Und wiedermal einer der seltenen Fälle, in denen ich einen Thread eröffne.;D
Heute wollte ich einfach mal wieder ein bisschen Unterhaltung bieten.
Seit einigen Wochen (nicht viel bisher geb ich zu), schreibe ich eine kleine Geschichte über die Abenteuer, die meine kleine Rollenspielgruppe gerade in unserer eigenen Fantasywelt (genannt Abratul, na, wer erinnert sich?;D) erlebt.
Und weil ich eigentlich nich gern nur für mich allein schreibe, gerade weil's wenig Fortschritte im Stil etc. gibt ohne Kritik, möcht ich's einfach mal hier reinstellen und hoffen, dass vielleicht irgendjemand zuviel Zeit hat...;D
Ich werd' das ganze immer abschnittsweise posten, da ich 1. noch lange nicht fertig bin und 2. vielleicht ein wenig Erwartung bei euch Lesern entsteht...mal schauen.
Eins vorweg: Ich schreibe meist einfach drauf los, wenn ich gerade kreative Phase hab. Danach les ich's mir bestenfalls noch ein zweimal durch um die gröbsten Fehler auszubügeln. Problematisch ist natürlich, dass man ein wenig....hm...voreingenommen(?) wird, da man teilweise unbewusst Stellen überfliegt o.ä.
Kann also teilweise zu kleinen Logikbrüchen kommen (hoffe nich), die Sprache ist sicher manchmal nich 100% korrekt (ich hab's z.B. mit Wiederholungen glaub ich) und naja, ich würd euch bitten, mir sowas zu sagen, damit ich mich vielleicht doch bissel verbessern kann.
So nun aber zum Thema:
Vorweg einige kleine Informationen:
1. Abratul: Ist die Fantasywelt (bzw. eine Insel darauf), die meine Rollenspielgruppe ausgedacht und -geschmückt hat. Eine Karte davon findet man hier!
2. Norhaz: Ist die Ortschaft, um die das ganze Abenteuer zirkuliert. Es ist ein kleines abgelegenes Dorf im Norden Abratuls, dass wenig Kontakt zu den anderen Städten und Staaten der Insel hat. Die Bewohner sind etwas eigenbrödlerisch und fremden gegenüber wenig aufgeschlossen. Haupthandelsgut des Dorfes ist das Eisen, dass in seinen Minen geschürft wird und aus dem die lokale Währung besteht, die jedoch nur zweitrangig ist, da Tauschgeschäfte untereinander die Wirtschaft bestimmen.
3. Götter: Generell reicht es für die Geschichte (momentan), wenn man über 3 Gottheiten zumindest grob Bescheid weiß:
- Halrim ist der Gott der Schmiede und Schöpfer der Zwergen, demnach auch ihre Schutzgottheit
- Azra ist eine in Roben gehüllte Frau und Herrscherin über Eis und Kälte
- Solaris ist die Gegenspielerin Azras, die "Sonne", von der man glaubt sie wäre ein brennendes Streitross, dass über den Himmel zieht. Sie herrscht über Hitze und Feuer
Falls Interesse an mehr Details und dem gesamten Pantheon besteht, kann ich da auch nochmal was zu hochladen...
Ok, das war's jetzt aber, viel Spaß beim Lesen!
_________________________________________
Der kalte Wind, der in dieser Jahreszeit noch eisiger durch Norhaz wehte, ließ das Feuer im Kamin der "Winternacht" flackern.
Mara Klingenwind trat über die Schwelle des behaglichen Gasthauses und schloß schnell die Tür hinter sich, um der Kälte den Einzug in diese warme Zuflucht zu verwehren. Zu dieser doch recht späten Stunde war nicht mehr allzuviel los, einige der Minenarbeiter betranken sich hie und da, einige spielten Karten oder würfelten um ihr Eisen. Es waren gewohnt wenige der Einheimischen Bürger zugegen, die ihre Zeit lieber in ihrer eigenen kleinen Hütte mit ihrer Familie verbrachten.
Gerd, der Besitzer der "Winternacht", nickte ihr einladend lächelnd zu. Die Begrüßung erwidernd schritt die junge Dame in Richtung Theke.
"Na, Schätzchen, hat's dich wieder zu uns geführt?"
Mara nickte nur.
"Brauchst wohl was zum Aufwärmen, was? Der erste geht heute mal auf's Haus..." zwinkerte Gerd ihr zu und griff bereits nach einem hölzernen Humpen, den er mit dem würzig duftenden Glühwein aus dem brodelnden Kessel über der nahen Feuerstelle füllte.
Die junge Frau nahm das Getränk nur halbherzig entgegen und wandte sich gen des Kamins, dessen Feuer verlockend aufprasselte, und der vier alten Fellsessel, von denen zwei schon belegt zu sein schienen.
Dieser Umstand ließ sie nocheinmal kurz zögern, und sie entschloss sich, doch lieber an den warmen Stein der Kaminwand zu lehnen.
Dort angekommen musterte sie die Personen in den Sesseln genauer. Der eine war ein bärtiger Alter, mit langem weißen Haar und einer Haut, die ihr wie das Leder ihrer Handschuhe erschien. Er starrte unverwandt ins Feuer und rauchte dabei entspannt eine kleine Pfeife.
Der andere war seinen kurzen Beinen, die in der Luft baumelten, nach, ein Zwerg. Er war ebenso bärtig wie der andere, trug aber im Gegenzug zu dessen dickem Fellmantel eine Art reich verzierter Roben, die ihn als einen Mann hohen Ranges auszuweisen schienen. In seinen Händen lag ein aufgeschlagenes Buch, welches er interessiert las, während er mit den Füßen am Kopf des vor ihm liegenden Bärenfells spielte.
Mara musste leicht grinsen, als die beiden ab und an vor sich hin murmelten. Fast schien es ihr, als würden sie sich so unterhalten.
Sie nippte an ihrem Wein und trat einen Schritt nach vorn, so dass sie sich noch einmal das Bild über dem Kamin näher ansehen konnte.
Darauf war eine Art kleines Dorf zu sehen, direkt an der Küste. Zwischen den Holzhütten lagen kleine Schneeflecken und auf dem Meer trieben kleine Eisschollen. An den für ein Nest wie dieses ungewöhnlich großen Docks lag nur ein einzelnes Schiff, eine große Galleone, die stolz ein Wappen trug, welches man hier im Norden nur selten sieht. Die Abendsonne, die dem Gemälde einen rotorangen Anstrich gab, verschwand bereits hinter dem Horizont, nicht ohne das Schiff noch strahlender und majestätischer aussehen zu lassen, als es ohnehin war.
Ein leises Knallen riss sie aus ihren Gedanken.
Bard wandte sich mit geringem Interesse um. Es würde wohl nur ein weiterer einsamer Kerl sein, der den Freuden einer warmen Stube frönen wollte. Die Person im Eingang schien etwas untersetzt und war in einen langen, dicken Umhang gehüllt, dessen Kapuze ihr Gesicht verdeckte.
Bard wandte sich wieder um. Wer immer das war, solange er ihn in Ruhe rauchen ließ, konnte ihm der Kerl gestohlen bleiben.
Er griff in eine kleine Tasche und holte eine lebloses Fellknäuel heraus. "Calisto, komm her, ich hab was zum Spielen für dich", rief der Alte mit kratziger Stimme. Aus einer der Ecken des Gasthauses sprang eine kleine Katze hervor und eilte zu ihrem Besitzer. Erwartungsvoll schnurrend setzte sie sich vor Bard, der ihr die tote Maus hinwarf und leis lächelte, als die Katze damit herumtollte.
"Pass auf das deine Katze keinen Unfug macht", rief Gerd herüber. "Wenn sie schon mit Mäusen spielen will, dann soll sie das in meinem Keller tun..." Calisto horchte auf, als hätte sie verstanden und blickt zu Bard auf, der sacht nickte. Die Katze eilte zum Wirt, der ihr die Luke zum Keller öffnete.
Der Alte Bard musste wiederum lächeln, lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück und griff nach seinem Glühwein. Als er den Krug an die Lippen setzte musste er feststellen, dass dieser bereits leer war. Also hob er sich mühselig und umständlich, wie es alte Männer manchmal tun, aus seinem Sitz und schritt langsam Richtung Theke.
Der Verhüllte schien ihn dabei genauestens zu beobachten, doch das kümmerte den Greis wenig. Er wollte an diesem Abend noch RICHTIGEN Alkohol genießen und den Tag dann besinnlich zu Ende gehen lassen. Gemächlich schlurfte er also wieder zu seinem Sessel vor dem Kamin, nicht ohne noch einmal einen unauffälligen Blick auf den aufreizenden Körper des jungen Mädchens zu werfen, dass an der Wand lehnte.
Kaum hatte er sich in die Felle seines Stuhls fallen lassen, bemerkte Bard aus dem Augenwinkel, wie der kurze Kapuzenträger näher kam. Als er neben dem Zwerg im Nachbarsessel zum Stehen kam, warf er die Kapuze zurück. Anhand seines kunstvoll geflochtenen Bartes und der knolligen Nase, war der Fremde ebenso als einer der Zwergen erkennbar.
"Halrim mit dir, Bruder!" grüßte der Neuankömmling den anderen herzlich.
"Hrmph"
"Gradek mein Name, vom Clan Silberhammer! Und ihr seid...?"
"Hrmph...Khondar, Klippanskivor..." Der Zwerg schaute nicht einmal von seinem Buch auf.
Der, der sich Gradek nannte, schien plötzlich etwas abwesend. "Klippanskivor...Klippanskivor...Von diesem Clan habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört..."
Er schien auf eine Antwort zu warten, so wie er seinen Gesprächspartner ansah, doch dieser zeigte keine Reaktion.
"Typisch Zwerg, scheint wieder 'nen schlechten Tag zu haben." brummte Bard vor sich hin.
"Hrmph"
"Jedenfalls...", Gradek schien wiederum sehr nachdenklich. "Es ist so...wichtige Ereignisse haben sich zugetragen und wir brauchen die Hilfe der hier Lebenden, um das Rätsel zu lösen. Unsere Tunnelgräber haben nämlich eine kleine Kammer tief im Berg entdeckt. An deren Nordwand ist eine Steintür, die mit kunstvollen Ranken verziert ist. In der Mitte ist eine Vertiefung mit dem Abdruck einer kreisförmigen Platte und einer Rose."
Jaja, so eine kleine Geschichte, eine gute Bergener Pfeife und ein warmes Feuer...was will man mehr. Bard gähnte leis und seine Lider wurden schwerer.
"Wir haben alles versucht, die stärksten Männer, die mächtigsten Waffen und die höchste Magie konnte das Tor nicht öffnen. Unsere Gelehrten vermuten aber etwas...dass die Rose ein Hinweis auf das legendäre Kloster der Roten Rose ist, welches irgendwo im Kenzehuam liegen soll. Darum hat man mich ausgesandt, tapfere Leute zu finden, die sich auf die Suche nach dem Kloster machen."
"Grmph" erklang es von links. Bard brummte auch vor sich hin.
"Sollte die Ahnung unserer Weisen stimmen, so könnten sich nicht nur Schätze sondern vielleicht auch wichtige religiöse Artefakte in dem Raum hinter der Steintür verbergen. Du siehst mir wie ein Priester des Schmieds aus, du verstehst sicher den Ernst der Lage."
Selbst wenn der grantige Zwerg nicht verstand, Bard schon. Das Wort "Schatz" hatte ihn wieder geweckt und er spitzte die Ohren.