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The Seven Sisters, T2
von Lady Rowena
Plot: Garrett besucht seine alten Freunde Basso und Jenivere in ihrem Haus in der Stadt. Eine überlassene Nachricht verheißt übles: Eine Seuche grassiert in der Stadt, auch Jenivere sei infiziert. Basso, der momentan bei Dr. Knox weilt, um Medizin für seine Braut aufzutreiben, hatte sie in den Keller gesperrt. Denn die Kranken sind überaus aggressiv, sie fallen alle Menschen an, die ihnen über den Weg laufen. Eine rasende Wut hat sie befallen, sie scheuen auch nicht vor Angriffen auf ihre Angehörigen zurück, die sich um sie kümmern wollen.
Um der Seuche Herr zu werden, töten die Wachen die Kranken, falls sich die in die Nähe wagen –und die Kranken sind nicht gerade die Hellsten. Die Stadt wird vor Plünderern heimgesucht und von Opportunisten aller Art, die den Ausnahmezustand zu ihrem Vorteil nutzen. Die Stadtverwaltung kapitulierte, verhängte eine Ausgangssperre und setzt ansonsten auf brutale Methoden.
Ungewiss bleibt die Ursache für die Seuche, deren Beseitigung ansteht. Gleichwohl wird Garrett zum edelmütigen Samariter befördert, der sich nicht nur um seine Freundin Jenivere, die Kranken in seinem lokalen Umfeld, sondern um die ganze Stadt sorgen soll.
In einer 3 Missionen umfassenden Kampagne mit kurzem Prolog wird eine Seuchengeschichte erzählt, von ihrer Ursache bis zur effektiven Bekämpfung. Und da wir im Thief-Universum bleiben, darf auch ein ordentliches Quäntchen Magie nicht fehlen.
Gameplay: Als Anlaufstelle wird zunächst Dr. Knox genannt, zu dem Basso wollte. Klingt einfacher, als es ist, denn Basso hat nur einen Dietrich auftreiben können. Und das ist das große Handicap in der ersten Nacht: Viele Türen lassen sich nicht öffnen, man wird sie erst in der zweiten Nacht aufschließen können. Gleich Anfangs steuert ein Kranker auf die Stadtwachen zu. Nicht retten! Er ist vermutlich mit Deathstage 12 infiziert und bereitet später nur Ärger. Wachen, Plünderer, dazwischen einige Kranke bewegen sich auf den Straßen. Wer mit wem verbündet ist, wird schnell ersichtlich. Die Kranken sind des Todes, wie Garrett selbst. Ein einmaliger Interessenkonflikt tut sich auf, denn man soll die Kreaturen schützen und heilen, die selbst schaden wollen. Knoxens Haus liegt auf der anderen Seite der Stadtwache, man kann eigentlich recht schnell dahin, oder sich Zeit lassen.
Das ist das Stichwort für dieses Missionsset: Zeit lassen, um diese überwältigende, faszinierende Fanmissionen zu genießen. Etwas Besseres kann man nämlich kaum finden. Auch setzt Lady Rowena einige spektakuläre Gimmicks ein, aber sie erzählt dennoch solide, gewürzt mit unzähligen Nebengeschichten, die nicht mal ablenken. Das ist die Stärke von Seven Sisters. Neben der grandiosen, einfallsreichen Architektur, der wunderbaren Lichtsetzung, dem Ambient Sound, den vielen neuen Charakteren, von schaurig-schönen Monstern über fette Adelige, Endzeit-Partywütigen bis zur Domina in Puff. Um dies alles zu entdecken – denn Nebenquests sind zahlreich – braucht es Zeit.
Die Spielzeit für die gesamte Kampagne wird etwa 6 Stunden in Anspruch nehmen. Weniger sollte man nicht einplanen. Es wird geraten, jeden Fitzel zu lesen. Leider ist Seven Sisters nur in Englisch und Italienisch verfügbar. Der Schwierigkeitsgrad liegt im obersten Drittel, vor allem wenn man alle Geheimnisse einsammeln will. Dann muß man sich in Akrobatik üben und auch unwahrscheinliche Bereiche in Betracht ziehen.
Lady Rowena ist die Perfektionistin in Person, dafür nimmt die Entwicklung ihrer Missionen erhebliche Zeit in Anspruch. Genauer gesagt Jahre. Das Resultat ist jedes Mal erstaunlich.
Fazit: Eine wundersame Ode an die Freundschaft, vorgetragen von Lady Rowena.