DRM-freie Zone: Empfehlungen

  • Kennt jemand Spiele/Publisher, die von DRM im Laufe der Zeit, mit dem Älterwerden der Spiele, abgekommen sind?


    Fast schon OT, aber wie mir scheint ist DRM & DLC* ein überaus lohnendes Geschäft, wie der Miniwirbel um Mass Effect 3 zeigt. Wahrscheinlich wäre es von den Publishern inzwischen regelrecht hirnverbrannt, auf all dies zu verzichten, wenn es denn tatsächlich bezahlt wird.


    *DLC=zusätzlicher kostenplichtiger Addon und sonstwie -Zusatzkram für Spiele.

  • Zitat

    Original von fibanocci
    Kennt jemand Spiele/Publisher, die von DRM im Laufe der Zeit, mit dem Älterwerden der Spiele, abgekommen sind?


    Schau mal hier: GOG
    Die sind da DRM frei. Und zum Teil recht günstig

  • Wie wäre es mit
    Devil ma cry 4 (von 2008 )
    oder
    Trine (von 2009)
    oder
    World of Goo (von 2010)
    - die Jahre sind jetzt geschätzt. ;)


    Ersteres ist ein Action-Effekt-Schnetzel-Spiel, das zweite ist ein buntes Jump*n Run (mit netter Hintergrundmusik) und das letztere ist ein -sagen wir- niedliches Strategiespiel (übrigens völlig ohne Kopierschutz).

  • Beindruckend - dieses Spiel, welches doch keines ist.
    Die Grafik schaut wirklich hübsch daher und es ist
    etwas völlig anderes als alles andere.
    Ich werde es mit auf meine Liste setzen, um es mal selbst zu sehen und zu erleben.
    Danke hjem. :)

  • Daedalic bringt recht viele DRM-freie Spiele heraus. Z. B. Blackguard (ein eher düsteres DSA-Spiel, rundenbasiert...), und The Night of the Rabbit ist auch recht niedlich. Auch die Deponia-Reihe soll gut sein.
    Apropos Demos sind ausgestorben und gibt es nicht mehr: Zu Blackguard gibt es auch eine Demo. ;)

  • Das Spiel scheint zumindest bei Gothic-Fans so eine Art Hassliebe zu sein. Die einen halten es für besser als Witcher 3, andere fluchen pausenlos, weil die Kämpfe schwierig sind und wollen es in die Tonne kloppen. Da fällt mir ein, dass ich die Kämpfe in Witcher 3 anfangs auch als Sabotage empfunden habe, inzwischen hüpfe ich da wie ein Gummiball umher und finde sie nicht mehr schwer.
    Ich habs mir mal gekauft und werde berichten. Kann dauern :D

  • Nun ein kleines Review zu Elex


    Ich hatte Elex auf GOG im Weihnachtverkauf und wie immer DRM-frei erworben und war nun einige Wochen abends damit beschäftigt.

    Allgemeines

    Elex ist ein RPG, ähnlich wie Gothic I+II. Also Open World, die Spielmechanismen sind mit anderen Spielen von Piranha Bytes vergleichbar. Auch wenn erhebliche Einflüsse aus anderen Spielen zu bemerken sind (Witcher 3, S.T.A.L.K.E.R).

    Die Systemvoraussetzungen sind eher moderat und sollten auf halbwegs modernen Systemen kein Problem sein. Ich hatte auf meiner 4 Jahre alten Worksstation in 4k-Auflösung keine Ruckler, wobei ich die Konfiguration noch erheblich verbessert hatte (entsprechende Mods auf Nexus) und die LODs ausgeschaltet hatte, damit Objekte gleich mäßig zu sehen waren.

    Die Spielzeit liegt vermutlich bei ca. 100-120 Stunden.


    Worum geht's?

    Wir sind auf einem Planeten, auf dem sich einige (menschliche) Fraktionen mehr oder weniger bekriegen. Die fremde Welt wurde zuvor durch einen Meteoriten beschädigt, deshalb kloppen sich die Bewohner um Ressourcen und Lebensraum, die Vorherrschaft und Ideologien. Es sieht überall schön (wüst) aus, dass es eine wahre Pracht ist. Man kann die jüngste Geschichte des Planeten anhand von Logs und hunderten Schriftstücken nachvollziehen. Das ist nett. Aber allerlei Ungereimtheiten und Albernheiten stören das Bild etwas (alte Autos, hä? Klopapier überall, hä?) aber das sollte man alles schnell vergessen, es ist schließlich eine fantastische Welt.

    Man spielt als "Jax", einen außerordentlich uncharismatischen, gefallenen Helden, der seine "Kräfte" wiedererlangen will und begleitet ihn, bis er - wieder rehabilitiert - die Welt in Ordnung bringt. Bis dahin kann man eine Riesenwelt erkunden, sich Begleiter suchen, sich verschiedenen Fraktionen anschließen, sich entscheiden, ob man eher „gut“ oder „böse“, „warm“ oder „kalt“ sein will. Was es damit auf sich hat, kann man im Spiel schnell erfahren.


    Kämpfe

    Viel wird das Kampfsystem in Elex bemängelt, das aber nicht mehr den Stellenwert besitzt, wie in alten PB-Spielen.. Z. B. In Gothic hatte man gewonnen, wenn Fauna und Flora platt waren. In Elex macht man die meisten Punkte, indem man Aufgaben erfüllt. Das sollte man zumindest anfangs beherzigen. Dann ist es sehr wichtig, vor Kämpfen ein für allemal eine voreingestellte Sabotagefunktion zu deaktivieren, denn die nervt ungemein. Sie nennt sich „Fokus“ und läßt sich im Reiter Schwierigkeitsgrad ändern. Fortan kann man unbeschwert mit Waffen auf Gegner eindreschen, den einen oder anderen Begleiter engagieren, diese dann den fiesen Monsterchen zum Anknabbern und zur Ablenkung vorwerfen. Denn die Freunde können nicht sterben. Mit einer Hit&Run Taktik wird man so leicht durchkommen. Überhaupt ist anfangs erst mal wegrennen angesagt. Man muß sich nicht allen anlegen. Nach und nach wird man ziemlich stark. So stark, dass der finale Bossfight – muß ja sein, gelle – locker zu schaffen ist.

    Das Spiel ist allgemein zu Beginn eher schwer, zum Ende hin ein Spaziergang.

    Aber: Man kann selbst steuern, wie leicht oder schwer man es denn haben will. Je nachdem, wieviel Elex - das Kraftfutter - man konsumiert, ob man „warm“ oder „kalt“ spielt, wird man am Ende schnell erstarken oder länger schwach sein. Das Spiel zu meistern ist davon aber nicht abhängig. Jedenfalls bekommt man (auch dadurch) einen gewissen Wiederspielwert, zusätzlich zu Auswahl der Gilden, denen man sich anschließt.


    Zur Grafik

    Viel gemosert wird über die Grafik. Eines ist klar: Ein Witcher 3 mit seinen vielen Nuancen darf man nicht erwarten. Insbesondere die Lichtberechnung in Elex scheint Probleme bereitet zu haben. Die Außenwelt sieht noch sehr gelungen aus, sobald man aber in Gebäude kommt, ist es entweder stockdunkel oder es schaut so aus, als ob in DromEd jemand das Licht ausgeschaltet hätte. Nicht gut jedenfalls. Ich gehe davon aus, dass im Laufe der Zeit noch etwas verbessert wird. Von wem auch immer.


    Über Levelsystem und GUI

    könnte man sich auslassen. Nicht perfekt, Gewöhnungssache.


    Fazit: Mir hats gefallen und ich werde das Spiel sicher nochmal starten, dann mit anderen Zielsetzungen. Und jetzt gehe ich wieder Gwent spielen.

  • Da hier mal die Frage nach Kingdom Come Deliverance aufkam, hier ein kurzes Review nach etwa 40 Stunden Spielzeit auf dem PC (also längst nicht fertig) - GOG version 1.62





    Zur Welt

    KCD ist ein Open World RPG in einer riesigen, detaillierten, spätmittelalterlichen Welt, angesiedelt in Südosteuropa (Ungarn, heutiges Tschechien).

    Das Highlight in diesem Spiel ist die wunderbare Spielwelt. Man entdeckt so viele Kleinigkeiten und kann Stunden und Tage durch die Gegend wandern, Dinge bestaunen und die Seele baumeln lassen.

    Meist passiert auch nichts, keine Monster nirgendwo, nur ein paar Häschen und Rehe ab und zu. Endlich Ruhe! Und noch mehr Ruhe! Dann kann man den Gaul rufen, etwas herumreiten. Selten wird man von Halunken aus dem Sattel geschossen.

    Ups, das sind dann schon gewaltige Einschnitte in dieser Spielwelt.

    Etwas mehr los ist in den Dörfern und in der "Hauptstadt". Dort kann man Aufträge annehmen, handeln und schlafen, einbrechen, klauen und vielleicht etwas anstellen, damit die Hauptstory vorankommt.

    Man kann aber auch sehr viel Zeit mit Übungen und den vielen Nebenquests verbringen. Schlafen und Essen sind enorm wichtig, wie auch Körperpflege. Seltsam, das Ende der Verdauung wird nicht thematisiert.


    Zur Story


    Man spielt als Heinrich, einen jungen Sprößling eines Schmieds. Muttersöhnchen sondersgleichen, der alsbald ins kalte Wasser des Lebens geworfen wird.

    Er erkennt, dass die Kindheit nun vorbei ist und er bislang nichts gelernt hat.


    Voraussetzungen: Kann jeder selbst nachlesen. Empfohlen wird ein halbwegs aktueller Prozessor nahe i7/AMD der neueren Generation und eine Grafikkarte vom Kaliber Mittelklasse. Mehr RAM in der Karte ist besser.

    Überhaupt RAM ist wichtig. Das Spiel stopft den (normalen RAM) voll. Ich spiele mit dem HD Texturen Mod. Nach einer Stunde sind knapp 12 GB erreicht, ansteigend. Man sollte also 16 GB RAM an Bord haben, damit es nicht irgendwann ruckelt.

    Ansonsten muß man wieder starten. Die Installtation (40-50GB) wenn möglich auf eine SSD legen wegen den Ladezeiten.

    Full HD Auflösung ist bei 40-60 FPS, Texturen, Details, Sichtweite auf Maximum. Eine höhere Auflösung ist bei mir nicht drin. 4k kraucht bei 20 FPS herum.

    Noch was zu den Effekten: Man muß die Einstellungen für Regen ganz herunterschrauben. Das fordert sonst mächtig Ressourcen und sieht zudem grottig aus.


    Zur Spielsteuerung:

    Die Tasten sind zum Glück belegbar. Leider sind die Einstellungen im Spiel nicht ausreichend konfigurierbar, so dass man mit einigen störenden Elementen leben muß.

    Im Spiel ist eine sonderbare Speicherfunktion eingebaut. Man wollte dem Spieler wohl sein ureigenstes Hirngespinst von "Immersion" aufdrücken. Das ginge vielleicht in einem nahezu perfekten Spiel. Aber KCD ist auch mit den neuesten Patches reichlich verbugt und stürzt gerne ab.

    Deshalb rate ich zu einem Speicher"patch", auf Nexus zu finden. Dort findet sich noch mehr, um immer lästige, immer wiederkehrende Spielelemente zu beseitigen.

    Die GUI ist etwas etwas an bekannte RPGs angelehnt. Etwas umständlich, aber brauchbar.

    Tastatureingaben sind schlecht umgesetzt, da man für alles diesselben Tasten benutzt und die Drucklänge über das Kommando entscheidet - wer denkt sich so einen Quatsch aus.


    Kämpfe

    Im Spiel gibt es ein Kampfsystem, das in etwa so funktioniert: Hast du Glück, sind alle Gegner binnen Sekunden tot, bei Pech geht's andersrum. Das "Fokussystem" im Kampf ist eines der dämlichsten, das ich bisher sah.

    Ähnlich zum Haareraufen war es bei ELEX und da konnte man es wenigstens abschalten.


    Was kann der Held

    Da in Reviews niemals angegeben wird, was ein Held denn so kann und was für Möglichkeiten ein Spiel bietet - was ich jammerschade finde -, hier eine Liste


    Heinrich kann

    - laufen, auch schnell, er kann mit Fäusten und Hieb/Stichwaffen kämpfen, Bogen schießen, reiten (auf Pferden) und kriechen, schleichen, stehlen, Bücher lesen, schlafen, Leute überreden, Süßholz raspeln, Würfeln, stinken und dreckig sein, usw. Mit der Zeit wird er darin besser.

    Heinrich kann nicht

    - Er ist absoluter Nichtschwimmer. Klettern geht nur an bestimmten Stellen. Wenn man dennoch auf Objekte springt/klettert, kann man seltsame Dinge erleben, bis zum Crash.

    Ich warne eindringlich davor, zu viele Objekte auf einmal aus dem Inventar zu beseitigen. Heinrich kann sich dann nicht mehr bewegen, weil alles auf seinem Kopf landet.

    Heinrich kann vor einem Angriff schlecht davonrennen, weil die Entwickler einige sonderbare Features eingebaut haben. Zur Sabotage, nehme ich an. Heinrich ist und bleibt ein motorischer Idiot.

    Sprache

    Das Spiel ist übrigens komplett deutsch vertont und zwar nicht schlecht. Einige Halunken murmeln Kauderwelsch, aber das ist so beabsichtigt.

    Nur der Ruf beim Pferdeanspornen ist aus einem anderen Spiel geklaut und passt nicht.

    Bisheriges Fazit: Von der Welt bin ich begeistert, auch von NPCs. Weniger begeistert von den sonderbaren Entscheidungen der Spielentwickler, die den Spielspaß trüben.

    Dies ist kein Action-RPG, wie Witcher 3, sondern für lange Winterabende geeignet. Gepflegte Langeweile (wenn man so will, auch hier kann man die Dinge beschleunigen). Hat was zum Genießen.