Liebesbriefe an trix

  • (Anmerkung der Redaktion: Natürlich haben Sie während der letzten Tage bzw. Wochen meine intelligenten, humorvollen, dabei auf angenehm unaufdringliche Weise lehrreichen Beiträge vermißt. Hunderte oder zumindest dutzende Leserbriefe dazu bestätigen das.
    Der Grund dafür ist
    Streik!
    Ich bin es leid, auf gleicher Stufe bezahlt (oder soll ich sagen: unterbezahlt) zu werden, wie der Hasenschwätzer. Diamanten (meine Beiträge) und Kohlebrocken (H.s Beiträge) kosten ja auch nicht dasselbe. Ich will meinen eigenen Tarif - plus Grüttingwenzelzuschuß, Scheuerzulage und Zerebraler Abnutzungsvergütung. Außerdem Gratis-MHTG* (und das auf Lebenszeit!)
    Solange sich da nichts tut, schreib ich keine einzige Silbe mehr, basta. Wollen doch mal sehen, wie lange es dauert, bis hier alles zusammenbricht.
    Ich hülle mich also jetzt in Schweigen.
    Bin ja mal gespannt auf den Sturm der Entrüstung bei der Leserschaft, möglicherweise hat das sogar globale Auswirkungen.
    Jetzt bin ich aber wirklich still!
    Der Hasenscharte wird sich ja grün und blau ärgern. Die Verlagsleitung wird meinen Sondertarif natürlich geheim halten wollen, aber ich werds ihm brühwarm auftischen, hihi.
    Ok. Jetzt aber!
    Wie lange dauert denn das, bis da eine Reaktion und vor allem das Geld kommt?!? Ich warte jetzt schon fast fünf Minuten!

  • (Anmerkung der Redaktion: Was, die Grüttingwenzel will in Streik gehen, will ihren eigenen Tarif? Naja, das ist ihr gutes Recht, auch wenn mir diese Begründung nicht so recht schmecken will. Was solls, sie ist eben ein Wichtigtuerchen, darüber will ich mal hinwegsehen. Man muß ja großzügig sein, nicht wahr? Mir kann wenigstens niemand – so wie ihr – eine Profilneurose unterstellen, niemals! Um dies zu beweisen, werde ich mich von nun an zurückhalten mit meinen – und das ist hoffentlich jedem bewußt – allumfassenden, treffenden Anmerkungen zu jeglichen Dingen.
    Was ich ihr allerdings nicht verzeihen kann ist, daß sie unseren Sponsor jetzt zum wiederholten Mal nicht mit vollem Namenszug erwähnte, ihn gar in zweideutigen Textpassagen verunglimpfte.
    So geht das nicht, Madame, so nicht! Du bist gefeuert, jawohl!)




    Grüttingwenzel und Hasenscharte wollen also von nun an die Klappe halten? Das ist zu begrüßen, gibt es doch dem geheimnissvollen Erzähler aus dem Off endlich wieder Gelegenheit, sich zu Wort zu melden. Geheimnissvolle Erzähler aus dem Off haben nämlich auch ein Recht darauf – äh, auf Geheimnisse, Off und so.



    Rekapitulieren wir die Ereignisse der letzten Zeit und erfinden neue hinzu.


    trix gab nach einigen Anläufen die Debütantin als HammeritIn, was fibi so gar nicht in den Kram passte. Er versuchte, sie zu befreien (oder wie man das sonst auch nennen mag). Im Zuge dieser Vorkommnisse machten unsere Helden Bekanntschaft mit einem schwulen Hammeriten namens Matschky, einem erzreaktionären Hammeritenpriester (R.I.P.) und dem Wunderzwerg Karrass. Irgendwie lief einmal mehr alles schief, fibi landete schwer angeschlagen in einer Zelle und trix beschloß, mit Matschky und Klein-Karrass eine neue Wohngemeinschaft zu gründen (die sich aber noch bewähren mußte). Zwischendurch fühlten sich Prof. Dr. von Hasenscharte und Dr. Dr. Grüttingwenzel von der MHTG*-Agentur dazu berufen, allzu qualifizierte aber furchtbar langweilige Einwürfe zum Thema „Liebesbriefe“ zu machen, angeblich um ein obskures Sommerloch zu stopfen oder die Leserschaft zu erhellen (das mußte ja ein SCHWARZES Sommerloch sein).
    Ach ja, ein Praktikant namens Theker, der offenbar heimlich die MHTG*-Vorräte plünderte, mischte zwischenzeitlich auch noch mit (Er bekam aufgrund seines großen Erfolgs daraufhin eine eigene Sendung, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!)
    Ein hektisch hinzugezogener, zu geistigen Getränken geneigter Ghostwriter versuchte vorher schon zu retten, was kaum zu retten war.
    Wir erfuhren, daß die „Liebesbriefe“ im Billigblatt erscheinen und von der MHTG*-Agentur vermittelt werden (?). Die Redaktion des Billigblattes ist ziemlich sauer auf die MHTG*-Leute, weil ihrer Meinung nach „da zu wenig Äkschn“ kommt. Man greift zum üblichen Mittel, um in dieser verzwickten, komplizierten Welt doch noch etwas zu bewegen: Schläger werden geschickt, um den Laden etwas aufzumischen (Aber davon später mehr). Zunächst müssen Schreibtische und dampfbetriebene Monitore lang wie Burrickkutschen von Blutspritzern befreit werden. Hach, ist DAS wieder eine Sauerei.


    Am Rande zu erwähnen sei auch noch, daß der Victoria-Verlag Dayport von einer Horde grell geschminkter Damen belagert wird, die an dem kommerziellen Erfolg von „Ode an Rosie" beteiligt werden möchten.


    trix hat (endlich) ein Erbarmen mit fibi und holt ihn nach Hause (das wurde aber auch Zeit, nicht wahr?). fibi findet in seinem trauten Heim (na gut, das wars wohl nie!) einiges verändert vor. Der (ehemalige) Hammerit Matschky und Klein-Karrass sind nun in der (viel zu kleinen!) Wohnung eingezogen und empfinden es nach monatelangem Aufenthalt als Gewohnheitsrecht, sich auch so richtig auszubreiten. fibi ist (körperlich) noch immer ziemlich angeschlagen, kann aber schon wieder einigermaßen humpeln. Er macht zu allem zynische Bemerkungen. Sehr zu trix‘ Verdruß, die sich redlich kümmert, aber allmählich einsieht, daß sie doch etwas überfordert ist mit ihren „Männern“, wie machmal lakonisch meint.
    Matschky trifft sich öfter mit seinen (ehemaligen) Kollegen aus dem Kloster, auch in seinem neuen Zuhause. Dort zeigen sie sich gegenseitig ihre Hämmerchen, was nicht immer ohne Widerspruch bleibt. Matschky sieht längst nicht mehr aus wie ein Hammerit, er trägt einen pilzförmigen Haarschnitt mit Pony (Das ist in diesem Fall ein Haarschnitt, kein Kopf mit Pferd). Auch macht er jetzt Musik mit seinem Hammer, hat eine Männergesangsgruppe gegründet (irgendwas mit „Beat....“), singt den ganzen Tag von Liebe und hat – das muß man schon sagen – einigen Erfolg mit seiner „Schlagermusik“. Jedenfalls zahlt er einen großzügigen Obolus an seine neue Familie, genauer gesagt schmeißt er den ganzen Laden.
    Klein-Karrass zeigt sich als rühriger Erfinder. So hat er einen künstlichen dampfbetriebenen Hahn entwickelt (er nennt ihn „Wecker“), absonderliche Maschinen, die allerhand nutzloses Zeugs herstellen, und – das nennt Klein-Karrass nun sein Meisterstück – einen großen, ungemein stabilen Kampfroboter, den er „Kind des Karrass“ nennt.
    fibi, wie immer ungehalten und wüst, bezeichnet dagegen das vermeintliche Meisterwerk als „Enkel“ (Kind des Kindes) oder verballhornt als „Onkel“ und findet das zu Karrass Unerbaulichkeit auch noch witzig. Karrass ist darüber sehr aufgebracht. Dieser böse, böse fibi. trix dagegen ist zu Karrass immer nett, duldet aber keine explodierenden Granaten im Wohnzimmer. Da ist sie streng, auch wenn Klein-Karrass deshalb öfter quengelt. Auch ist sein Erfindertum extrem anspruchsvoll, betreffend Raum und Energie. Überall liegt Metallschrott, was trix verzeifeln läßt.


    Ansonsten ist das Zusammenleben von fibi und trix, Klein-Karrass und Matschky erstaunlich harmonisch. Gut, manchmal kommt die Feuerwehr angerauscht (wegen Karrass), die Langen Kerls von der Hammereinzugszentale (wegen Matschky), die Stadtwache (wegen fibi, er übt immer noch mit seinen „Magic Fingers“, klappt noch nicht so ganz, was peinlich werden kann auf öffentlichen Plätzen) und das HKAS** , natürlich wegen trix. Die kommen häufig vorbei, hauen aber meist wieder ab, wenn Matschky anfängt zu trällern „Let it be, let it be-he!“. Naja, etwas üben muß er schon noch.


    Doch dann geschieht etwas außergewöhnliches. Erste Risse im ungleichen Gefüge zeigen sich. Warum? Garrett kommt nach langer Zeit vorbei...


    Traute Szene im abendlichen Wohnzimmer:
    fibi, trix, Klein Karrass und Matschky. Sie spielen „Ich mach was vor und du errätst es“
    Klein-Karrass ist an der Reihe Er stackst steif durch den Raum und macht „Pfft“ und „Schub Schub“


    Matschky: Lokomotive!
    Klein-Karrass: Nee!
    fibi: Onkel!
    Klein-Karrass (enttäuscht): Ja
    trix (zu fibi): Du sollst ihn doch nicht immer ärgern, er hats schwer genug!
    fibi: Ich bin dran (hebt lahm eine Krücke hoch)
    Klein-Karrass (freudestrahlend): fibi!
    fibi (gelangweilt): Ja
    Klein-Karrass: Ich bin wieder dran!
    Matschky: Nee, nicht schon wieder! Ich verschwinde. Hab noch’n Gig. trix, haste mein Kostüm gewaschen?
    trix: Hm. Das mit der engen Strampelhose? Da sieht man doch dein Hämmerchen immer so. Ich krieg wieder Ärger mit dem HKAS**, möcht ich wetten. Nö, hab ich nicht.
    Matschky (wütend): Ich brauch das aber! Mann trix, womit soll ich denn jetzt gehn?


    (Vor dem Wohnzimmerfenster macht es klock! trix öffnet das Fenster, vor dem ein Seil hängt. Wenig später klettert Garrett herein. Alle sind erstaunt)


    Klein-Karrass: (wittert Gefahr): Wer ist das?


    (Garrett huscht durch den Raum, murmelt etwas wie „habs eilig“ und verschwindet in seinem (ehemaligen) Zimmer. Kurz darauf kommt er wieder zurück)


    Garrett (fassungungslos): Was ist mit meinem Zimmer passiert? Was ist das fürn Krempel überall?
    Klein-Karrass: Das ist jetzt mein Zimmer!
    Garrett: Was? Was? Mammi?
    trix: Garrett, hör doch...
    Garrett: Das Zeugs schmeiß ich raus! (rennt in sein Zimmer)


    (Klein-Karrass stürzt hinterher, es kommt zum Tumult. Dann hört man „Pfft“ und „Schub Schub“, darauf ein gedehntes metallenes Pfeifen. Wenig später kommt Klein-Karrass weinend zurück)


    Klein-Karrass: Er ist putt! (plärrt)
    trix: Wer ist kaputt?
    fibi: Der Onkel
    trix: Was? Achso! Und wieso?
    Klein-Karrass: Er hat ihn angespuckt! Einfach ausgespuckt! (fängt wieder an zu plärren)


    Garrett (kommt zurück, rasend): Ich schmeiß alles raus!Ich schmeiß euch alle raus! (fängt an zu weinen)


    ____________________


    *


    **Hammeritenkommitee für Anstand und gute Sitten

  • Och, ich hoffe, die Spieler sind nett zu dem armen Matschky und haun ihm nicht zu fest auf die Rübe, der ist eigentlich ein ganz Lieber :D


    trix versucht Garrett zu trösten:
    Guck doch mal, wie lieb dein neues Brüderchen ist, dem macht man doch nicht sein schönes Spielzeug kaputt... Spielt doch mal zusammen mit dem lustigen Blechzeugs in seinem... äh... eurem Zimmer.


    Garrett, zornig: Burrickeltern!!


    trix, genervt: Verzogenes egoistisches Einzelkind!


    Garrett wird zum Nachdenken aufs Zimmer geschickt und eingeschlossen.
    Na, nicht mit ihm!! Er rupft einige Ratten, die noch von Klein-Karras' mißglückten Experimenten rumliegen, und flicht sich ein Seil aus den Härchen. Paganarbeit, aber die Vorfreude - haha, werden die blöd aus der Wäsche schauen! - läßt ihn gut vorankommen. Da kommt ihm eine geniale Idee: Wie, wenn man das Seil an einem Pfeil befestigt?
    Befestigungsmethoden:
    * Kleben (Harz, Wachs, Burrickscheiße) = Ergebnis: unbefriedigend, viele blaue Flecken.
    * Knoten = Ergebnis: unbefriedigend (Seil rutscht am Schaft entlang und plopp!), noch mehr blaue Flecken
    Außerdem verheddert man sich ständig im Seil des noch unabgeschossenen Pfeils. Aber für die Flucht aus dem Stubenarrest reicht es erstmal...


  • Garretts Beschimpfung "Burrickeltern" ärgert fibi doch sehr. Was fällt dem Filius eigentlich ein? Hatten er und trix nicht alles versucht, ihm ein schönes Leben angedeihen zu lassen? Mußte er Hunger leiden wie die Kinder der Nachbarschaft? Mußte er im Dreck spielen, den Gurkenkarren vom Markt ziehen, mußte er von früh bis spät schuften und durfte dafür ein Rote Runkelrübe als Nachtmahl erhaschen? Kann schon sein. Na und? Es geht doch allen so!
    Aber dieser Tunichtgut ist ja so undankbar! Solange der seine Füße unter meinen Tisch streckt, denkt fibi...tut er zwar nicht mehr allzu oft, eher selten, aber DAS kann man sich doch nicht bieten lassen, oder?
    fibi ahnt, daß Garrett ausbüchsen will. Er entschließt sich, ihn zu stellen. fibi versteckt sich im Hof unweit Garretts (ehemaligen) Zimmerfenster und wartet. Aber nicht lange, da kommt der Racker auch schon an einem Seil heruntergerutscht. Garrett will sich davonschleichen, aber fibi stellt ihm eine Krücke, über die Garrett stolpert und in eine Pfütze Schmuddelschmuddel* schlittert. Garrett spuckt, ächzt und schluchzt. fibi hat ein Erbarmen mit dem Dreckspatz und zieht ihn am Haarschopf aus der Soße. Er versucht, die Situation etwas aufzulockern.


    Haha, aus deinen Ohren wachsen gleich Moospfeile, haha!

    Garrett schlägt mit seinen kleinen Armen um sich, was fibi wanken läßt. Schließlich haut es ihn selbst in die schwarze Brühe. Damit hat er nicht gerechnet. Himmel nochmal! Aber jetzt wird Tacheles geredet, soviel ist klar. Eigentlich wollte fibi ein behutsames Vater-Sohn-Gespräch** führen. aber das konnte der Bengel jetzt vergessen!



    -------------------------------
    *Nicht auszusprechen, was das beinhaltet


    **Vater-Sohn-Gespräch, Das: Monolog des Vaters gegenüber dem Sohn, endet meist in Worten wie: "Kapiert?" ,"Und jetzt hau ab!" oder "Ist jetzt wieder gut?"

  • trix für ihren Teil hält sich da raus. Wenn sie in letzer Zeit fibi gegenüber Garrett erwähnt, nennt sie ihn ausdrücklich "Dein Sohn".
    Ihrer ist jetzt Klein Karras. Der ist jünger, niedlicher und sehr viel geschickter. Garrett dagegen stolpert dauernd in irgendeinen Schlamassel rein!
    Gut, Klein Karras ist ständig eingeschnappt, elefantös nachtragend, lärmig und geht einem mit seiner Blechkrammanie schon sehr auf die Nerven. Andererseits wird er hoffentlich in Kürze mit seinem Erfindertalent Reichtümer säckeweise scheffeln, Mamas kleiner Goldschatz!


    trix hat sich schon immer einen Apebeast-Pelzmantel gewünscht...

  • Äffchen zu den Äffchen...



    Einmal mehr ahnt fibi, daß etwas geschehen muß (wissen ist was anderes). Wieder überwiegt die Unzufriedenheit im Leben, diesmal verkörpert durch den Youngster, der nach ewigen Zeiten wieder vorbeikommt und sein - immer noch vorhandenes - Recht auf "Familie" einfordert. Dies mit den augenblicklichen Lebensumständen unter einen Hut zu bekommen, scheint fibi unmöglich zu sein. Gerade eben scheinen die Dinge wieder in halbwegs akzeptablen Bahnen zu laufen und nun dies. fibi ist mächtig überfordert mit der Situation. Leider ist trix auch keine Hilfe. Sie hält sich an ihre ureigensten Wünsche nach einem bürgerlichen Leben, wie sie es von ihrem Umfeld vorgelebt sieht. Daran misst sie die Dinge und natürlich an ihrer eigenen Bequemlichkeit.
    Also, was sollte geschehen? fibi sieht die Notwendigkeit einer geschlechterspezifischen Kommunikation (einem echten Männergespräch* also), weiß aber nicht so recht, wie er an die Sache herangehen soll. Wie verkauft man sich einem frühreifen Naseweis als Vorbild, wenn man sich selbst meilenweit von solchen Attitüden entfernt sieht? Dazu kommt fibis latente Maulfaulheit. Am liebsten würde er in verschiedenen Grundtonarten rülpsen und furzen, um die wichtigsten Dinge zu äußern, mehr nicht. Bei trix klappt das ja auch, aber das ist ein anderes Thema.
    Also muß gequatscht werden. Quatschen um des Quatschens Willen, ein leidiges, aber unumgängliches Unterfangen.


    Garrett plärrt noch immer, merkt aber bald, daß sein Vater ihn nicht verprügeln will und wartet eingeschüchtert ab. In seinen Ahnungslosigkeit versucht fibi einen Dialog.



    fibi: Hey, was machste denn so denn ganzen Tag?
    Garrett: Nichts
    fibi: Was nichts? Irgendwas mußte ja tun!
    Garrett: Nee
    fibi: Ach was, erzähl mir nichts. Wie läufts in der Schule?



    Eine blödere Frage konnte fibi nicht einfallen. Wer aus ihrer Familie drückte denn schon jemals die Schulbank? Die wenigen Male, wo das möglich war, fielen in andere, bessere Zeiten. Lesen konnte man ja auch lernen, wenn man die Namen der gesuchten Verbrecher unter den Steckbriefen entziffern mußte, Rechnen, indem man Gurken mit Fingern verglich.


    Garrett: Ich haue ab
    fibi (allmählich wütend): Du bleibst jetzt da!
    Garrett: Mammie mag mich nicht mehr
    Fibi (wollte eben sagen: Das hat sie noch NIE getan, verkneift sichs dann doch): Nein, nein, deine Mama mag dich furchtbar lieb!
    Garrett: Glaub ich nicht. Und was ist mit dem anderen?
    fibi: Der ist doch bloß mal da
    Garrett: In meinem Zimmer!
    fibi: Irgendwo muß er ja bleiben
    Garrett: Nee! Der soll raus!
    fibi: Du verträgst dich schon noch irgendwann mit Karrass, wirst schon sehn
    Garrett: Niemals!


    ---------------------------------
    *Männergespräch, Das: Kommunikative Einrichtung in der xy-Fraktion der Spezies Homo sapiens. Frauen derselben Art sind dabei streng verboten! (Die machen unqualifizierte Einwürfe). Meist geht es mehr oder weniger um Rangordnungen (s. auch Hackordnung, Die), oft verpackt in sportlichen Themen (s. auch Volkssport, Der) oder alles, was an Burrickkutschen erinnert (s. auch Benz, Der und Maserati, Der)

  • Zitat

    fibi: Du verträgst dich schon noch irgendwann mit Karrass, wirst schon sehn


    Einspruch:
    Die Beweise zeigen eindeutig das Garrett ein Mord begehen wollte,um die Welt zu retten.Karras schrie als das Rostgas durch kamdoch er starb nicht,nein! Er flüchtete durch ein Tunnelsystem,Karras ist halb Mensch halb Maschine.


    Hier ein Foto Garrett und Karras im Park!


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    Nett die 2,so friedlich? Falsch! Sehen wir genauer hin.


     [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/071104/adrfjnd5.jpg]


    Das beweist das die Diebe von Heute nur brutal sind.
    Klopfen an Scheiben um Bürger zu wecken.
    Treiben Dicke Wachen dazu ihnen hinterherzurennen.
    Klingeln bei alten Leuten und wenn sie auf machen ist keiner da.


    Was soll nur daraus werden.
    Ganz einfach die Mechanisten arbeiten an einer neuen Waffe.Schnell,Tödlich und Big.


    Fortsetzung Folgt.................

  • Zitat

    Original von Theker


    Das beweist das die Diebe von Heute nur brutal sind.


    je, je...


    Zitat

    Klopfen an Scheiben um Bürger zu wecken..


    Echt wahr? Mistbande!


    Zitat

    Treiben Dicke Wachen dazu ihnen hinterherzurennen..


    Mich hauts um! Sind die gemein!


    Zitat

    Klingeln bei alten Leuten und wenn sie auf machen ist keiner da..


    Asoziales Pack wenn du mich fragst!


    Zitat

    ...und Big


    Hurra! Das ist die Lösung!


    Zitat

    Fortsetzung Folgt.................


    Wie jetzt?

  • Zitat

    Hier ein Foto Garrett und Karras im Park!


    trix weiß, dass sie eigentlich den armen kleinen Karras in Schutz nehmen sollte, aber mal im Ernst, Garrett ist wirklich witzig! Er hat sie grad zum Lachen gebracht, irgendwie kommt er doch sehr nach ihr. Ja, ganz eindeutig ihr Sohn...
    Am besten wärs, die beiden würden um ihre Mutterliebe rangeln. Sie wird dann einfach den Gewinner liebhaben, der andere wird ausgesetzt.

  • (Anmerkung der Redaktion: Halt, halt! Bevor hier diese prekaritären Familienangelegenheiten weiter erörtert werden, möchte ich einen kurzen Text eines vielversprechenden Talents vorstellen, Fibsnocci Lepus. Das Billigblatt nahm diesen Beitrag gerne an, verleiht er dieser Gazette doch kurzfristig etwas Niveau. Am Ende der Geschichte finden Sie noch eine kurze Rezension von mir.
    Gez. Prof. Von Hasenscharte)


    Und hier nun Auszüge aus meiner Rezension zu „Sulans Ulnaris“ für die Zeitschrift
    Lügen im Trüben


    Zitat


    „Endlich mal ein Text, der sich mit dem wahren Problem unserer Zeit befasst: Unser marodes Gesundheitssystem. Präzise Formulierungen, eine zum Thema passende, trockene Wortwahl und ein ausgesprochenes Gespür für – durchaus vorhandene – philantrophische Nuancen lassen den Leser spüren, wie es in einer Welt außerhalb des selbstgerechten Bürgertums zugehen kann.“


    „Ein Leserausch ohnegleichen!“

  • (Anmerkung der Redaktion: Was soll das jetzt bitteschön? Gerade hatte ich es mir mit einer Tüte Augenpflanzenchips gemütlich gemacht, um die herrlichen Familienszenen so richtig zu genießen - und werde hier stattdessen mit einer Dauerwerbesendung für die Ergüsse eines Schriftsteller belästigt, der sein Handwerk offensichtlich bei den Bugbeasts gelernt hat. Na, danke!
    Fibsnocci Lepus, fang lieber was Nützliches mit deinem Leben an, z.B. Froscheierbemalen! (und nimm den Hasenscharte gleich mit! "Außerhalb des selbstgerechten Bürgertums"! Was für eine anbiedernde verlogene Kritik!)
    Falls die geneigte Leserschaft auf der Suche nach wirklich niveauvoller Literatur ist, empfehle ich einen Blick in mein neuestes Werk, "Hyperbeln im Hypermaw" - ein kurzer Abriß (792 S.) zur Geschichte der Tricksterportale und des Teleportierens. Wie immer mit nützlichen Tips: Was packe ich ein bei Reisen in die Maw?* )


  • (Anmerkung der Redaktion: Was weiß die Grüttingwenzel schon über echte Literatur? Nichts! Wann kommt sie schon mal damit in Berührung? Nie! Na gut, sie liest regelmäßig meine Texte und korrigiert sie. Ach was, korrigieren kann man das nicht nennen! Sie streicht die Hälfte weg! Und ihre langweiligen Reiseführer über Mawspaziergänge (wie war das noch, „Grell, greller die Maw“) mag sowieso keiner lesen. So ist das. Pah!)



    Garrett macht sich aus dem Staub. Der eigene Vater hat keinerlei Verständnis für ihn, seine Mutter ist so ignorant wie es nur sein kann.
    Da trifft sich Garrett lieber mit seinen Freunden, den „Gefürchteten Vier“, wie sie sich nennen. Das sind: Schlitzer (auch Slitty genannt), natürlich Buffo (aka Basso), eine launenhafte Pagangöre namens Tricksie (auch „Tricks“ genannt), die das Rudel mehr oder weniger anführt und natürlich Garrett.
    Oft verdienen sie etwas Taschengeld, indem sie irgendwelchen Leuten Einkäufe vom Markt nach Hause tragen (auch „Happy Schlepping“ genannt, nicht zu verwechseln mit „Happy Slapping“), sie nehmen aber sonst alles mit, was nützlich sein kann. Sie sind Ausreisser, deren Eltern sich einen Dreck um sie scheren.
    Garrett kommt zum üblichen Treffpunkt in der Nähe des Gurkenmarkts. Die anderen warten schon und stehen um ein altes verkokeltes Gurkenfaß, sich an den Überresten eines erstickenden Feuers wärmend.


    Tricks: Wo bleibst’n du?
    Garrett: War bei den Blödmännern* Jetzt geh ich nicht mehr hin. Die hamn nen Neuen
    Buffo: Was, das könnse machen?
    Garrett: Is mir egal! (weint)
    Schlitzer: Boah! Den kriegen wir!
    Tricks: Genau! Der is dran!
    Schlitzer: Der ist tot! Versprochen!


    -------------------------------------------------
    *Gemeint sind fibi und trix

  • Zuhause wird derweil Klein-Karras' Geburtstag gefeiert.
    (Jedenfalls hat er dreist behauptet, der sei heute - am 35. Tag des Monats Quirk. Eigentlich will er nur ein paar Geschenke abstauben und damit vor diesem Versager Garrett angeben. Der hat nämlich erst wieder im Gnatztar Geburtstag, hähä!)
    trix fährt die Torte auf. Genaugenommen ist es ein Brotlaib, in den sechs Gurken gedrückt wurden.
    Obwohl Matschky angeboten hatte, die musikalische Untermalung zu übernehmen, besteht Klein-Karras auf seine selbstgebastelte Band mechanischer Schellenäffchen, die, einmal aufgezogen, fast einen Tag lang einen Paganradau veranstalten. Nach inzwischen zwei Stunden haben sich alle Anwesenden außer Karras - selbst der schwerhörige Matschky - die Ohren mit Moospfeilen verstopft ...


  • Die Geburtstagsparty ist im vollem Gange. Alle (bis auf trix) sitzen um das Gurkenbrot herum und glotzen blöde aus der Wäsche. trix lässt sich nichts anmerken. Sie fragt Karrass, ob er sich denn schon alle 14 Monate merken kann und fordert ihn auf, sie aufzuzählen (was für ein fieses Ablenkungsmanöver vom schäbigen Möchte-gern-Kuchen). Karrass fängt an: Röcks, Bleck, Umbauer, Allil...dabei stammelt er verlegen vor sich hin. trix fordert ihn auf, die Gurken auszublasen und sich was zu wünschen. Karras wünscht sich auch etwas, das unmöglich zu beschaffen ist, einen eigenen Schredder. Und eine Schmiede, automatische Hämmer und lauter solches Zeugs.


    Derweilen sind die „Gefürchteten Vier“ im Anmarsch. Schlitzer (übrigens Cuttys Sohn) trägt ein sehr langes Messer bei sich, das aber nur aus poliertem harten Holz besteht und extra für ihn angefertigt wurde. Mit einem richtigen Messer hätte man ihn nie gehen lassen, schon deshalb, weil er ständig Hustenanfälle bekommt und dabei jemanden verletzen könnte (Lungenprobleme liegen wohl in der Familie). Immerhin wirkt es sehr eindrucksvoll, niemand wagt es, ihm zu nahe zu kommen.
    Die Knirpse erreichen das festtäglich geschmückte Haus (mehr Pilze als sonst an den verrotteten Wänden, manche leuchten sogar). Garrett lugt durchs Fenster und sieht zu seinem Entsetzen Karrass Geburtstagsparty. Und alle feiern ihn!
    Die sollten was erleben!


  • trix findet, jetzt sollte doch mal jemand das Geburtstagskind hochleben lassen! Ihre diesbezügliche Aufforderung stößt allerdings - moospfeilbedingt - auf taube Ohren...
    Klein-Karras fängt an zu weinen - keiner hat ihn lieb!

  • Garrett hat genug gesehen. Welche Schmach! Am liebsten würde er sich für immer aus dem Staub machen. Er kehrt zurück zu seinen Freunden, die in einer Seitengasse kauern.


    Buffo (leise): Was is?
    Garrett: Party ist. Wir hauen ab (weint leise)
    Schlitzer: Wegen dem anderen? Den murksen wir ab!
    Buffo: Ja, abmurksen! Murks! Murks!
    Tricks: Leute, nicht immer draufkloppen. Wir machens anders. Eine Intrühge*. Ja, eine Intrühge* muß her!
    Garrett (schluchzt): Wasn das?
    Tricks: Wir machen was mit dem Kerl. So wie in Herzlos Zerstritten**
    Buffo: Kenn ich nicht
    Tricks: Du weißt ja gar nichts! Toni wird in Herzlos Zerstritten vom ihrem Mann ertrogen***, dann hat sie die Nase voll und wills der andern zeigen, also eine reinwürgen und dann kommt noch der Bruder dazu, von der Toni, mein ich und dann ist der irgendwie auch dabei, jedenfalls geht’s dann so richtig los.
    Schlitzer: Was? Son Schwachsinn!
    Tricks: Halt die Klappe! Toni spinnt dann eine Intrühge*. Macht böse Sachen und so.
    Garrett (hellhörig): Und wie?
    Tricks: Sie versalzt die Suppe von ihrem Mann, die die andere gekocht hat. Dann isser sauer und hat Durst.
    Schlitzer: Das issja total lasch! Wir stechen ihn ab! Das isses!
    Garrett: Schnauze jetzt! Macht die Dings, die Toni noch was anderes?
    Tricks: Sie macht halt alles, damit es so aussieht, als ob die andre ne Schlampe wär und sie die Tolle und so.
    Schlitzer: Wir sind aber keine blöden Weiber! Wir haun drauf!
    Tricks: Klappe, Slitty! Ich hab ne Idee! Mit dem Salz! Garrett, haste nicht erzählt, daß der Kerl lauter Schrott hat? Eisen rostet doch!
    Garrett: Und dann?
    Tricks: Wir schiebens deiner Mammie in die Schuhe. Dann ist Karrass böse auf sie und trix weiß nix und dann wird sie sauer auf ihn und schmeißt ihn raus! Könnte klappen, oder nicht?
    Buffo: Genau, wir holen Salz!
    Schlitzer: Ihr seid doch bloß Memmen! Wir schlitzen ihn auf!
    Buffo, Garrett, Tricks: Schnauze, Slitty!
    _______________________________
    *Tricks meint eine Intrige und sie kann wenns drauf ankommt kursiv sprechen
    **Herzlos Zerstritten von Harry von Herzschmerz. Populärer Gesellschaftsroman im Neueren Hammeritikum. Es geht um Herz, Schmerz, Macht, Intrigen, Geld, usw. (also alles was Laune bringt)
    ***Tricks meint natürlich betrogen

  • trix hat derweil keine Ahnung, was ihr Sprößling ausheckt. Sie träumt von Geld und Gütern. Allerdings scheint ihr, daß das noch lange ein Traum bleiben wird: Klein Karras' Hobby kostet Unsummen - und bis der Schrott mal irgendwann ein Verkaufsrenner wird, wird sie wohl schon als Untote in den Katakomben spuken. Aber wenigstens wär sie dann der schickste Zombie weit und breit.
    Und Matschky, der zieht sich seit einiger Zeit das meiste seines Einkommens in Form von "Mawstaub" durch die Nase.
    Bleibt es wohl an ihr selbst hängen.


    Neulich ist sie im Dayporter Billigblatt auf eine Anzeige gestoßen:


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    Pfeile in Heimarbeit
    Wasser, Moos, Feuer und andere
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    Schlechtbezahlte Akkordarbeit eben.
    Aber die Produktion einer bestimmten Pfeilart ist tatsächlich recht lukrativ - allerdings auch ziemlich eklig und nicht ungefährlich. Man nehme einen Burrick, stülpe ihm Glaskolben über die Schnauze und reize ihn, bis er spuckt. In den kurzen Momenten, in denen er Luft holt, muß blitzschnell der Kolben gewechselt werden. Das sind allerdings nur die gewöhnlichen B-Gaspfeile. Für Güteklasse A nimmt man... naja, ... die andere Körperöffnung...