Beiträge von Deadringer

    Seelenwand'rer


    Schwarze Gedanken erfüllen meine Welt,
    das Urgestein der tiefen Macht.
    Wo Finsternis noch ewig hält,
    streift mein Geist seit langem durch die Nacht.


    Lose ich von meiner Hülle,
    kann fliegen bis zum Zeitentor.
    Dunkle Wesen, große Fülle,
    düst're Stimmen laut im Chor.


    Refrain:
    Ich bin ein Wand'rer, wand're durch die Nacht,
    such mir meinen Körper, den ich irgendwo verloren hab.
    Ich bin ein Wand'rer, wand're durch die Schwärze,
    am großen Tor, das Licht treibt mir manch' Scherze.
    Seelenwand'rer komm herein, sagen Stimmen bald zu mir,
    Das Licht ist rein, das Licht ist rein, Seelenwand'rer trete ein.


    Doch Dunkelheit und Düsternis
    führten mich ins Leere,
    sie meine Geistesnarben tiefer riss,
    fühlt' plötzlich unsagbare Schwere.


    Meiner Seele starke Energie,
    von verdorb'ner Materie aufgesogen,
    zwang mich ein großer Schatten in die Knie
    und kam zu mir auf schwarzen Wogen.


    Refrain:
    Ich bin ein Wand'rer, wand're durch die Nacht,
    such mir meinen Körper, den ich irgendwo verloren hab.
    Ich bin ein Wand'rer, wand're durch die Schwärze,
    am großen Tor, das Licht treibt mir manch' Scherze.
    Seelenwand'rer komm herein, sagen Stimmen bald zu mir,
    Das Licht ist rein, das Licht ist rein, Seelenwand'rer trete ein.


    Gefangenschaft im tiefen Loch,
    für immer nun und immer fort.
    Der Qualen heißestes Moloch,
    keine Stimmen mehr an diesem Ort.


    Wär' ich geflogen in das Licht,
    könnt' ich fortan existier'n.
    Doch gefolgt bin ich den Stimmen nicht,
    muss nun in Ewigkeit die Strafen spür'n.


    Refrain:
    Ich war ein Wand'rer, wanderte durch die Nacht,
    suchte meinen Körper, den ich irgendwo verloren hab.
    Ich war ein Wand'rer, wanderte durch die Schwärze,
    am großen Tor, das Licht trieb mir manch' Scherze.
    Seelenwand'rer komm herein, sagten Stimmen dann zu mir,
    Das Licht ist rein, das Licht ist rein, Seelenwand'rer trete ein.

    1. Unreal 2 ist total unoptimiert! Die gleichnamige Engine ist bei diesem Spiel fehlerhaft programmiert. Der Grund warum Unreal 2 selbst auf modernen Rechnern bei vollen Details noch stellenweise ruckelte, war der, dass zuviele Bereiche der Maps schon voraus berechnet wurden, obwohl sich der Spieler noch gar nicht dort befand. Trotzdem werkelte die Engine in Gebäuden z.B. schon viele Räume weiter, als nötig war. Das frisst natürlich massig Hardware. Alle Spiele, die nach Unreal 2 erschienen sind, die ebenfalls auf der Unreal 2-Engine basieren, laufen eher butterweich und selbst auf etwas schwächeren PCs flüssig.


    2. Die Unreal 2-Engine ist eine DX8-Engine. Es wird jetzt bereits eine aufgebohrte Version der Engine benutzt. Allerdings immer noch DX8.


    3. Grafikkarte und RAM werden für Thief 3 nicht allzu wichtig sein. Mit einer GF3 oder Radeon 8500, kombiniert mit 256 MB Arbeitsspeicher, wird man bereits auf der sicheren Seite sein. Obwohl natürlich auch hier gilt: Je besser die Grafikkarte, desto mehr Raffinessen kann man sich in punkto Auflösung und Detaileinstellungen leisten. Aber generell dürfte eine GF3 oder Radeon 8500 für 800x600x32 und mittleren Details reichen, um flüssig zu spielen. Wer auf 1024x768x32 und hohe Details besteht, der wird wohl schon eine GF4 Ti-Reihe oder Radeon 9500 Pro benötigen, um ruckelfrei spielen zu können. Die allermodernsten Grafikkarten wie GFFX 5900 Ultra oder Radeon 9800 Pro werden wohl nur dann von Nöten sein, wenn jemand auf Biegen und Brechen auch noch die Kantenglättung bis zum absoluten Anschlag aufdrehen möchte.


    4. Die größte Last von Thief 3 wird aber auf Kosten der CPU gehen. Thief 3 wird definitiv prozessor-hungrig! Während man in Bezug auf Grakas ziemlich variabel sein kann, wird die Prozessor-Power wohl eher eine etwas absolutere Größe sein. Um einigermaßen flüssig spielen zu können wird ein P IV mit 2 GHz oder ein XP 2000+ schon von Nöten sein. Der Grund hierfür liegt in der komplexen Physics-Engine, die Thief 3 benutzt, sowie in der Berechnung der enormen Menge an Sounddaten. Und da es bisher noch keine Soundkarten mit SPU gibt, muss das alles die CPU erledigen. Und da der Hauptprozessor ja auch noch was anderes zu tun hat, außer nur Sound zu berechnen, wird das die Framerate stellenweise in die Knie zwingen. Zumindest bei CPUs mit weniger als 2 GHz oder 2 GHz-vergleichbaren Geschwindigkeiten.

    - Kapitel 6 -


    Garrett beschlich das dumme Gefühl, dass man bereits in der halben Stadt nach ihm suchen würde, denn allzu leicht lassen es die Blauröcke nicht auf sich sitzen, wenn ihnen jemand unter den Fingern entgleitet. Vor allem, weil der Kerker von Shoalsgate zu den ausbruchssichersten Gefängnissen überhaupt zählt. In Zukunft gar noch mehr als bisher, denn nach Garrett’s gelungener Flucht durch die Kanalisation, würde der Sheriff zur Not mit Sicherheit anordnen, den Ausgang zur Kanalisation zuzumauern. Garrett wollte nicht zu sehr in der Nähe von Shoalsgate aus dem Kanal hinaus klettern, deshalb lief er noch ein ganzes Stück weiter und entfernte sich vom Ort, an dem er nur knapp seinem Verderben entronnen war. Zudem durfte es draußen noch Tag sein, was ihm nun auch das zusätzliche Problem bescherte, ungesehen zu seinem Versteck zu gelangen. Nach weiteren dreißig Minuten seines Fußmarsches durch die Kanäle der Stadt, beschloss Garrett endlich wieder an die Oberfläche zurück zu kehren. Sich neue Ausrüstung zu besorgen hatte nun erstmal oberste Priorität. Ein Schwert hatte er schonmal. Nun fehlte nur noch ein Bogen und ein paar zugehörige Pfeile verschiedenen Typs. Ein paar Minen und Blendgranaten vielleicht auch noch. Denn wenn Garrett schon wieder einmal vor hatte, bei einem Waffenhändler einzubrechen, dann würde er, wie es sich für einen Dieb gehört, etwas mehr als nur das Nötigste mitgehen lassen. Doch dieses Unternehmen musste er auf nachts verschieben, denn jetzt am Tage, wo überall Menschen in den Straßen umherlaufen und obendrein die Blauröcke alarmiert um die Ecken fegen, war das kein so risikoloses Unterfangen. Außerdem musste Garrett sich erst einmal neue Dietriche besorgen. Zum Glück hatte sein Freund Basso noch ein paar als Ersatz parat. Daher galt es zuerst einmal, ihn einen Besuch abzustatten und nebenbei ihm gleich noch die Misere zu erzählen, in der Garrett nun steckte. Garrett wollte Aufklärung und Rache, denn er war sich sicher, dass ihm irgendjemand eine Falle gestellt hatte, wer auch immer das war. Irgend eine oder vielleicht auch mehrere Personen wollten ihn am Galgen sehen. Nun gut, dies würde sich vielleicht um eine Personenzahl im drei- oder vierstelligen Bereich handeln, aber dennoch konnte es nur jemand gewesen sein, der über Garrett’s nächtliche Unternehmung bescheid wusste. Und theoretisch gab es nur drei Leute, die in Frage kämen: Basso, dieser Typ namens Gonzo und Garrett selbst. Basso konnte Garrett aber so gut wie ausschließen, denn er ist ein jahrelanger und sehr guter Freund, wie ihn Garrett kaum besser haben könnte. Aber was hätte dieser Schmucksammler namens Gonzo für ein Motiv? Für ihn war doch das Juwelencollier das Wichtigste und nichts anderes. Und dieses musste sich ja noch an Ort und Stelle befinden, da sonst aufgefallen wäre, dass es noch jemand anderen als Garrett geben könnte, der das Collier gestohlen hat, denn in Garrett’s Besitz befand es sich ja nicht, als man ihn nach Shoalsgate brachte. Ein anderer Dieb hätte dann von Garrett’s Schuld zu sehr abgelenkt. Da dieser Gonzo aber brennendes Interesse an dem Schmuckstück hatte und nicht darauf verzichten würde, kann er demnach nicht der Schuldige sein, der Garrett jene Falle stellte, oder doch? Aber wer war es dann? Diese Frage stellte sich Garrett immer und immer wieder, als er gerade eine rutschige, vereiste Leiter in Richtung Oberfläche hinauf kletterte, unweit von dem Ort, an dem Basso wohnte.
    Es war immer wieder praktisch, sich sowohl über- als auch unterirdisch in einer Stadt auszukennen, zumindest wenn einem selbst die Karte mit dem Kanalisationssystem von Blauröcken abgenommen wurde.


    Als Garrett den Kanaldeckel öffnete, wusste er sofort, dass die Blauröcke nicht mehr, oder noch nicht in der Stadt nach ihm suchen würden, denn es war zwar Tag, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass ein gewaltiger Schneesturm durch die Gassen donnerte, der einem so viel Sichtweite gewährte, dass man gerade mal die Hand vor Augen sehen konnte. Garrett stützte sich mit den Händen im Schnee ab, während er gerade die letzten zwei Sprossen der Metallleiter unter seinen Füßen hinter sich ließ. Er hatte vorerst Probleme, das Gleichgewicht zu halten, denn der Schneesturm bließ mit äußerst großer Kraft. Das Schneegestöber war so dicht, dass man kaum die Umrisse der umliegenden Häuser vernehmen konnte. Und über ihm befand sich nur tiefstes Weiß, das unendlich weit zu sein schien. Die eisigen Flocken wehten mit solcher Geschwindigkeit durch die Lüfte, dass man das Gefühl hatte mit Kieselsteinen beschossen zu werden. Das Heulen des Sturmes übertönte sämtliche anderen Geräusche in der Umgebung. Garrett zog die Kapuze seines Umhanges tief ins Gesicht und verkrampfte seine rechte Hand zu einer Faust, mit der er die Kapuze von unterhalb seines Kinns kräftig nach unten zurrte, sodass sie eng an Haar und Wangen anlag und nicht wieder nach hinten gefledert werden konnte. Garrett kam sich vor wie in einer einsamen, weißen Hölle, aus der es kein Entrinnen zu geben schien. Langsam näherte sich Garrett mit schleifendem Schritt dem Haus, in dem Basso und Jenivere wohnten. Der Schnee war unterdessen fast einen halben Meter hoch und reichte Garrett bis kurz über die Knie. Bei diesem Wetter war das Laufen sehr anstrengend und allmählich wurde jeder Schritt zur Qual. Garrett war nur noch wenige Meter von Basso’s Haus entfernt, als er die Silhouette einer Gestalt im dichten Schneegestöber ausmachte. Sie schien sich über etwas zu kauern, das im Schnee am Boden lag. Als die Gestalt merkte, dass sich ihr jemand näherte, richtete sie sich hastig auf und verschwand im undurchdringlichen Flockentanz. Als Garrett näher zu der Stelle kam, vernahm er etwas im Schnee, was erst wie ein ein großer Stoffsack aussah. Dann stellte er mit Erschrecken fest, dass es der Körper eines Menschen war. Der Schnee war von Blut rot gefärbt. Der Mann lag auf dem Bauch mit dem Gesicht im Schnee. Garrett kauerte sich über ihn und drehte ihn um.
    Der Schock ließ ein etwas lauteres „Nein, das glaube ich nicht!“ über seine Lippen rollen, als er merkte, dass es sich um seinen Freund Basso handelte, der da regungslos und blutend im Schnee lag. In dem Moment, als Garrett Basso’s Puls fühlen wollte, packte Basso ihn am Bein.
    „Garrett, bis du es?“, röchelte er mit schwacher Stimme.
    „Ja, ich dachte, du seist bereits...“
    „Tot? Noch nicht, aber bald.“
    „Nein, du wirst nicht sterben. Du schaffst das schon. Was ist hier eigentlich los?!“
    „Es war eine Falle, du...du musst von hier ver...verschwinden“, ächzte Basso unter Schmerzen.
    „Wer steckt dahinter?“
    „Es war...argh, ahh.“
    In dem Moment verlor Basso das Bewusstsein. Aber noch lebte er, denn Garrett konnte noch immer seinen Puls fühlen. Basso hatte eine Stichwunde in der rechten Brust, zugefügt mit einem Dolch. Garrett konnte es nicht ertragen, seinen besten Freund sterben zu sehen, und eine Träne, die ihm das Gesicht hinab lief, vermischte sich mit dem blutroten Schnee. Er gab sich alle Mühe und schleifte Basso’s bewusstlosen Körper mit großer Kraftanstrengung fort. Zwei Straßen weiter befand sich eine kleine Hammeritenkirche, in der eine handvoll Mönche und eine Priesterin lebten. Bis zum nächsten Arzt war es zu weit. Auch wenn die Chancen für Basso in Wahrheit doch nicht so rosig standen, so bestand jedoch zumindest eine kleine Hoffnung, dass die Hammeriten ihm versuchen würden zu helfen und seine Verletzung irgendwie zu behandeln. Er legte Basso vor die Tür der Kirche und klopfte an. Danach entfernte er sich vom Ort des Geschehens, denn wenn die Hammeriten gesehen hätten, dass ein Dieb den Verletzten her brachte, würde dies Basso’s Überlebenschancen ein weiteres Stück mindern, da sie sofort vermuten würden, er sei der Verbündete oder Freund eines Diebes, da man nicht gerade erwarten würde, dass ein Dieb, ein Verbrecher, sich um einen hilflosen Verletzten kümmern würde, auch wenn das Garrett etwas anders sah und die Ansichten der Hammeriten noch nie ganz teilen konnte. Aber zumindest war Garrett auch erst einmal froh, dass Basso’s Frau Jenivere von diesen furchtbaren Ereignissen nichts mitbekam, da sie gerade für ein paar Tage zu Besuch bei ihrer Schwester war. Wenn Basso die Verletzungen nicht überleben würde, dann würde Garrett nicht nur seinen besten Freund verlieren, sondern Jenivere auch ihren über alles geliebten Mann. Soweit durfte es nicht kommen. Garrett legte nun sein gesamtes Vertrauen in die Hammeriten. Dies war leider das einzige was er momentan für ihn tun konnte.
    In der trüben Hoffnung, Basso würde durch kommen, stapfte Garrett durch den Schnee zurück zu Basso’s Wohnung. Dort holte er sich die Ersatzdietriche, die Basso für ihn aufbewahrte und suchte in Basso’s Aufzeichnungen nach Gonzo’s Adresse. Als er sie gefunden hatte, machte er sich zuerst auf den Weg zum nächsten Waffenhändler, der aufgrund mangelnder Kundschaft bei diesem Wetter sicherlich geschlossen hatte. Dietriche trug Garrett ja nun wieder bei sich.


    to be continued...

    Die Festung


    Hoch oben auf dem Berge trohnend,
    ein Gebild so fest und steif.
    Das Alter ihres Felsens lohnend,
    das Gemäuer ach so alt und reif.
    Erbaut vor frühen, langen Zeiten,
    eines Herrschers ehre Furcht,
    blickt das Bollwerk über große Weiten
    durch tiefe Wolken all hindurch.
    Ihre Mauern trotzten Blitz und Sturm
    und der Feinde Schwert und Speer.
    Aus der Mitte ragt ein dunkler Turm
    in das weite Himmelsmeer.
    Grüne Täler, düst’re Schluchten
    unterwerfen sich der Festung Macht.
    Wind und Wasser ihre Schwächen suchten,
    über Jahr und Mond, bei Tag und Nacht.
    Der Naturgewalten Zorn entgegen
    und Epochen reicher Zahl,
    durch der Ewigkeiten gold’ner Segen
    wirft sie ihre Schatten über’s Tal.
    Der Dinge steter, langer Ritt,
    Reiche kommen und vergeh’n,
    Uhrenzeiger, schneller Schritt,
    wird doch die Festung ewig steh’n.

    Zitat

    Original von dmaphy
    schon mal über webspace und ne internetseite nachgedacht? ;)


    Kommt noch irgendwann, aber dauert noch ein bisschen. ;) Momentan hab ich zuviel anderes Zeugs zu tun.

    Aufgrund der großen Begeisterung über meine Thief-Story, habe ich mir gedacht, ob ich hier nicht einmal einige meiner Gedichte poste. Einerseits könnt ihr euch dann auch mal über meine poetische Seite eine Meinung bilden und zweitens die Wartezeit bis zum nächsten Kapitel etwas überbrücken. :D Achtet aber auf die richtige Betonung der Jamben. :D


    An den Lord


    Du, der mich geschaffen,
    meinen Korpus, meinen Geist.
    Dein Werk, Dein ew'ges Schaffen,
    so perfekt und ohne Preis.
    Du gabst mir kräftigste Statur
    und weisestes Gedankengut,
    Fähigkeit und Frohnatur
    und des Blutes warme Flut.
    Auf immer, meine Seele ist mit Dir,
    mein Lord, groß' Dank sei Dir.


    Schenktest mir den Herd, um mich zu wärmen
    und der Kohl' tief rote Glut.
    Gabst mir ein Haus unter den Sternen,
    eine schützende Obhut.
    Du überreichtest mir das Brot,
    das meinen Hunger tilgt.
    Bewahrest mich vor Plag' und Not,
    mein Dasein sich mit Deinen Gaben füllt.
    Auf immer, meine Seele ist mit Dir,
    mein Lord, groß' Dank sei Dir.


    Du, der Du mein Herr und Meister,
    jede Stunde warte ich.
    Gib mir Befehle all und weiter,
    meine Taten, alles nur für Dich.
    Und wird mein Dasein einst zu Ende,
    dann hol mich in Dein gold'nes Reich,
    denn siehst Du nicht, ich falte stets die Hände
    zum Gebet - an Dich - dessen Macht keinem and'ren Wesen gleicht.
    Auf immer, meine Seele ist mit Dir,
    mein Lord, groß' Dank sei Dir.

    - Kapitel 5 -


    Die erbärmlichen Schreie der Gefangenen hallten durch das gesamte Gefängnis.
    „Die Blauröcke gehen kein bisschen menschlicher mit ihren Gefangenen um, als die Hammeriten oben in Cragsleft“, murmelte Garrett fluchend vor sich hin.
    Zuerst einmal musste sich Garrett seine gesamte Ausrüstung wiederholen, die mit Sicherheit irgendwo in einem der Büros verschlossen worden war. Mit höchster Wahrscheinlichkeit im Büro des zuständigen Lieutenants des Dezernats für Mord. Schließlich war Garrett ja wegen Mordes hier her gebracht worden und nicht wegen Diebstahls.
    Er schlich die etwas engere Steintreppe hinauf und bewegte sich in Richtung Erdgeschoss. Als er sich dem oberen Ende der Treppe näherte, sah er gerade noch rechtzeitig die beiden Blauröcke, die mit dem Rücken zu ihm seitlich vor der Treppe standen. Und es waren mit Sicherheit mindestens nicht nur diese zwei. Der gesamte Flur dürfte vor Polizisten wimmeln. Zudem bemerkte Garrett direkt an der gegenüberliegenden Wand des Aufganges ein mechanisches Auge. Es drehte sich nicht und war starr auf die Treppe gerichtet. Außerdem schien sich direkt über dem Aufgang eine Lampe zu befinden. Hier würde er nie und nimmer durchkommen, nicht ohne Ausrüstung. Garrett konnte noch froh sein, dass es in dem Treppenaufgang ziemlich düster war und er sich schnell an die Wand schmiegte, bevor ihn die Kamera entdecken konnte. Garrett drehte sich um und stieg wieder mit geräuschlosen Schritten die Treppe hinab zurück in den Kerker. Es war Tag, auch wenn man im Kerker den Unterschied zur Nacht nicht vernehmen konnte. Und deshalb liefen oben noch viel mehr Wachen herum als nachts. Und die Büros waren mit Sicherheit alle besetzt. Theoretisch war es für Garrett also so gut wie unmöglich an seine Ausrüstung heran zu kommen. Gut, er hätte können warten bis es wieder Nacht werden würde und viele Blauröcke Dienstschluss hatten. Aber viel würde auch dies nicht bringen. Außerdem war es nur noch eine Frage der Zeit bis jemand seinen Ausbruch bemerken würde. Denn hier im Kerker patroullierten noch mindestens ein oder zwei weitere Wachen. Es schien ihm nichts anderes übrig zu bleiben als einfach nur zu fliehen, ohne seine Ausrüstung. Aber die elektrischen Aufzüge waren als Fluchtweg mindestens genauso tabu, wie die Treppen und Flure. Garrett musste sich etwas anderes einfallen lassen.
    In dem Moment schrillten auch schon die Sirenen los.
    „Verdammter Mist!“
    Garrett versteckte sich in einer dunklen Nische in einem der Gänge des Kerkers und wartete ab. Der Blaurock, den Garrett mit dem ältesten Trick der Welt überrumpelt und in die Zelle gesperrte hatte, kam zusammen mit zwei weiteren Blauröcken an Garrett vorbei gelaufen. Der Blaurock hielt sich dabei noch immer seine schmerzende Nase und schrie:
    „Kommt, er muss noch im Gebäude sein! Er kann unmöglich an all den Augen und Wachleuten vorbei gekommen sein! Spätestens jetzt haben wir ihn festgenagelt! Durch den Alarm ist ganz Shoalsgate mobilisiert!“
    Nun kamen auch zwei Wachen vom oberen Ende der Treppe stürmend hinunter gerannt, während der eine noch zurück rief:
    „Ihr bleibt da stehen wo ihr seid und passt auf, dass niemand den Kerker verlässt!“
    „Jawoll, Seargent!“, tönte es von oben.
    Im gesamten Gebäude vernahm man nun Tumult und Geschrei.
    „Ich muss einen anderen Weg hier raus finden. Da mir nun nichts anderes übrig bleibt, als auf meine Ausrüstung zu verzichten, wäre es angebracht, wenn ich durch die Kanalisation fliehe. Da ich schon mal hier war, kenne ich den Raum, in dem sich der Zugang zur Kanalisation befindet“, dachte Garrett vor sich hin.
    Leider war die Metalltür zu jenem Raum abgeschlossen und wieder war Garrett hoffnunglos auf seine Dietriche angewiesen, die man ihm leider abgenommen hatte. Noch immer heulte der Alarm durch das Gebäude und schon wieder näherten sich flüchtige Schritte. Garrett sprintete zur nächsten dunklen Nische.
    „Halt, vielleicht ist er durch die Kanalisation entkommen.“
    „Kann nicht sein, der Zugang ist zweifach abgeschlossen. Ohne Schlüssel oder spezielles Werkzeug kommt da niemand durch.“
    „Egal, ich schlage vor, wir werfen trotzdem mal einen Blick in den Raum, nur zur Sicherheit. Als Sergeants haben wir ja einen Schlüssel für diese Tür bei uns.“
    Dann ertönte ein Rufen vom anderen Ende des Ganges.
    „Seargent Lester! Zwei ihrer Leute haben unerlaubt ihren Posten verlassen!“
    „Moment, ich komme sofort!“
    Dann wandte sich Seargent Lester seinem gleichrangigen Kameraden zu und sagte:
    „Ich geh nur mal schnell schauen, was dort los ist. Bin gleich wieder da.“
    „Ja, geh nur. Ich kann auch allein nach dem Rechten sehen“, entgegnete der andere Seargent.
    Seargent Lester rannte hastig den Gang hinter, während der andere den Raum mit dem Zugang zur Kanalisation aufschloss. Im selben Moment bemerkte Garrett eine schmale Holzlatte von der Länge eines menschlichen Armes, die in der Zelle neben ihm lag. Die Zelle war leer, aber verschlossen. Glücklicherweise lag die Holzlatte ziemlich nah am Gitter, dass Garrett sie ergreifen und herausziehen konnte. Er schlich hastig zu dem Raum, in den der Seargent gerade verschwunden war.
    „Gut, hier scheint alles in Ordnung zu sein“, flüsterte der Seargant vor sich hin und wollte sich gerade wieder umdrehen, als er einen kräftigen Schlag ins Genick verspürte. Der Seargent wirbelte herum und bekam einen weiteren kräftigen Schlag mitten ins Gesicht, wodurch er zu Boden stürzte. Dann beugte sich Garrett über den sich vor Schmerzen windenden Seargent und nahm ihm zügig das Schwert ab, als dieser gerade danach greifen wollte. Der Seargent versuchte sich aufzurappeln, doch Garrett führte mit dem Fuß einen kräftigen Tritt in dessen Magen aus. Dann nahm Garrett den Helm vom Kopf des Seargents und verpasste ihm mit demselben einen dumpfen ausholenden Schlag gegen die Stirn, worauf der Blaurock bewusstlos liegen blieb. Jetzt griff sich Garrett den Schlüssel und verschloss die Tür des Raumes. Dann schleifte er den ziemlich schweren Körper des Seargents mit großem Kraftaufwand in die dunkle Ecke hinter ein Metallpult mit zwei Hebeln, schließlich schaltete er das Licht aus und wartete bis der andere Seargent zurück kommen würde, um nach seinem Kameraden zu schauen. Kurz darauf öffnete sich auch schon wieder die Tür und das Licht ging an. Garrett hockte sich so gut er konnte ebenfalls hinter das Metallpult. Der andere Seargent trat in den Raum und rief:
    „Lloyd, bist du hier!“
    Als er keine Antwort bekam, blickte er sich kurz um, schaltete das Licht wieder aus und schloss die Tür wieder hinter sich ab. Da Seargent Lester seinen Kollegen nicht in diesem Raum vorfand, hatte Garrett erst einmal Ruhe und schaltete das Licht wieder an. Er musste hier raus, bevor der bewusstlose Seargant wieder zu sich kommen würde. Garrett war bewusst, dass er bis jetzt einfach nur verdammtes Glück gehabt hatte, während er noch immer die Sirenen heulen hörte. Der Zugang zur Kanalisation war mit einer großen, runden, metallenen Klappe verschlossen. Garrett zog an dem für diese Klappe zuständigen Hebel auf dem Metallpult, aber dieser ließ sich nicht bewegen. Darunter befand sich jedoch ein Schloss. Garrett steckte den Schlüssel in das Schloss, aber er passte nicht. Für die Klappe schien es einen extra Schlüssel zu geben. Er schnappte sich den Schlüsselbund vom Gürtel des bewusstlosen Seargents aber keiner der Schlüssel passte.
    „Verdammt nochmal!“, fluchte Garrett.
    Dann kam ihm eine Idee. Er bog den dünnen etwa handtellergroßen Schlüsselring auf und benutzte ihn als improvisierten Dietrich. Es dauerte einige Zeit bis er das eine Ende so gebogen hatte, dass es funktionierte. Beim vierten Versuch sprang das Schloss auf. Garrett steckte sich seinen provisorischen Dietrich ein und legte die Schlüssel zurück auf den Boden. Dann zog er am Hebel und die runde Klappe öffnete sich. Schließlich verschwand er in den labyrinthischen Fluren der eisigen Kanalisation.


    to be continued...

    Immer langsam mit den jungen Pferden. :D Ich hab auch noch ne Menge anderer Dinge zu erledigen. Wenn ich Zeit finde, werde ich das 5. Kapitel schreiben. Aber rechnet damit, dass ihr euch noch evtl. zwei Tage gedulden müsst. :D

    Okay, the story goes on!


    - Kapitel 4 -


    Ein eisiger Schauer kroch Garrett’s Rückgrat hinauf und packte ihn am Schopfe. Eine teuflische Kälte zog durch seine Nieren. Feuchte, modrige Luft misshandelte die Nasenschleimhäute. Garrett öffnete seine Augen und richtete sich vorsichtig, etwas zögernd auf. Er blickte sich um, aber sein Genick schmerzte bei jeder Bewegung. Schließlich erkannte er allmählich die Umrisse des Ortes, an dem er sich befand - Die feucht mosigen Steinwände einer Gefängniszelle beherbergten sein verbittertes Ich. Nur der düster bläuliche Schein einer Gaslampe, von der anderen Seite des dunklen Ganges, spendete mageres Licht. Garrett’s Verwunderung war groß, denn er hatte keine Ahnung, wie er hier her kam. Er konnte sich weder daran erinnern, wie man ihn in diese Zelle brachte, noch an den vorangegangenen Tag. Doch auch wenn ihm dies nicht einfallen wollte, eines wusste er mit Sicherheit. Er musste hier raus. Seine Hände griffen an seinen Gürtel und fuhren anschließend zitternd unter seinen Umhang. Seine Waffen und seine gesamte Ausrüstung war ihm abgenommen worden.
    „Ja, wie sollte es auch anders sein“, murmelte er vor sich hin.
    Aus einer der Zellen auf der gegenüberliegenden Seite tönte ein leises Schluchzen und Wimmern. In dem Moment kam ein Blaurock den Gang entlang gelaufen. Das hämmernde Geräusch seiner Stiefel, die bei jedem Schritt auf den Steinboden stapften, schallte unerträglich durch Garrett’s Kopf. Aus der gegenüberliegenden Zelle, aus der vor kurzem noch ein Wimmern zu vernehmen war, tönte jetzt eine flehende Stimme:
    „Bitte, bitte. Das könnt ihr mit mir nicht machen. Ich habe nichts getan. Ich wollte das Brot nicht stehlen, aber mein kleines Töchterchen ist krank und am Verhungern. Sie wird sterben, wenn ihr mich nicht hier rauslasst. Bitte, ich habe nichts getan, bitte.“
    „Halt deinen Rand, Bettler!“, brüllte der Polizist, während er mit seinem Schwert gegen die Gitterstäbe jener Zelle einen Hieb ausführte.
    „Du hast gestohlen, was nicht dir gehört. Dafür wirst du aufkommen müssen. Diesmal eine Hand, beim nächsten Mal die andere.“
    Ein weiterer Polizist kam hinzu und öffnete die gegenüberliegende Zelle.
    „Los jetzt, raus mit dir, du Schuft! Zeit für dein rechtes Händchen, Abschied zu nehmen.“
    „Bitte nicht, nein! Ich mache auch alles wieder gut!“
    „Das kannst du oben Lieutenant Cipher erzählen. Aber erst wenn dein Händchen ab ist.“
    Die beiden Blauröcke zerrten ihn aus seiner Zelle und schleiften ihn den Gang entlang.
    „Hmm, sieht ganz so aus, als wäre ich in Shoalsgate gelandet“, raunte Garrett erkennend vor sich hin.
    Noch immer konnte er sich nicht daran erinnern, warum er hier ist, oder wie er hier her gelangt war. Die Kopfschmerzen verhinderten auch ein angestrengteres Nachdenken. Garrett wusste, dass er aufgrund der Schmerzen einen ziemlich kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen haben musste. Dies war mit Sicherheit auch der Grund, warum er sich an den Tag zuvor nicht erinnern konnte. Doch Garrett würde all dies bald erfahren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, aber zuerst musste er aus Shoalsgate fliehen. Doch dies war leider kein leichtes Unterfangen, denn der gesamte Gebäudekomplex war mit Überwachungskameras bestückt. Die einzige Tatsache, die er sich dabei zu Nutzen machen konnte war, dass die mechanischen Augen drei Sekunden Verzögerungszeit hatten, bevor der Alarm ausgelöst werden würde. Garrett beunruhigte es auch nicht sehr, dass er keine Wasserpfeile mehr bei sich hatte, denn Shoalsgate wird, bis hier unten auf den Kerker, in dem Gaslampen angebracht sind, sowieso fast auschließlich mit elektrischem Licht beleuchtet. Der einzige Weg aus der Zelle, wäre der mit Hilfe eines uralten Tricks. Garrett wartete einige Minuten und schließlich kam wieder ein Blaurock den Gang entlang gelaufen.
    „Hey hier, Hampelmann! Komm mal her.“
    „Was zum Geier willst du, elendiger Verbrecher?!“
    „Ich wollte nur betonen, dass ich Garrett, der Meisterdieb bin und dass ich aus dieser Zelle fliehen kann wenn ich will, ohne große Umstände.“
    „Ich weiß, wer du bist. Aber du wirst nicht mehr von hier wegkommen, Garrett. Nur noch als Leiche!“
    „Hmm, das werden wir ja sehen. In spätestens einer halben Stunde sitze ich nicht mehr hier in dieser Zelle, wetten?“
    „Um was willst du denn wetten? Um dein erbärmliches Leben?! Das Leben eines Mörders?!“
    „Ich bin kein Mörder, ich bin ein ehrenvoller Dieb!“
    „Ach ja, und warum haben Lord und Lady Burkhardt ihre Begegnung mit dir nicht überlebt?!“
    Wie ein Geschoss kehrte plötzlich Garrett’s Erinnerung zurück. Er war in der vorangegangenen Nacht in Burkhardt’s Anwesen eingebrochen, um Lady Burkhardt’s wertvolles Juwelencollier zu stehlen. Er fand beide tot auf ihrem Bett vor, kurz bevor er einen Schlag auf den Hinterkopf spürte, obwohl er zuvor niemanden im Schlafzimmer seiner Lordschaft gesehen hatte.
    „Nun, was wenn ich nicht der Mörder bin?“
    „Man fand dich auf dem Flur mit deinem Schwert von blutbeschmierter Klinge.“
    „Fürwahr, mag sein, aber wenn ich selbst bewusstlos war, wie kann ich dann der Mörder sein?“
    „Einer von Burckhardt’s Wachleuten hat dich auf der Flucht überwältigt, wie sonst?!“
    Garrett wusste genau, dass diese Variante der Geschichte nicht stimmte. Eine Geschichte, die nach einer Aufklärung schrie.
    „In zwei Tagen ist deine Hinrichtung. Bereitete dich schon mal auf dein Ende vor, Garrett! Du hast die längste Zeit die Stadt terrorisiert. Jetzt ist Schluss!“
    „Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass ich in etwa einer halben Stunde nicht mehr in dieser Zelle sitzen werde.“
    „Ha, hier kommst du nicht raus, Meuchelmörder! Nie und nimmer!“
    Der Polizist drehte sich um und nahm seine Patroullie wieder auf. Als der Wachmann sich einige Minuten später ein erneutes Mal näherte, schwang sich Garrett mit einem Satz hinauf an die Decke und hielt sich fest, indem er mit allen Vieren kräftigen Druck gegen die Wände ausübte, denn die Zelle war klein genug, damit so etwas möglich war, nicht größer als vielleicht gerade mal zwei oder drei Quadratmeter. Lange würde er in dieser Stellung jedoch nicht verharren können. Aber er ahnte, dass der Polizist mit hoher Wahrscheinlichkeit einen kontrollierenden Blick durch das Gitter werfen würde, nachdem Garrett ihn zuvor etwas verunsichert hatte. Denn als Meisterdieb, der sich nicht so leicht fangen ließ, war Garrett ja tatsächlich bekannt. Garrett wandte hier zwar einen der ältesten Tricks überhaupt an, aber es kommt bekanntlicherweise reichlich oft vor, dass die Leute gerade auf solche Sachen doch immer wieder herein fallen. Der Polizist kam näher und nahm Kurs auf Garrett’s Zelle. Er beugte sich vor und schaute durch die Gitterstäbe hinein.
    „Verdammt, wo ist der Kerl hin! Das kann doch nicht sein! Er ist nicht mehr da!“
    Der Polizist zog den Schlüssel aus seiner Gürteltasche und öffnete die Zellentür.
    „Wie zur Hölle konnte dieser Schuft entkommen?! Wachen, hier her, wir haben einen Ausbr.....“
    Im selben Moment verspürte der Polizist einen harten dumpfen Schlag in Gesicht, als Garrett sich gerade mit Füßen voran von der Decke hinab schwang. Der Blaurock taumelte, fiel zu Boden und hielt sich vor Schmerzen das Gesicht. Garrett schnappte sich den Schlüssel, schleifte den Polizisten in die Zelle und konnte sich gerade noch entziehen, als der Blaurock ihn am Bein griff und festhalten wollte. Garrett schlug die Zellentür zu und drehte den Schlüssel im Schloss um.
    „Wie erbärmlich, ihr fallt doch immer wieder auf den gleichen Trick rein. Und ich dachte schon, ich müsse mir was Anderes ausdenken. Jetzt schuldest du mir noch was, Hampelmann. Hab ich nicht gesagt, dass ich in spätestens einer halben Stunde hier raus bin“, witzelte Garrett höhnisch.
    „Du verdammter Hurensohn! Dafür wirst du büßen! Du kommst nicht weit! Hier sind überall mechanische Augen und Wachleute! Hörst du! Überall!“
    „Ja, ich weiß“, antwortete Garrett, steckte sich den Schlüssel ein und schritt den düsteren Gang des Kerkers entlang.


    to be continued...

    Zitat

    Original von Raven
    Es sei denn sie hatten damals schon Fabriken die Gummi herstellen.


    Was heißt damals? Woher willst du denn wissen, dass das was in Thief geschieht die Vergangenheit ist? Das kann doch auch die Gegenwart sein. ;) Es spielt ja nicht in unserer Welt. Außerdem haben die Hammeriten ja genug Fabriken. Irgendwo werden die den Gummi schon herstellen. :D Für mich bleibt der Knüppel aus Hartgummi. :D

    Zitat

    Original von BlackThief
    jo, wirklich gut - nur seit wann hat garrett einen gummiknüppel ?? ?(


    Du weißt schon was ich meine. Der Blackjack ist auch sowas wie ein Gummiknüppel, oder? :D

    - Kapitel 3 -


    Es dauerte jedoch nicht lange bis Garrett die Lösung seines Problems sah. Er öffnete die Tür vom Treppenaufgang und trat leise auf den Flur, als er gerade keine Schritte sich nähernder Wachen vernahm. Es war jedoch zu hell, um sich unbemerkt fortzubewegen. Außerdem war der gesamte Fußboden des Ganges aus Marmor, einem der Albträume eines jeden Diebs. Doch dann erkannte Garrett die Lösung seines Problems. An der Decke des Flurs verlief ein dicker Holzbalken, an dessen oberer Seite noch genug Abstand zur Decke war, dass jemand dort entlang kriechen konnte. In dem Moment näherten sich zwei patroullierende Wachen, die den Flur entlang kamen. Garrett schloss die Tür und verharrte noch für einen Moment im Treppenaufgang. Als die Schritte wieder leiser wurden, öffnete er die Tür einen Spalt und schaute vorsichtig hindurch. Er konnte noch vernehmen, wie die Wachen einen Dialog miteinander führten.
    „Ne ruhige Schicht heute Nacht, so liebe ich das.“
    „Ha, ich glaube auch nicht, dass sich bei so einem Wetter irgend ein Dieb auf einen räuberischen Streifzug begeben würde.“
    „Du sagst es, die hocken sicher auch in ihren warmen Verstecken und zählen ihr erbeutetes Gold.“
    „Darauf kannst du wetten. Und wir beide gehören wenigstens auch zu den Wachen, die der Herr für hier oben eingeteilt hat. Ich möchte jetzt nicht in der Haut von Benny und Gunther stecken, die der Lord draußen vor dem Tor in der Kälte stehen lässt. Burkhardt schert sich doch einen Scheiß um seine Bediensteten. Wenn die abfrieren, heuert er morgen neue Bettler von der Straße an, die er für ein paar Silberlinge abspeisen kann.“
    „Ja genau, der Herr müsste echt mal eins auf die Mütze kriegen. Anscheinend hat ihn der Vorfall letztes Jahr noch nicht gereicht.“
    Als die beiden Wachen sich weit genug entfernt hatten, öffnete Garrett wieder die Tür. Er legte den Bogen an und schoss einen Seilpfeil ins Holz des Balkens an der Decke. Er musste sich beeilen bevor die beiden Wachen zurück kommen würden. Außerdem schaute die Wache, die am anderen Ende des Ganges vor der Schlafzimmertür stand ab und zu in seine Richtung. Garrett schloss die Tür und zog sich blitzschnell am Seil hinauf. Auf dem Balken angelangt, zog er den Pfeil aus dem Holz und atmete erleichtert durch. Danach kroch er vorsichtig zum anderen Ende des Ganges. Die beiden Wachen kamen währenddessen zweimal unter ihm vorbei, weswegen Garrett immer für kurze Zeit inne hielt, um kein Geräusch zu verursachen. Dann befand er sich direkt über der Schlafzimmertür und über der davor stehenden Wache. Garrett musste jetzt schnell handeln. Er schoss einen Moospfeil zu Boden, zückte seinen schwarzen Gummiknüppel und ließ eine Blendgranate hinabfallen. Die Wache war benommen, hielt sich die Hände vor die Augen und winselte erschrocken:
    „Was zum Geier ist....“
    In dem Moment wurde der Wachmann auch schon von Garrett ins Reich der Träume entsandt. Garrett musste sich beeilen bevor die zwei anderen Wachen zurück kamen. Er schleifte den bewusstlosen Wachmann ein Stück zur Seite und lehnte ihn aufrecht sitzend an die Wand. Danach griff Garrett unter seinen Umhang und holte eine fast leere Flasche Schnaps heraus, die er der Wache in die Hand legte. Dann trat er in das dunkle Kosmetikzimmer, dem Vorraum des Schlafzimmers und schloss die Tür, was er noch gerade im letzten Moment schaffte, bevor die beiden anderen Wachen zurück kamen. Garrett wusste, wenn den beiden auffallen würde, dass ihr Kollege plötzlich nicht mehr da ist, würden sie weitaus aufmerksamer reagieren, als wenn sie ihn betrunken vorfinden würden. Und Garrett wollte nicht, dass der Einbruch so schnell auffallen würde. Außerdem benötigte er etwas mehr Zeit, denn er wusste ja noch nicht wie lang es dauern würde, den Schalter für das Geheimfach hinter dem Gemälde über der Kommode im Schlafzimmer zu finden, und wenn der Wachmann länger als fünf Minuten weg gewesen wäre, wäre dies den anderen beiden Wachleuten sicherlich verdächtig vorgekommen.


    Garrett lauschte nun an der Tür.
    „Oh, sieh an, unser Freund hier hat wohl seine dienstlichen Anweisungen missachtet.“
    Der Wachmann nahm die leere Schnapsflasche aus der Hand seines bewusstlosen Kollegen und versuchte ihn wach zu rütteln, aber der rührte sich natürlich nicht.
    „Was wird nur Burkhardt dazu sagen.“
    „Hehe, wenn der Herr das erfährt, dann kann der gute Olli sich frisch machen.“
    „Wir könnten Olli ja ins Messer laufen lassen. Aber ich bin auf Burkhardt nicht gut zu sprechen. Komm hilf mir. Wir schleifen ihn erstmal rüber ins Musikzimmer. Da kann er seinen Rausch ausschlafen und morgen früh wenn er aufgewacht ist, werden wir dafür sorgen, dass Burkhardt nichts von seinem alkoholischen Ausrutscher merkt.“
    „Hehe, das klappt ja besser, als ich dachte“, murmelte Garrett vor sich hin.
    Schließlich durchschritt er das Kosmetikzimmer und begab sich in den Schlafraum von Lord und Lady Burkhardt. Ein falscher Schritt könnte die beiden aufwecken. Das wusste Garrett, aber wenigstens war der Schlafzimmerboden mit Teppichen ausgelegt. Er sah im Dunkeln die Umrisse der beiden Schlafenden, sie wie sich von den helleren Bettbezügen abhoben. Schließlich begann Garrett nach dem Schalter zu suchen und zwar an den Stellen, an denen er es gewohnt war, Schalter für Geheimfächer vorzufinden. Nur Garrett’s gute Augen, oder besser gesagt sein gutes Auge und sein anderes mechanisches Auge, sowie der matte Schein eines Leuchtstabes unterstützten ihn dabei. Doch irgend etwas kam Garrett seltsam vor, nämlich die Tatsache, dass er nichts hören konnte. Kein Schnarchen und kein ..... kein Atmen der beiden schlafenden Personen. Garrett schlich zum Bett von Lord und Lady Burkhardt und erst jetzt erkannte er im blassgrünen Licht des Leuchtstabes, dass das dunkle Tuch, welches er zuerst auf dem Bettbezug zu erkennen vermochte, sich als etwas anderes entpuppte. Er stellte mit furchtbarem Gefühl in der Magengegend fest, dass dies ein großer Blutfleck war und der Stoff des Bettbezuges war davon durchtränkt. Garrett fühlte den Puls der beiden und konnte nur mit Erschrecken Lord und Lady Burkhardt’s Tod feststellen. Im selben Moment hörte er ein raschelndes Geräusch hinter sich, und als er sich umdrehen wollte, spürte er einen gewaltigen Schlag auf seinen Hinterkopf, von dem er bewusstlos zu Boden sank.


    to be continued...

    Ja genau, Karras war der Verrückte. Viele Mechanisten vertrauten ihm und wussten mit Sicherheit nicht mal was er mit all den Plänen wirklich bezweckt. Wenn die einzelnen Mitglieder von Anfang an gewusst hätten, was Karras' wirkliche Ziele sind, ich glaub kaum, dass sie dann noch so bereitwillig mitgemacht hätten. Sie waren naiv und geblendet und haben an die heile Welt geglaubt, die ihr Guru ihn vorgaukelte. Das typische Wesen einer Sekte. Die meisten Mitglieder standen unter dem Einfluss von Gehirnwäsche. Die Mechanisten wollten wahrhaft Dinge ändern und nicht immer nur davon reden und beten. Aber Karras hat das schamlos für seine furchtbaren Pläne ausgenutzt. Er trägt die alleinige Schuld, niemand sonst!

    Es gibt einen inoffiziellen 3. Teil der AoE-Reihe. Da er aber nicht von Microsoft vertrieben wurde, gilt er eben nur als inoffizieller Nachfolger. Soviel ich weiß stecken aber die gleichen Entwickler dahinter, die früher bei den Ensemble-Studios AoE 1&2 gemacht haben. Und das ist Empire Earth. Man hat auch damals erwähnt, dass dieses Game den krönenden Abschluss der Reihe bildet und dass es wahrscheinlich kein AoE 3 geben wird. Empire Earth kam im bereits im November 2001 auf den Markt und es gibt auch schon ein Addon dafür.

    Zitat

    Original von chaz
    ich werd mir die beiden kapitel mal eben ausdrucken und heute abend durchschmöckern


    sind denn noch mehrer kapitel geplant, sodass es mehrere seiten füllt? ich will mir dass dann nämlich so zusammentackern weisste. :D


    Ja, ich weiß zwar noch nicht genau wieviele Kapitel es werden, aber mit ein ganz paar kann man schon rechnen. Also, ich denke so zehn, vielleicht mehr. :D


    dmaphy
    Vielleicht kommt meine Story bis dahin ja auf Buchlänge. :D

    - Kapitel 2 -


    Wie schon erwähnt, machte der Frost auch den Dieben zu schaffen. Hauptsächlich aus dem Grund, weil niemand bei diesem Wetter ausging und die Reichen deshalb schön mit ihren Hinterteilen auf den Schätzen zu Hause sitzen blieben. Doch für einige wenige Diebe war gerade so eine Nacht eine willkommene Herausforderung. Und zu Dieben dieses Schlages gehörte auch Garrett. Genau aus diesem Grund machte er sich, nachdem er noch kurz eine kräftige Burricksuppe hinunter geschlürft hatte, auf den Weg zu Lord Burkhardt’s Anwesen. Das Objekt seiner Begierde war Lady Burkhardt’s wertvolles Juwelencollier, welches auf dem Schwarzmarkt mindestens seine 6000 Goldstücke brachte. Einen Abnehmer hatte er bereits gefunden, ein alter Bekannter von Basso, der einen heißen Draht zu einem fanatischen Juwelen- und Schmucksammler namens Gonzo hatte, und der ihn beauftragte, ihm Lady Burckhardt’s Collier zu beschaffen.


    Garrett schnappte sich seine Ausrüstung und vor allem reichlich Wasserpfeile und verließ seinen Unterschlupf. Der fest gefrorene Schnee knirschte unter seinen Füßen wie jemand, der mit offenem Mund einen harten Keks zerbeißt. Wenigstens hatte es aufgehört zu schneien, obwohl diese Tatsache wohl ein eher kleiner Trost war. Als er an einem der unzähligen Hammeritentempel der Stadt vorbeikam, merkte er, dass nicht einmal zwei Mönche draußen an der Tür Wache standen, wie es sonst immer der Fall war. Die gesamte Stadt war wie ein eisiges Grab an jenem Abend. Nur der heulende Nordwind und das Summen der Trafos für die Straßenbeleuchtung, waren die einzigen Geräusche, die Garrett’s Schritte und seinen zitternden Atem begleiteten. Langsam kam er sich wie ein Narr vor und hielt sich selbst schon fast für verrückt, seine Unternehmung bei solchem Wetter durchzuführen.
    Der einzige wirklich geheime Eingang in Lord Burkhardt’s Anwesen, war die Kanalisation. Und so öffnete Garrett einen Kanaldeckel in der Nähe von Waldemar’s Backstube und stieg hinunter in den Kanal. Er kannte den Weg genau. Generell sind ihm viele Viertel der Stadt bekannt wie seine Westentasche. Für einen Meisterdieb mit jahrelanger Erfahrung, wie er sie hat, ist das einerseits zwar selbstverständlich, aber andererseits auch ganz schön beachtlich bei einer Stadt mit mehr als 400.000 Einwohnern.
    In einigen engeren Gängen der Kanalisation war das Dreckwasser komplett zugefroren. In den breiteren Gängen blieb nur ein relativ schmaler Rinnsal in der Mitte vom Eise befreit. Garrett warf nur einen sehr kurzen Blick auf die Karte, um sicher zu gehen, dass er sich reichlich fünf Minuten später bereits unter dem Burkhardt’schen Anwesen befand. Er kletterte die Leiter hoch und war froh, seine warmen Fingerhandschuh an zu haben, weil seine Haut beim Berühren der Sprossen sicherlich einen Frostbrand davongetragen hätte. Garrett hebelte den Deckel mit einem kleinen Brecheisen auf, schob ihn beiseite und befand sich im Keller des Anwesens. Bei dem Raum handelte es sich um eine Abstellkammer voller alter Kisten und Gerümpel. Mit einem dreikantigen Dietrich war das einfache Schloss der Tür schnell geknackt.
    „Endlich im Warmen“, dachte sich Garrett, obwohl er merkte, dass selbst der Keller nicht gerade mit dieser Eigenschaft zu betiteln war.
    Hier im Keller patroullierten keine Wachen, aber Garrett wusste, dass dies im Erdgeschoss bereits anders aussehen würde. Doch bevor er den Keller verließ, hielt er seine Wasserpfeile über eine der Fackeln, um sie aufzutauen, da das Wasser in den Pfeilspitzen gefroren war. In alter Diebesmanier und wie er es bei seinen „dienstlichen“ Ausflügen gewohnt war, bahnte er sich schließlich den Weg bis hinauf ins zweite Obergeschoss. Das Erdgeschoss war kein Problem, da dort überall Fackeln an den Wänden steckten, die es zu löschen galt, um sich ungesehen in den Schatten zu bewegen. Aber die beiden oberen Etagen wurden mit elektrischem Licht beleuchtet, wodurch Garrett keine Chance hatte, sich unentdeckt fort zu bewegen. Er hätte können zurück in den Keller wo sich der Raum mit der Stromversorgung befand, aber eine Metalltür mit Sicherheitsschloss trennte besagten Raum vom Rest des Kellergeschosses ab. Mit Dietrichen allein wäre dort kein Durchkommen möglich. Garrett hätte noch die Möglichkeit gehabt, sich den Schlüssel zum Raum mit der Stromversorgung zu besorgen, aber leider wusste er nicht wo sich dieser befand oder wer ihn bei sich trug. Außerdem wären die Wachen auch stutzig geworden, wenn plötzlich das Licht ausgeht. Denn im Gegensatz zu Fackeln, bei denen man es gewohnt ist, dass diese öfters mal erlöschen, kommt dies in Bezug auf elektrisches Licht eher seltener vor. Das Collier befand sich im Schlafzimmer von Lord und Lady Burkhardt. Da er einen Grundriss aller Etagen einstecken hatte, wusste er genau, wo das Schlafzimmer zu finden war. Nun galt es nur noch unbemerkt dort hin zu gelangen.


    to be continued...

    !!! Ankündigung !!!


    Freut euch, morgen werde ich bereits das 2. Kapitel veröffentlichen. Frage nebenbei: Wieviel Wörter bzw. Zeichen darf ein Post in diesem Forum eigentlich enthalten?

    Zitat

    Original von Stahri
    achja einige Bilder funtzen net *sehen will*


    Zur Zeit funktioniert wohl eher seine ganze Webseite nicht. ;)

    Na los doch, Christine & andere. Wenn ihr die Fortsetzung hören wollt, dann wünsche ich mir etwas regere Posts. Für nur zwei, drei Leute zu schreiben, ist ein bisschen "Aufwand>Nutzen-mäßig". Also wenn ich weiter schreiben soll, dann mit der Gewissheit, dass dies mindestens 10 Leute erfreut. :D