Achtung: Zynischer Text, wer nicht weiterlesen will....
Wie ein Manager Deutschland aus der Krise holte
Mecklenburg-Vorpommern als Atomtestgelände an die USA verkauft,
Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt an Polen abgetreten,
die Arbeitslosenzahl massiv gesenkt
und die Staatsverschuldung radikal reduziert:
Heinrich von Pierer, der ehemalige Siemens-Chef,
hat in den vier Jahren seiner Kanzlerschaft viel erreicht.
ZYN! sprach mit dem Bundeskanzler über
seine Erfolge und künftigen Pläne.
ZYN!: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen
vor, sie seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal
vorgegangen.
v. Pierer: Das sehe ich nicht so.
Als mich das überparteiliche Bündnis fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde, wie ich Siemens saniert habe:
streng marktwirtschaftlich.
Siemens und Deutschland gleichen sich in gewisser Weise:
zwei Gemischtwarenläden mit sehr unterschiedlichen
Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen weniger.
Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens gemacht
habe:
unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.
ZYN!: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!
v. Pierer: Nicht von allen.
Thüringen und Sachsen haben sich ja als sanierungsfähig erwiesen,
die haben wir behalten.
Für Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust.
Da kam uns das Angebot der Bush-Administration ganz recht,
gegen die Übernahme der Landesschulden und für den symbolischen
Kaufpreis von 1 EUR das Land als Atomtestgelände zu kaufen.
ZYN!: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos bekommen.
v. Pierer: Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen,
dass sich Polen im Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten
deutschen Rentner dort anzusiedeln.
Von 300 EUR Rente kann in Deutschland keiner leben,
aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten.
Mit diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten
massiv reduziert und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine
geholfen.
ZYN!: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab
durchaus Kritik daran, dass Sie als Sicherheit die Alpen,
den Schwarzwald, den Kölner Dom,
die Rüdesheimer Drosselgasse
sowie Rothenburg o. d. Tauber und das
Münchner Oktoberfest verpfändet haben.
v. Pierer: Verpfändet ist nicht verkauft.
Die einheimische Bevölkerung kann diese Liegenschaften weiterhin
ungehindert nutzen.
ZYN!: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen...
v. Pierer: ...den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat.
Erst hieß es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch
Entlassungen senken zu wollen.
Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel
Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen
Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen
und aus Deutschland ausgewiesen.
ZYN!: Wohin?
v. Pierer: Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer
"Blond Card" als Straßenkehrer in Indien untergekommen.
Andere haben sich als Soldaten in diversen afrikanischen
Bürgerkriegsländern verpflichtet.
ZYN!: Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.
v. Pierer: Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat tun?!
Dem Trend zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht entziehen.
Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer
ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen
zum Beispiel von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das
ganze Kriegsgerät vorrätig halten.
So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten.
Just-in-time-Sicherheit sozusagen.
ZYN!: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse
eingespannt.
v. Pierer: Es war schließlich einzusehen, dass solche
hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten
und Einweihungen auftreten.
Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut
für die Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren
Büros arbeiten können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen.
Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts
kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern.
Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja
auch nicht kostenlos.
ZYN!: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.
v. Pierer: Gegen Aufpreis schon!
ZYN!: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?
v. Pierer: Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in
Deutschland.
Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich
Vollbeschäftigung herzustellen.
Außerdem müssen wir uns noch stärker
auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren.
Ich habe an den Universitäten unsinnige Studienfächer
wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer
wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.
ZYN!: Durchaus mit Erfolg.
v. Pierer: Das kann man wohl sagen. Deutschland ist heute wieder Weltmarktführer im Maschinenbau,
bei der Waffenproduktion sowie der Herstellung von Stacheldraht,
Gas und Krematorien.
Außerdem sind unsere Logistiker führend in der Welt, wenn es beispielsweise darum geht, große Menschenmassen
in Zügen zu transportieren.
ZYN!: Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?
v. Pierer: Das halte ich nicht für ausgeschlossen.
Wie Sie sicher wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen
in Verhandlungen mit Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen einen fairen Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch.
Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng marktwirtschaftlichen Kurs
das Ruder doch noch herumzureißen.
Das hat dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert.
Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen.
Ich will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der
Champagne und dem Bordelais haben.
ZYN!: Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend
bankrotten Italiens, soll Deutschland Südtirol zum Kauf
angeboten haben?
v. Pierer: Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser
Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen Kernkompetenzen:
Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die Altlasten entsorgen.
ZYN!: Altlasten?
v. Pierer: Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir
natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.
ZYN!: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion angeboten.
v. Pierer: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen,
dass Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte durchaus die Fantasie der Anleger wecken.
Diese müsste allerdings auf gleicher Augenhöhe erfolgen.
Eine feindliche Übernahme wird es nicht geben.
ZYN!: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
v. Pierer: Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die Gebühren für das Interview in die Staatskasse einzuzahlen. Ach ja, bevor ich's vergesse: Dieses Interview was powered by Coca Cola.