandte sind dabei leider oft keine gute Lernhilfe, da sie bei jedem Bild, das man ihnen vorlegt "Wow" und "Toll" sagen (kenne ich zu gut). Das Internet ist schon besser, da (gerade in Fotoforen) sich hier viele Leute tummeln, die echt Ahnung haben. Sie werden dir natürlich oft ziemlich unverblümt ihre Meinung sagen. Ein "Das Bild ist scheiße" würde ich aber trotzdem nicht auf mir sitzen lassen, wenn keine konstruktive Kritik folgt.


    Versuche, deinen Blick über eine Szene einige Minuten streifen zu lassen (außer natürlich, es ist etwas momenthaftes), dann findest du oft Motive, die bei einem ersten, oberflächlichen Hingucken gar nicht auffallen. Und das sind die Motive, die ein gutes Bild ausmachen. ;)