Ich zitier' mich mal selbst:
Frank Göhre, "Der Schrei des Schmetterlings". Ein Krimi, den es mal als Dreierpack beim Aldi gab. Mal seh'n - wenn er nicht gut ist, ist er wenigstens kurz (ca. 180 Seiten).
Er war (zum Glück) kurz, die anderen zwei vom gleichen Autor ebenfalls. Leider gab's ständig nur total verkommene Typen drin, man kann kaum noch zwischen Polizisten und Verbrechern unterscheiden. Alles & alle total heruntergekommen; fehlt nur noch, dass das Buch schmierig und klebrig wäre. Igitt. Nach drei "Göhres" habe ich diesen Autor nun erst mal satt.
Danach gab's auch bei mir einen Wolf Serno, nämlich "Hexenkammer" (früher auch als "Die Hitzkammer" im Handel). Ist offenbar ein Einzelroman aus keiner seiner Serien. Eine Art Apotheker beherbergt eine als Hexe verdächtigte kranke Frau und versucht, deren Leben vor Krankheit und den üblen Machenschaften, welche ihr die Hexenbezichtigung einbrachten, zu retten. Nicht ganz so gut wie die ersten beiden "Klingenthal/Klagefrau"-Romane, aber doch lesenswert.
Anschließend kam Nelson DeMilles "Der Löwe" dran, eine Fortsetzung des vor ca. 8-10 Jahren erschienenen "Das Spiel des Löwen". Ganz nett, aber furchtbar klischeebeladen: Ein islamisch-fanatischer Attentöter muss sich zwanghaft an allen rächen, die ihm vor Jahren mal die Tour versaut haben. Bis auf den Oberhelden und dessen Frau bringt er natürlich alle anderen auch um die Ecke, quasselt ihnen aber vorher die Hucke voll - wer er ist, warum das Opfer nun grausam sterben muss (und natürlich jedes Opfer anders & fies & showträchtig - wundert mich, dass kein Opfer von ihm totgelabert wurde!), und denkt währenddessen dauernd, dass alle Westler verweichlicht sind und die Frauen (an Swimmingpools) immer fast nackt (geht natürlich nicht, von wegen Allah und so), blah blah blah... Und der Held des Buches ist natürlich der Superbulle, der sich immer wieder durch Unvernunft und Selbstüberschätzung in Gefahr bringt, dem Feind aber durch Unbeirrbarkeit usw. näher und näher rückt - nur um dann in eine Falle blind 'reinzulatschen, die jeder Idiot mittlerweile aus zahlreichen Fernsehfilmchen so kennt. :wacko: Da habe ich schon wesentlich bessere DeMilles gelesen.
Danach kam Michael Ridpaths "Fluch". Sehr interessant. Ein US-Polizist verkriecht sich vor Drogenbanden in Island und hilft dabei der örtlichen Polizei in einem Fall aus, bei dem mehr und mehr J.R.R. Tolkiens "Herr der Ringe" ins Zentrum der Geschichte rückt. Selbst der Eine Ring scheint ein reales Vorbild zu haben... Interessant, auch für Leute, die mit Fantasy nix am Hut haben.
Anschließend kam mit Judith Merchants Krimi "Nibelungenmord" ein zweiter Krimi mit gelegentlichen Anspielungen auf Tolkiens Bücher hinterher. Ich fand ihn mäßig, weil Täter und Motiv am Schluß nicht wirklich überzeugen. Schade, der Anfang war echt klasse: Eine hinterlistige junge Frau bringt für Geld alte Damen dazu, endlich ins Altenheim zu gehen und somit ihre Wohnungen zu räumen, wodurch andere (incl. des Altenheims) den Reibach machen. Diesmal aber gelangt sie an eine Oma, bei der ihr mehr und mehr Dinge seltsam vorkommen - und eh sieh's sich versieht, packt die Alte 'ne Knarre aus... Leider versandet das Ganze nach einer Weile allmählich, um dann kurz vor Schluss in eine, wie gesagt, nicht überzeugende Auflösung einzumünden. Schade.
Die preisgekrönte Kurzgeschichte "Monopoly" der Autorin, die auch noch im Buch drin war, ist dagegen wirklich preis-wert. Die letzten Sätze klären erst über den wahren Sachverhalt auf, der völlig unnötigerweise zu Diebstahl und Mord führt... eine echt gute Pointe!
Und derzeit arbeite ich mich durch Kai Meyers "Göttin der Wüste". Ich bin in der Geschichte noch nicht so richtig weit vorgedrungen. aber bisher sieht es nach irgendwas in Richtung "Uralte Mythen Afrikas" verbunden mit düsteren Geheimnissen eines seltsamen Anwesens aus - da würde sogar Garrett noch 'reinpassen. Scheint okay zu sein, das Buch.