Guter Kopierschutz

  • Beim Schubladendurchwühlen hab ich heute eine alte Kuriosität gefunden. Den meiner Meinung nach besten Kopierschutz den es je gab die Dial a Pirate Scheibe von Monkey Island. Waren das noch Zeiten. Nix Onlineregistrierung und son Mumpitz. Piratengesicht einstellen und richtige Jahreszahl eingeben fertig.

  • Achja, den habe ich auch noch. ^^
    Nachdem er so ausgefleddert war, daß ich ihn nicht mehr anzufassen gewagt habe, habe ich ihn "kopiert". In drei Lagen Papier, dann ausgeschnitten und neu zusammengebastelt...


    :D

  • Sowas mit Drüberlegen und Gucken, war das nicht auch bei "Indiana Jones 3"? Das war aber nur eine von zwei Schutzvorrichtungen; zusätzlich brauchte man ein oder zweimal auch einige Informationen aus dem "Tagebuch", das dem Spiel beilag.


    Bei "Starflight" hatte man damals auch eins dieser "beliebten" Code-Räder, beim Nachfolger musste man dagegen Sterne auf der Weltraumkarte zählen.


    Mit dem Aufkommen von leistungsfähigen und bezahlbaren (Büro-)Kopierern wurden aber fast alle diese Kopierschutzmaßnahmen dann nahezu unwirksam. Und sowas blüht nahezu allen Kopierschutzvorrichtungen über kurz oder lang, denke ich. Selbst bei Steam & Co. könnte man sich überlegen, wie man die Kommunikation zwischen dem eigenen Rechner und dem Steam-Server "belauscht", die Datenströme sichert und hinterher eben immer von DVD oder meinetwegen Blu-Ray nachlädt.


    Ich schätze, irgendwann werden Spiele kommen, die immer wieder heimlich ins Internet gehen und sich bei ihrem Hersteller "zurückmelden" - wenn dieses Vorgehen vom Gesetz her erlaubt ist. Dann könnte der Hersteller feststellen, dass an einem bestimmten Internet-Anschluss eine Kopie seines Spiels läuft, das laut Seriennummer niemandem gehört, der da wohnt. Oder das schon zig-mal im Internet auftauchte und somit offenbar geklaut ist. Und dann würde es je nach Rechtslage eng für ebendiesen Anschlussinhaber.


    Soviel zu meinen bösen kleinen Gedanken zur Zukunft des Kopierschutzes. :evil:

  • Zitat


    Soviel zu meinen bösen kleinen Gedanken zur Zukunft des Kopierschutzes. :evil:


    Ein Blick in die Eula von EA, Steam und Konsorten sagt mir, dass dies schon lange Wirklichkeit ist ;)
    Deine Festplatte wird durchsucht und die Daten weitergegeben. Ganz legal, denn man spielt das Spielchen schließlich mit, wenn man sich sich diese Spionagesoftware auf den Rechner holt und den Bedingungen zustimmt.
    Übrigens ein interessanter Thread dazu.

  • Jap und das wird sich auch nicht mehr ändern.
    Muß man mit sich selbst ausmachen, ob man wirklich sensible Daten auf einem PC haben muß, mit dem man zugleich spielt - und ob man sich Spiele wie Mass Effect oder Deus Ex HR lieber spart als die Spyware zu akzeptieren. Daß man Browser History und ähnliches regelmäßig löschen sollte, ist wohl jeden bekannt, daß abgespeicherte Paßwörter nicht die beste Lösung sind, auch.
    Für Punkbuster, Steam und Co, die sich am liebsten ständig in den Hintergrund pflanzen, gibt es eigentlich auch Methoden, sie abzustellen, wenn man sie nicht für das Spiel grade benötigt.
    Wie dem auch sei, auf einem reinen Spiele-PC ist einfach nicht viel saftiges zu holen.


    Lustigerweise zeigt die ganze Misere aber auch, wie hilflos die Jungs dem Problem gegenüber wirklich sind, denn Steam, Ubisoft, Windoof Live oder was immer, nichts davon hält Raubkopierer im Geringsten ab.
    Da es leider auch als extrem cool gilt, illegale Kopien zu nutzen und den einen oder anderen KeyGen zu unterhalten, wird kaum irgendwas die Leute abhalten.
    Die Tatsache, dass Spiele immer häufiger als bessere Beta rauskommen und die Preise steigen, wird zwar gern als Grund fürs Runterladen mißbraucht, ist meines Erachtens aber Folge des Ganzen.


    Vielleicht war die Lösung mit den Büchern und Kärtchen die gesündere...

  • Du würdest, aber eine Menge Leute würden ganz sicher nicht und dann schon gar nicht mehr.


    Daß Unterhaltungsmedien jeder Art geistiges Eigentum sein könnten und daß die, die sich ein paar Jahre lang Tag für Tag hinsetzen, um sie einem überfütterten und bequemen Publikum, das sich unabhängig jeder Kompetenz vor allem in der Rolle des Monierenden gefällt, zukommen zu lassen, dafür allen Ernstes Geld zum Leben verdienen möchten, ist vielen ein zu abstraktes Bild.
    "Krieg ich doch da und dort umsonst, warum soll ich das bezahlen? Und KÖNNEN die das eigentlich nicht EINMAL hinkriegen, dass es ohne Ruckeln auf ALLEN Systemen läuft, ey? Was DENKEN die sich..?"


    Naja, die Notwehr schaukelt sich an den ganz Coolen hoch und auf der Strecke bleiben die, die eigentlich kein Problem damit hätten, das Spiel legal zu erwerben.

  • Netz ausbreiten, anlocken und zuziehen. Bis jetzt reichts aus, auf dem Rechner nichts drauf zu haben, wenn man sich denn mit dem Internet verbindet. Es kann wenigstens nichts ausgelesen werden. Für total paranoide Erscheinungen bleibt u.a. noch diese Möglichkeit:
    ...dennoch ist Vorsicht geboten, Architekten lassen sich in der Regel eine Hintertür offen


    ...wenn Delphine rufen, kommen ihnen nicht nur ihre Artgenossen zu Hilfe. Selbst gekappte Treibnetze bestehen u.a. aus Nylon.

  • Zitat

    Original von Silentsigh
    Du würdest, aber eine Menge Leute würden ganz sicher nicht und dann schon gar nicht mehr.


    Das Argument ist nicht so gut, wie man vielleicht glaubt. Bei Leuten, die Filme illegal downloaden, hat man angeblich vor einiger Zeit mal festgestellt, dass gerade diejenigen, die massiv heruntergeladen haben, auch besonders oft DVDs kaufen oder in der Videothek ausleihen. Schwer zu sagen, ob da eher der hohe "Schaden" zählt oder eher der hohe Gewinn durch das vermehrte legale Gucken. Und was das dann für Spiele heißt, ist wieder 'ne andere Frage.


    Zitat

    Daß Unterhaltungsmedien jeder Art geistiges Eigentum sein könnten und daß die, die sich ein paar Jahre lang Tag für Tag hinsetzen, um sie einem überfütterten und bequemen Publikum, das sich unabhängig jeder Kompetenz vor allem in der Rolle des Monierenden gefällt, zukommen zu lassen, dafür allen Ernstes Geld zum Leben verdienen möchten, ist vielen ein zu abstraktes Bild.


    Im Gegenzug setzen sich viele, die diese Dinge erschaffen, aber auch recht bequem hin und basteln z.T. immer wieder denselben Wein in neuen Schläuchen. Danach wird dann behauptet, die Verkaufszahlen zeigten, dass die Kunden das so wollten - sicher ist das aber nicht. Und ich habe auch so meine Zweifel dran. Allerdings klau' ich deswegen auch noch lange keine Inhalte o.ä., so ganz egal ist mir das alles nämlich auch nicht.


    Und den ehrlichen Leuten, die nach einiger Zeit dann ihren Datenträger kaputt haben o.ä., denen kommen die Erzeuger/Verwerter oft auch nicht dadurch entgegen, dass sie zu sinnreichen Zeiten das Produkt quasi frei ins Internet o.ä. stellen. Manche tun es, wie Bethesda mit ihren sehr alten Rollenspielen ("Arena" und "Daggerfall"), andere offenbar nicht. Auch dann nicht, wenn das Original nicht weiter verkauft wird ("Thief" z.B., falls dieses Spiel hier irgendwer kennt :D).


    Auch diese Probleme sehe ich jetzt allerdings nicht als Entschuldigung für hemmungsloses Raubkopieren an. Dennoch: Beide Seiten gehen kaum aufeinander zu.


    Zitat

    "[...]Und KÖNNEN die das eigentlich nicht EINMAL hinkriegen, dass es ohne Ruckeln auf ALLEN Systemen läuft, ey? [...]"


    Das ist ja noch verständlich (also dass sie das nicht zuverlässig schaffen). Dass man hingegen z.T. völlig nichtssagende Fehlermeldungen bekommt ("nebula: programmer says (unverständlicher Kauderwelsch) in line 727"), obwohl die auf der Packung genannten Voraussetzungen erfüllt sind, geht mir bei neueren Titeln aber echt langsam auf den Sack. Wenn diese Leute mir was verkaufen wollen, dann sollen sie bitteschön auch ein Bißchen was dafür bieten, und das ist nicht immer nur 4711faches AntiAliasing mit 8192x4096-Auflösung in zwei Trillionen Farben und mit Dolby Megasurround und was weiß ich nicht was sonst noch.


    Hier benehmen sich meiner Meinung nach beide Seiten ziemlich daneben. Vielleicht haben da auch beide die derzeitige Situation verdient. :evil:


    Zitat

    [...] auf der Strecke bleiben die, die eigentlich kein Problem damit hätten, das Spiel legal zu erwerben.


    Das befürchte ich auch. So langsam habe ich nicht mal mehr Bock, billige Spieltitel zu kaufen...

  • Hier nochmals die EA-Origin-Geschichte in der [URL=http://www.gamestar.de/spiele/battlefield-3/artikel/analyse_zur_eula_von_ea_origin,45612,2561554.html]Gamestar[/URL] und im [URL=http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,794600,00.html]Spiegel[/URL].
    Dieser Koperschutz ist dermaßen genial, dass kein halbwegs vernünftiger Mensch auf die Idee kommen könnte, noch weiter EA-Spiele zu kaufen. So jedenfalls die Vermutung. Leider wird in kurzer Zeit alles Schnee von gestern sein und die Leute konsumieren wie zuvor, nehmen jede Gängelung in Kauf. Auf ähnlichen Portalen lief es genauso :rolleyes:

  • Zitat

    Dieser Koperschutz ist dermaßen genial, [...]

    Krass, stimmt! 8o


    Zitat

    Leider wird in kurzer Zeit alles Schnee von gestern sein und die Leute konsumieren wie zuvor

    So ist es doch schon jetzt. Bei mir in der Schule schwänzen schon einige nur um Battlefield 3 zu zocken. :D


    Echt hart was die da machen, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur darum geht, Raubkopierern einhalt zu bieten, was ja eigentlich Sinn und Zwecks ein soll. Die normalen Menschen, die sich das Game kaufen, leiden dann darunter, wie hier schon erwähnt. Echt traurig.



    Dieser Textausschnitt triffts auch gut. Schöne Kommentare von Seiten der Spieler. ^^

    Zitat

    Im " Gamestar"-Forum kritisiert die Mehrheit der Kommentatoren die Zwangskontrolle: " Und ich Idiot hab mir gestern BF3 gekauft", klagt ein Nutzer. Ein anderer scherzt: "Mit 50 Euro ist die Spyware, die man sich installiert, aber gar nicht so teuer." Über die Geringschätzung der Kunden zeigt sich ein Autor verwundert: "Seltsam, dass die Spielefirmen soviel in ein Spiel investieren, um es an den/die Mann/Frau zu bringen, dann allerdings den Zugang durch abschreckende Software wie Origin regulieren."

    Denn so viele bauen heute ohne Achtung vor dem großen Erbauer.


    Die Stadt trägt sein Zeichen nicht mehr


    und ewig sucht der Makel des Schwindlers sich Zutritt zu verschaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von DarkThief ()

  • Habe mir das gestern auch durchgelesen zum neuen BF3 auf Golem, und EAs Spyware-Methoden. Mal davon abgesehen, dass ihre EULA bzw. AGB sowieso größtenteils unwirksam sind.


    Wie der Anwalt ja meinte, gilt hier in DE auch deutsches Recht und nicht
    Englisches o. sonstwas. EA macht es sich ziemlich einfach, selbstverständlich auf dem Rücken der Verbraucher.


    Für meinen bescheidenen Teil könnte ich jetzt sagen, ich spiele BF usw. sowieso nicht. Doch die ganze Geschichte um Kopierschutz ist sowas von
    traurig, um nicht zu sagen ärgerlich.


    Ich denke es wäre wirklich mal angebracht, wenn ein Gericht denen mal einen ordentlichen Dämpfer verpasst und solche Pratiken verbietet.
    Aber heutzutage kann wohl jeder irgendwie auf dem Rücker von Verbrauchern herumturnen wie ihm beliebt. Dafür spricht ja schon unsere eigene Regierung mit ihrem Troja-Mist.


    Das ist die schöne neue Welt, hoffentlich fliegen die irgendwann alle mal auf tüchtig auf die Nase.

  • Zitat

    Original von Sirius
    Ich denke es wäre wirklich mal angebracht, wenn ein Gericht denen mal einen ordentlichen Dämpfer verpasst und solche Pratiken verbietet.


    Ich denke auch, das Schnüffeln soll dem Staat überlassen werden. Der kommt allerdings mit dem dilettantischen Bundestrojaner daher, der Origin-Trojaner kann das viel besser. Großer Vorteil: Die Spieler lassen das Ding freiwillig ins Haus, keine Nacht-und-Nebel Aktionen wären mehr notwendig, um den zu Überwachenden etwas unterzuschieben. Ich schätze, Geheimdienste* sind begeistert und hängen sich dran. :baby:


    *oder das Finanzamt

  • Das "EA-Origin-Spielchen" geht in die nächste Runde, wie heise hier berichtet. EA meint, das wäre keine Spyware. Also angeblich alles total unproblematisch.


    Bloß: Ich glaub' denen das nicht. :evil: Und selbst wenn die tatsächlich nur an ihren eigenen Spielen herumfummeln mit der Origin-Software: Ich bin der Chef von meinem Rechner (jaja, schimpft mich ruhig einen kleinen Kontrollfreak ;)), und ich will so etwas nicht, weil ich nicht weiß, was das denn nun wirklich anstellt. Ist bei Computerviren ja genauso. Und gegen diese meine Meinung kann EA wohl nicht "anstinken" (starrsinnig bin ich also auch noch :D).

  • Zitat

    Original von baeuchlein
    EA meint, das wäre keine Spyware.


    Stimmt eigentlich; es ist ein Rootkit, das die Kontrolle übernimmt. Über Ports, Benutzerkonten, Software. Nicht weiter schlimm. :D Man muß ja nur - wie ich von eingefleischten Fans gelesen hatte - für dieses Origin einen eigene Festplatte aufbauen, die nach Spielende formatiert wird. Dann sei alles prima.