Meine Thief-Story

  • Okay, animiert durch ein anderes Thief-Forum, habe ich gedacht wie es denn wäre, wenn ich auch mal meine schriftstellerischen Künste hier zur Schau stelle. Ich schreibe in meiner Freizeit bereits seit einigen Jahren Erzählungen und Gedichte. Nun habe ich mit dem ersten Kapitel meiner ersten eigenen Thief-Story begonnen, wenn sie euch gefällt, könnte Christine sie ja mal als FM umsetzen. :D Aber bis dahin ist es noch ne Weile. Hier jetzt das 1. Kapitel von "Roter Schnee".


    Roter Schnee


    - Kapitel 1 -


    Der Wind heulte durch die Straßen der Stadt wie ein jammerndes Kind, das nach seiner Mutter sucht. Niemand wagte sich hinaus. Die Menschen verschanzten sich in ihren Häusern und der Frost stach wie hundert Messer in die Haut eines jeden, der es wagte vor die Tür zu treten. Der gefrorene Schnee lastete wie weißes, schweres Metall auf den Ästen der Bäume, die unter seinem Gewicht ächzten. Da niemand seine gemütliche und warme Stube verließ, hatten auch die Diebe schlechte Karten in einer solch eisigen Winternacht. Die Kälte war wie ein Wächter, der die Reichtümer des Snobs beschützte, und der brechende Frost war ihr Schwert. Trotz allem ließ Lord Burkhardt seine Wachen stehen, denn er wurde letztes Jahr bis auf sein Hemd von ein paar Downwind-Dieben ausgeraubt. All seine Wachen fanden in jener Nacht den Tod und zwei seiner Diener auch. Seitdem hatte Lord Burkhardt die Zahl der Wachen verdoppelt. Und die Bezahlung von ein paar mehr Wachleuten war immerhin noch billiger als die Installation eines Systems von Überwachungskameras. Sein Geiz lehnte deshalb ein Angebot ab, welches er erst kürzlich von den Mechanisten erhalten hatte. Zudem traute er diesen Leuten nicht über den Weg und ihren Robotern noch viel weniger. Wer gab ihm denn die Sicherheit, dass eines dieser metallenen Ungetüme nicht irgend wann einmal durchdreht und nicht nur Einbrecher angreift?


    Die Luft schien sich mittlerweile in Glas verwandelt zu haben, und bei jedem Atemzug machte sich ein Gefühl bemerkbar, als würde einem eine abscheuliche Kreatur ihre klauenbesetzte Kralle in den Brustkorb rammen und jede Kapillare einzeln aus der Lunge reißen. Die Wachen standen in der Eingangshalle des Anwesens, obwohl sie eigentlich draußen vor der Tür stehen sollten.
    „Es ist so feucht und kalt hier drin, das ist unerträglich, und wir werden behandelt wie der letzte Dreck. Dieser fette Burkhardt liegt in seinem warmen Bett und uns friert der Arsch ab!“
    „Beklag dich nicht Benny, immerhin geht es uns noch besser als den Bettlern draußen auf der Straße oder den Gefangenen oben in Cragsleft“, entgegnete der andere Wachmann witzelnd.
    „Mann, verdammt ich will hier aber nicht zur Eissäule erstarren. Und wenn du pissen willst, musst du Angst haben, dass dir der Schwanz abfällt. Neeeee, dieser Job is nix für mich. Wollte eigentlich erst für den Sheriff arbeiten, aber die Ausbildung wäre mir zu stressig, außerdem nimmt er nicht jeden Dahergelaufenen“, maulte Benny, während er mit seinem Schwert einen von Wut getriebenen Hieb gegen die Wand ausübte.
    „Zu stressig? Soll das heißen, du bist ein Weichling?!“
    „Ich bin kein Weichling!“
    „Natürlich bist du ein verdammter Weichling!“
    „Verdammt noch mal, bin ich nicht! Dafür bist du ein dreckiger Betrüger!“
    „Ich bin ein dreckiger Betrüger, du wagst mir ins Gesicht zu sagen, ich sei ein dreckiger Betrüger?!“
    „Mach dir nichts vor Gunther, ich habe dich neulich aus dem Freudenhaus kommen sehen, du betrügst deine Frau!“
    „Achso, und woher willst du wissen, dass ich das war, den du gesehen hast?!“
    „Weil es nur einen in der Stadt gibt, der so’ne verschobene Visage hat!“
    „Jetzt reicht’s, das hast du nicht umsonst gesagt! Na komm schon, greif mich an, du hast doch keine Chance gegen mich, weil du ein Weichling bist!“
    Gunther wollte soeben das Schwert gegen seinen Kollegen erheben, da erhallte ein Schrei durch die Eingangshalle.
    „Verdammt!! Ihr sollt gefälligst Wache stehen, ihr Kröten!! Ich bezahle euch nicht dafür, dass ihr euren privaten Clinch hier austragt!! Wenn ihr zwei Trottel euch selber abmetzeln wollt, dann tut das nach dem Dienst! Außerdem, was wollt ihr eigentlich hier, euer Platz ist draußen vor der Tür und nicht hier drin. Für den Innenraum sind andere Wachen eingeteilt! Nun tilgt euch auf eure Posten!“, fluchte Lord Burkhardt.
    „Das ist eine Saukälte draußen!“
    „Mir egal, ihr werdet schließlich dafür bezahlt, und jetzt raus mit euch! Und wehe ich sehe euch vor Ende eures Dienstes noch mal woanders!“
    Mit zögerndem Schritt und frusterfüllten Sinnen traten die beiden Wachen vor das Tor in die klirrende Kälte.


    to be continued...

  • Na los doch, Christine & andere. Wenn ihr die Fortsetzung hören wollt, dann wünsche ich mir etwas regere Posts. Für nur zwei, drei Leute zu schreiben, ist ein bisschen "Aufwand>Nutzen-mäßig". Also wenn ich weiter schreiben soll, dann mit der Gewissheit, dass dies mindestens 10 Leute erfreut. :D

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Deadringer
    Na los doch, Christine & andere. Wenn ihr die Fortsetzung hören wollt, dann wünsche ich mir etwas regere Posts. Für nur zwei, drei Leute zu schreiben, ist ein bisschen "Aufwand>Nutzen-mäßig". Also wenn ich weiter schreiben soll, dann mit der Gewissheit, dass dies mindestens 10 Leute erfreut. :D


    das dauert hier bei uns im forum immer etwas da wir noch eine vergleichsweiße kleine community sind und hier nicht jeder user jeden tag vorbeischaut und nicht immer gleich einen post zu allem abgibt - daher einfach abwarten oder gleich weitermachen ;)

  • - Kapitel 2 -


    Wie schon erwähnt, machte der Frost auch den Dieben zu schaffen. Hauptsächlich aus dem Grund, weil niemand bei diesem Wetter ausging und die Reichen deshalb schön mit ihren Hinterteilen auf den Schätzen zu Hause sitzen blieben. Doch für einige wenige Diebe war gerade so eine Nacht eine willkommene Herausforderung. Und zu Dieben dieses Schlages gehörte auch Garrett. Genau aus diesem Grund machte er sich, nachdem er noch kurz eine kräftige Burricksuppe hinunter geschlürft hatte, auf den Weg zu Lord Burkhardt’s Anwesen. Das Objekt seiner Begierde war Lady Burkhardt’s wertvolles Juwelencollier, welches auf dem Schwarzmarkt mindestens seine 6000 Goldstücke brachte. Einen Abnehmer hatte er bereits gefunden, ein alter Bekannter von Basso, der einen heißen Draht zu einem fanatischen Juwelen- und Schmucksammler namens Gonzo hatte, und der ihn beauftragte, ihm Lady Burckhardt’s Collier zu beschaffen.


    Garrett schnappte sich seine Ausrüstung und vor allem reichlich Wasserpfeile und verließ seinen Unterschlupf. Der fest gefrorene Schnee knirschte unter seinen Füßen wie jemand, der mit offenem Mund einen harten Keks zerbeißt. Wenigstens hatte es aufgehört zu schneien, obwohl diese Tatsache wohl ein eher kleiner Trost war. Als er an einem der unzähligen Hammeritentempel der Stadt vorbeikam, merkte er, dass nicht einmal zwei Mönche draußen an der Tür Wache standen, wie es sonst immer der Fall war. Die gesamte Stadt war wie ein eisiges Grab an jenem Abend. Nur der heulende Nordwind und das Summen der Trafos für die Straßenbeleuchtung, waren die einzigen Geräusche, die Garrett’s Schritte und seinen zitternden Atem begleiteten. Langsam kam er sich wie ein Narr vor und hielt sich selbst schon fast für verrückt, seine Unternehmung bei solchem Wetter durchzuführen.
    Der einzige wirklich geheime Eingang in Lord Burkhardt’s Anwesen, war die Kanalisation. Und so öffnete Garrett einen Kanaldeckel in der Nähe von Waldemar’s Backstube und stieg hinunter in den Kanal. Er kannte den Weg genau. Generell sind ihm viele Viertel der Stadt bekannt wie seine Westentasche. Für einen Meisterdieb mit jahrelanger Erfahrung, wie er sie hat, ist das einerseits zwar selbstverständlich, aber andererseits auch ganz schön beachtlich bei einer Stadt mit mehr als 400.000 Einwohnern.
    In einigen engeren Gängen der Kanalisation war das Dreckwasser komplett zugefroren. In den breiteren Gängen blieb nur ein relativ schmaler Rinnsal in der Mitte vom Eise befreit. Garrett warf nur einen sehr kurzen Blick auf die Karte, um sicher zu gehen, dass er sich reichlich fünf Minuten später bereits unter dem Burkhardt’schen Anwesen befand. Er kletterte die Leiter hoch und war froh, seine warmen Fingerhandschuh an zu haben, weil seine Haut beim Berühren der Sprossen sicherlich einen Frostbrand davongetragen hätte. Garrett hebelte den Deckel mit einem kleinen Brecheisen auf, schob ihn beiseite und befand sich im Keller des Anwesens. Bei dem Raum handelte es sich um eine Abstellkammer voller alter Kisten und Gerümpel. Mit einem dreikantigen Dietrich war das einfache Schloss der Tür schnell geknackt.
    „Endlich im Warmen“, dachte sich Garrett, obwohl er merkte, dass selbst der Keller nicht gerade mit dieser Eigenschaft zu betiteln war.
    Hier im Keller patroullierten keine Wachen, aber Garrett wusste, dass dies im Erdgeschoss bereits anders aussehen würde. Doch bevor er den Keller verließ, hielt er seine Wasserpfeile über eine der Fackeln, um sie aufzutauen, da das Wasser in den Pfeilspitzen gefroren war. In alter Diebesmanier und wie er es bei seinen „dienstlichen“ Ausflügen gewohnt war, bahnte er sich schließlich den Weg bis hinauf ins zweite Obergeschoss. Das Erdgeschoss war kein Problem, da dort überall Fackeln an den Wänden steckten, die es zu löschen galt, um sich ungesehen in den Schatten zu bewegen. Aber die beiden oberen Etagen wurden mit elektrischem Licht beleuchtet, wodurch Garrett keine Chance hatte, sich unentdeckt fort zu bewegen. Er hätte können zurück in den Keller wo sich der Raum mit der Stromversorgung befand, aber eine Metalltür mit Sicherheitsschloss trennte besagten Raum vom Rest des Kellergeschosses ab. Mit Dietrichen allein wäre dort kein Durchkommen möglich. Garrett hätte noch die Möglichkeit gehabt, sich den Schlüssel zum Raum mit der Stromversorgung zu besorgen, aber leider wusste er nicht wo sich dieser befand oder wer ihn bei sich trug. Außerdem wären die Wachen auch stutzig geworden, wenn plötzlich das Licht ausgeht. Denn im Gegensatz zu Fackeln, bei denen man es gewohnt ist, dass diese öfters mal erlöschen, kommt dies in Bezug auf elektrisches Licht eher seltener vor. Das Collier befand sich im Schlafzimmer von Lord und Lady Burkhardt. Da er einen Grundriss aller Etagen einstecken hatte, wusste er genau, wo das Schlafzimmer zu finden war. Nun galt es nur noch unbemerkt dort hin zu gelangen.


    to be continued...

  • ich werd mir die beiden kapitel mal eben ausdrucken und heute abend durchschmöckern


    sind denn noch mehrer kapitel geplant, sodass es mehrere seiten füllt? ich will mir dass dann nämlich so zusammentackern weisste. :D

  • sorry, aber im moment bevorzuge ich sachbücher mit wiisenschaftlichem inhalt über programmierpsrachen, aber wenn ich die durchhab, will ich mal wieder ein ganzes buch haben.... ;)

  • Zitat

    Original von chaz
    ich werd mir die beiden kapitel mal eben ausdrucken und heute abend durchschmöckern


    sind denn noch mehrer kapitel geplant, sodass es mehrere seiten füllt? ich will mir dass dann nämlich so zusammentackern weisste. :D


    Ja, ich weiß zwar noch nicht genau wieviele Kapitel es werden, aber mit ein ganz paar kann man schon rechnen. Also, ich denke so zehn, vielleicht mehr. :D


    dmaphy
    Vielleicht kommt meine Story bis dahin ja auf Buchlänge. :D

  • - Kapitel 3 -


    Es dauerte jedoch nicht lange bis Garrett die Lösung seines Problems sah. Er öffnete die Tür vom Treppenaufgang und trat leise auf den Flur, als er gerade keine Schritte sich nähernder Wachen vernahm. Es war jedoch zu hell, um sich unbemerkt fortzubewegen. Außerdem war der gesamte Fußboden des Ganges aus Marmor, einem der Albträume eines jeden Diebs. Doch dann erkannte Garrett die Lösung seines Problems. An der Decke des Flurs verlief ein dicker Holzbalken, an dessen oberer Seite noch genug Abstand zur Decke war, dass jemand dort entlang kriechen konnte. In dem Moment näherten sich zwei patroullierende Wachen, die den Flur entlang kamen. Garrett schloss die Tür und verharrte noch für einen Moment im Treppenaufgang. Als die Schritte wieder leiser wurden, öffnete er die Tür einen Spalt und schaute vorsichtig hindurch. Er konnte noch vernehmen, wie die Wachen einen Dialog miteinander führten.
    „Ne ruhige Schicht heute Nacht, so liebe ich das.“
    „Ha, ich glaube auch nicht, dass sich bei so einem Wetter irgend ein Dieb auf einen räuberischen Streifzug begeben würde.“
    „Du sagst es, die hocken sicher auch in ihren warmen Verstecken und zählen ihr erbeutetes Gold.“
    „Darauf kannst du wetten. Und wir beide gehören wenigstens auch zu den Wachen, die der Herr für hier oben eingeteilt hat. Ich möchte jetzt nicht in der Haut von Benny und Gunther stecken, die der Lord draußen vor dem Tor in der Kälte stehen lässt. Burkhardt schert sich doch einen Scheiß um seine Bediensteten. Wenn die abfrieren, heuert er morgen neue Bettler von der Straße an, die er für ein paar Silberlinge abspeisen kann.“
    „Ja genau, der Herr müsste echt mal eins auf die Mütze kriegen. Anscheinend hat ihn der Vorfall letztes Jahr noch nicht gereicht.“
    Als die beiden Wachen sich weit genug entfernt hatten, öffnete Garrett wieder die Tür. Er legte den Bogen an und schoss einen Seilpfeil ins Holz des Balkens an der Decke. Er musste sich beeilen bevor die beiden Wachen zurück kommen würden. Außerdem schaute die Wache, die am anderen Ende des Ganges vor der Schlafzimmertür stand ab und zu in seine Richtung. Garrett schloss die Tür und zog sich blitzschnell am Seil hinauf. Auf dem Balken angelangt, zog er den Pfeil aus dem Holz und atmete erleichtert durch. Danach kroch er vorsichtig zum anderen Ende des Ganges. Die beiden Wachen kamen währenddessen zweimal unter ihm vorbei, weswegen Garrett immer für kurze Zeit inne hielt, um kein Geräusch zu verursachen. Dann befand er sich direkt über der Schlafzimmertür und über der davor stehenden Wache. Garrett musste jetzt schnell handeln. Er schoss einen Moospfeil zu Boden, zückte seinen schwarzen Gummiknüppel und ließ eine Blendgranate hinabfallen. Die Wache war benommen, hielt sich die Hände vor die Augen und winselte erschrocken:
    „Was zum Geier ist....“
    In dem Moment wurde der Wachmann auch schon von Garrett ins Reich der Träume entsandt. Garrett musste sich beeilen bevor die zwei anderen Wachen zurück kamen. Er schleifte den bewusstlosen Wachmann ein Stück zur Seite und lehnte ihn aufrecht sitzend an die Wand. Danach griff Garrett unter seinen Umhang und holte eine fast leere Flasche Schnaps heraus, die er der Wache in die Hand legte. Dann trat er in das dunkle Kosmetikzimmer, dem Vorraum des Schlafzimmers und schloss die Tür, was er noch gerade im letzten Moment schaffte, bevor die beiden anderen Wachen zurück kamen. Garrett wusste, wenn den beiden auffallen würde, dass ihr Kollege plötzlich nicht mehr da ist, würden sie weitaus aufmerksamer reagieren, als wenn sie ihn betrunken vorfinden würden. Und Garrett wollte nicht, dass der Einbruch so schnell auffallen würde. Außerdem benötigte er etwas mehr Zeit, denn er wusste ja noch nicht wie lang es dauern würde, den Schalter für das Geheimfach hinter dem Gemälde über der Kommode im Schlafzimmer zu finden, und wenn der Wachmann länger als fünf Minuten weg gewesen wäre, wäre dies den anderen beiden Wachleuten sicherlich verdächtig vorgekommen.


    Garrett lauschte nun an der Tür.
    „Oh, sieh an, unser Freund hier hat wohl seine dienstlichen Anweisungen missachtet.“
    Der Wachmann nahm die leere Schnapsflasche aus der Hand seines bewusstlosen Kollegen und versuchte ihn wach zu rütteln, aber der rührte sich natürlich nicht.
    „Was wird nur Burkhardt dazu sagen.“
    „Hehe, wenn der Herr das erfährt, dann kann der gute Olli sich frisch machen.“
    „Wir könnten Olli ja ins Messer laufen lassen. Aber ich bin auf Burkhardt nicht gut zu sprechen. Komm hilf mir. Wir schleifen ihn erstmal rüber ins Musikzimmer. Da kann er seinen Rausch ausschlafen und morgen früh wenn er aufgewacht ist, werden wir dafür sorgen, dass Burkhardt nichts von seinem alkoholischen Ausrutscher merkt.“
    „Hehe, das klappt ja besser, als ich dachte“, murmelte Garrett vor sich hin.
    Schließlich durchschritt er das Kosmetikzimmer und begab sich in den Schlafraum von Lord und Lady Burkhardt. Ein falscher Schritt könnte die beiden aufwecken. Das wusste Garrett, aber wenigstens war der Schlafzimmerboden mit Teppichen ausgelegt. Er sah im Dunkeln die Umrisse der beiden Schlafenden, sie wie sich von den helleren Bettbezügen abhoben. Schließlich begann Garrett nach dem Schalter zu suchen und zwar an den Stellen, an denen er es gewohnt war, Schalter für Geheimfächer vorzufinden. Nur Garrett’s gute Augen, oder besser gesagt sein gutes Auge und sein anderes mechanisches Auge, sowie der matte Schein eines Leuchtstabes unterstützten ihn dabei. Doch irgend etwas kam Garrett seltsam vor, nämlich die Tatsache, dass er nichts hören konnte. Kein Schnarchen und kein ..... kein Atmen der beiden schlafenden Personen. Garrett schlich zum Bett von Lord und Lady Burkhardt und erst jetzt erkannte er im blassgrünen Licht des Leuchtstabes, dass das dunkle Tuch, welches er zuerst auf dem Bettbezug zu erkennen vermochte, sich als etwas anderes entpuppte. Er stellte mit furchtbarem Gefühl in der Magengegend fest, dass dies ein großer Blutfleck war und der Stoff des Bettbezuges war davon durchtränkt. Garrett fühlte den Puls der beiden und konnte nur mit Erschrecken Lord und Lady Burkhardt’s Tod feststellen. Im selben Moment hörte er ein raschelndes Geräusch hinter sich, und als er sich umdrehen wollte, spürte er einen gewaltigen Schlag auf seinen Hinterkopf, von dem er bewusstlos zu Boden sank.


    to be continued...