Spoiler Alert: Spielverderben mit System

  • Folgenden interessanten Artikel habe ich gerade gelesen:


    Dieses Thema hat mich sehr zum Nachdenken veranlasst, da es doch absolut in die heutige Spielerwelt und Spielerkultur passt. Ich finde, dieser Autor trifft an vielen Stellen den Nagel genau auf den Kopf und hat den "Nerv" der Zeit gut beobachtet.
    Da Spoiler und Lets Plays auch in diesem Forum immer wieder mal Themen sind, dachte ich mir, es wäre vielleicht eine gute Gelegenheit an dieser Stelle eine kleine Diskussion anzuregen.
    Was ist denn eure Meinung dazu?

  • Ich find wie es hier bei uns mit den Spoilern gehalten wird absolut korrekt. Hier werden ja keine Walkthroughts gespoilert sondern nur wenn jemand ein konkretes Problem im Spiel hat. So hat auch jeder die Chance zu entscheiden lese ich den Spoiler zu diesem Problem oder möchte ich das Problem erst selbst lösen.
    Genau so sehe ich das auch mit den Lets Plays. Ich muss sie mir ja nicht anschauen. Für Thief 4 hab ich nicht ein einziges davon geschaut. Aber wenn man irgendwo in einem Spiel hängt und auch mit Hilfe nicht weiterkommt, können einen diese Lets Plays helfen insofern man sich anschauen kann, wie jemand anderes es gelöst hat.


    Ich sag nur wer sich die Sachen vorher anschaut und sich so den Spielspaß nimmt ist selber Schuld.

  • Ich find wie es hier bei uns mit den Spoilern gehalten wird absolut korrekt.


    Das finde ich übrigens auch und es war absolut keine Kritik an unserem Forum! ;)
    Es geht in dem Artikel ja vielmehr um einen allgemeinen Trend und um eine gewisse Entwicklung der Spielerkultur.

  • Da es zu neuen Spielen oft nichtmal mehr eine Demo gibt, ist man zwangsläufig auf kleine Videobotschaften angewiesen, um den Kram einschätzen zu können. Man muß dann halt die Promoter und Fanbois weglassen.
    Letzlich kaufe ich sowieso kaum mehr was, weil mir die Vertriebswege der Publisher gegen den Strich gehen.
    Zu Let's Plays: Nicht unbedingt mein Ding, weils mir schlicht zu lange dauert und das Gewäsch meist auf den Senkel geht. Zu wenigen ausgewählen Inhalten und von bestimmten Personen fand ich manche aber nicht schlecht.

  • Ich stimme dem Artikel zu - außer daß Lets-Plays auch dazu benutzt werden, einen ersten Eindruck von der Spielemechanik zu bekommen. (Nun gut, "Gameplays" sind da besser geeignet...) Aber eine Sache fehlt noch:


    Ich erinnere mich, das wir bei Monkey Island an einer Stelle fast einen Monat nicht weiterkamen. Als wir die Lösung dann (selbst) herausfanden, war es eine witzige Sache und man war stolz darauf.
    Hätte ich heute die Selbstdiziplin, einen Monat lang nicht nachzuschauen, wenn ich nicht weiterkomme? Das ist schwer. Insbesondere auch, da ich heutigen Spielen nicht mehr so recht "traue". Will heißen, mitunter ist die Lösung so dämlich, an den Haaren herbeigezogen und willkürlich, daß ich mich teilweise darüber ärgere, daß ich überhaupt meine Zeit hergab, über diesen Stuß nachzudenken.
    Und das ist inzwischen leider häufig ein Problem. Will ich es riskieren und über das "Rätsel" selbst nachdenken? Oder würde ich mich am Ende nur über die verstrichene Zeit, die ich für die Lösung brauchte, ärgern? Zu häufig sind die "Lösungen" inzwischen nur darauf ausgerichtet, den Spieler hinzuhalten - oder es ist sogar ein Bug.
    Und dieser "Es könnte sein, daß..."-Gedanke im Hinterkopf vergällt mir persönlich auch schon den Spaß, überhaupt über ein Rätsel nachzudenken.

    • Offizieller Beitrag

    Was LPs angeht, verhält es sich bei mir so, um mir den Spielinhalt nicht vorweg zu nehmen, schaue ich oft nur maximal die ersten beiden Folgen an, falls mir der betreffende Titel gefallen sollte und ich erstmal selber den Titel spiele.


    Was Rätsel und Lösungen betrifft, muss ich zugeben dass ich in solchen Dingen keine besonders gute Ausdauer habe. Ist es ein Rätsel, welches einen Anschein von mir plausiblen Lösungsansätzen offenbaren könnte, denke ich schon eine Weile darüber nach oder probiere hier und da rum - im "Try & Error"-Manier. Dauert mir das ganze aber zu lange (nicht länger als 30 Minuten) oder ist mir das Rätsel von Anfang an zu anspruchsvoll, dann werfe ich das Handtuch und schaue lieber im Internet nach. Früher war das auch anders. Da hatte man das Spiel eben für eine Weile beiseite gelegt oder sogar ganz sein gelassen. :D

  • Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Präsenz oder Offenlegung von Inhalten, solange man sich entscheiden kann, ob und wieviel man davon konsumiert. Ein Schaden entsteht für mich erst, wenn aufgezwungen wird, ob gut gemeint oder böswillig, spielt dabei keine Rolle.