Mir geht's richtig gut!

  • Letztes Jahr sah ich einen ca. 30 Jahre alten Nishiki Rennradrahmen (International) in einem tollen Zustand und dachte mir: Das ist, was du haben mußt. Wer sich etwas damit auskennt weiß, dass damit vergnügliches Radfahren angesagt ist. Speziell dieser Rahmen ist für Straßenrennräder gedacht, die eigentlich den Charakter eines Tourenrads haben und alle Unebenheiten schlucken, selbst mit den schmalsten Bereifungen. In den 80er Jahren fuhr man Triathlons damit. Damals waren japanische Rahmen angesagt.

    Also geschwind besorgt und noch etwas umgebaut. Was mich sehr betrübt hat und vom Verkäufer nicht erwähnt wurde: Die Sattelstütze aus Aluminium hat sich im Stahlrahmen eingenistet. Die Materialien haben geheiratet und wollten sich nie wieder trennen - wahrscheinlich dauerte die "Ehe" im Rohr schon 30 Jahre.

    Ich versuchte mit tausend Kniffs, Ölen, Sprays und ziemlich großen Hebeln, die Scheidung zu erzwingen, vergebens, keinen Millimeter hat sich das Ding gerührt. Ich ließ es sogar für eine Zeitlang im Ölbad schwimmen. Der Fahrradmeister vor Ort verdrehte nur die Augen, solche Fälle kommen oft vor, da hilft nur Vorbeugung mit Fett.

    https://wikipedalia.com/index.…itzende_Sattelst%C3%BCtze

    Gestern nun zog ich das Rad aus dem Winterschlaf und fuhr damit ca. 20 km zum Einkaufen, war nettes Wetter. Heute früh war ich dann erstaunt, als ich sah, dass der Sattel verdreht war.

    Und da war mir klar: Er hat sich gelöst! Und tatsächlich, die Ehe ist zu Ende. Nach nur 8-9 Monaten der Bearbeitung und Nerverei. Juhu!


    Ach ja, lustiges altes Katalogbild. Meins sieht genauso aus. Mit schweren Suntour-Bremsen, har har. Mit denen kann man auch Sattelschlepper abbremsen.

  • Das Rad ist nicht neu, sondern über 30 Jahre alt ;) Jedenfalls der Rahmen. Es hat knapp 200 gekostet, dann habe ich für etwa 150 zugebaut, um es leichter zu machen (Laufräder, einzelne Komponenten). Jetzt, nachdem auch die Sattelstütze wieder rausgeht, wird es noch etwas verbessert.

    Rennräder sind so eine Liebhaberei von mir, ich habe einen ganzen Stall davon und fahre auch ziemlich viel ~10000-12000 km im Jahr. Zu jeder Jahreszeit und Zweck kommt ein anderes Rad zum Einsatz, denn die sind ziemlich unterschiedlich.

    Ich kenne mich etwas damit etwas aus, weil ich für gewöhnlich alles selbst zusammenbaue und warte und das seit vielen Jahren. Ich kann dich also schon beraten.

    Du kannst ja mal einen Thread dafür aufmachen. Teile bitte gleich mit, was dir so vorschwebt, was du selbst machen kannst, wie und wo das Rad eingesetzt werden soll, usw.

  • So ist es, ohne SattelSchraube, etwa 3000 km. War ja nicht notwendig. Da hat sich nie etwas gerührt. Bis heute.


    Ich hatte das Rad mal in einen riesigen Schraubstock geklemmt und mit einem dicken 2 Meterrohr als Verlängerung dran rumgegeigt. Nix passiert.

    Was der Rahmen und das Rohr alles aushält. Übertreiben wollte ich es dann aber doch nicht. Jetzt bin ich froh über meine Skrupel damals.

  • Heute früh meinte meine Partnerin, eine andere Freundin habe gemeint, etwas weiter weg gäbe es bunte, große irdene Teller. Die seien toll, nicht teuer, sie sei selbst beschäftigt, also solle ich los und für die gesamte Familie welche holen. Bei dem Wetter nahm ich natürlich mein Sommerrad, ein selbstgebautes, leichtes Speedbike und flitzte los.

    Im Laden waren noch 6 große Teller. Ich rief daheim an: Soll ich alle nehmen? Jawohl, verpack sie gut.

    Tja, womit? Auf dem Weg durch den Laden sammelte ich also Krempel auf, den ich im Rucksack dazwischenpacken konnte und los gings. Die Rückfahrt ging schnell (nur ca. 10 KM) und etwa 1 KM vor Ziellinie passierte es dann. Durch eine hohle Gasse kam mir plötzlich ums Eck ein Bus entgegen - gegen die Einbahnstraße, aber vermutlich dürfen Busse das dort.

    Dort gab es Kopfsteinpflaster und Kanten ohne Ende. Ich bremste scharf ab, wollte nach links ausweichen und traf mit dem Vorderrad auf eine Kante. Ich krachte dagegen, ein Sturz war unvermeidlich.

    Jep, das wars, Teller, dachte ich mir. Was dann folgte, war der langsamste Sturz aller Zeiten. Jedenfalls kam es mir so vor. Ich bin eigentlich sturzerprobt, wer viel im abwegigen Terrain unterwegs ist, kennt das. Zum Glück war ich nicht besonders schnell, vielleicht 15-20 KM. Ich wußte, um irgendwas an meiner Fracht zu retten, mußte ich komplett idiotisch stürzen. Ich durfte mich weder drehen, noch einen geraden Abflug über den Lenker hinlegen - das wäre an der Stelle auch nicht möglich gewesen. Also wählte ich instinktiv meine linke Schulter als Kissen, ohne mit dem Kopf anzuschlagen. Also fiel ich im Zeitraffer mit einem gekrümmten Rücken (um die Teller aus der Flugbahn zu nehmen), wie eine Schildkröte, die ausprobieren will, ob der Rand ihres Schilds was aushält. Dann blieb ich liegen wie eine Schildkröte, die zuviele Teller auf dem Rücken hat. Die ganze Zeit wartete ich auf ein Scheppern der berstenden Teller und war so darauf fixiert, dass ich gar nicht mitbekam, wie umstehende Leute ganz aufgeregt heranliefen, weil sie dachten der Freak da habe sich bestimmt weh getan, so krank wie dieser Sturz aussah. Zwei rannten her und wollten mir helfen, ich sprang auf, ich dankte ihnen, aber mein Rad war heil, ich auch - nicht mal eine Schürfwunde, aber demnächst sicher ein blauer Fleck an der Schulter - und die Teller waren es ebenso, wie ich dann herausfand.

    Meine Partnerin meinte dann nur, ich übertreibe mal wieder.

    Dankeschön. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du wirklich Glück gehabt, Schulterverletzungen können nämlich ganz übel werden.

    Mein Schwiegersohn hat vor ein paar Wochen einen Sturz hingelegt, gebrochener Arm und ein paar wirklich scheußliche Schürfwunden - er hatte leider keine Teller zum Polstern dabei.

    Inzwischen dürftest du einen schönen blauen Fleck haben, der dann auch deine Freundin davon überzeugt, dass du nicht übertrieben hast ;)

    Und jetzt bloß nicht die Teller beim Abspülen/-trocknen fallen lassen, das wäre dann doch zu ärgerlich ^^

  • Also, wenn der blaue Fleck nicht von selber kommt, dann muss man da wohl nachhelfen. Gibt's vielleicht irgendwo im Hause noch einen Rest dunkelblauer Farbe...?^^


    Mir selber geht's jetzt auch endlich wieder richtig gut!:) Aller möglicher Kram, der unbedingt erledigt werden musste und zwischen Reisen/Urlaub nicht 'reinpasste, ist erledigt. Diverse Dinge (Besuch beim Zahnarzt, Fleck auf der neuen Hose, Festplattenprobleme, ...) waren bedeutend unproblematischer als befürchtet. Und das Temperaturniveau draußen ist auch wieder im für mich angenehmen Bereich, nach der Hitze der vergangenen Tage.

  • Schon wieder machte dieses schöne alte Nishiki-Rad (s. o) Ärger. Eine Speiche am Hinterrad war gebrochen und der Schraubkranz mußte auch mal erneuert werden. Der Schraubkranz mußte also runter. Wer schon mal einen festsitzenden alten Schraubkranz heruntermachen wollte, weiß, dass es zur Sache geht.


    Zunächst hatte ich den Schraubkranz zwei Tage mit Kriechöl behandelt. Den richtigen Abzieher habe ich, den richtigen Schlüssel auch. Aber das Ding wollte nicht heruntergehen. Auch auf den Schraubstock geklemmt: nix geht. Kein Millimeter. Ich schlief darüber.

    Mir fiel mitten in der Nacht die Lösung ein. Ich hatte vor vielen Jahren einen alten Fahrradständer mit langen hohlen Rohren gekauft. Den baute ich flugs ab und steckte eines der ca. 1,5 m langen Rohre auf den Schraubenschlüssel.


    Zudem versammelte ich die gesamte Familie um mich, die abwechelnd rhythmisch klatschte und Stoßgebete gen Himmel schickte, um mich anzufeuern (okay, das war gelogen). Erst mit diesem riesigen Hebel löste sich der Schraubkranz.


    Puh :P Neue Speiche+Kranz rein, Rad noch zentriert - good as new.

    Wieso der Aufwand? Frage ich mich manchmal auch...

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin schon ewig nicht mehr Fahrrad gefahren. Ich habe Probleme mit Schwindel/Mittelohr.... Unsere Nachbarschaft setzt voll auf e-Bikes, die radeln alle soooo flott durch die Gegend :P


    Wir hatten heute unser bestes Weihnachtsgeschenk im Briefkasten, von der Rentenversicherung. Die Rente meines Mannes wegen voller Erwerbsminderung wird als Dauerrente bis 2032 gezahlt, dann hat er das Alter für die "normale" Rente erreicht.

    Bisher war die für ihn immer nur befristet. Und jedes Mal Verlängerung beantragen, neue ärtzliche Gutachten. Dabei stand schon im allerersten Gutachten der Neurologin von der LVA, daß er aufgrund seiner schweren Behinderungen nie wieder arbeiten kann.
    Wir hatten die Verlängerung schon im April beantragt und als wir im November das letzte Mal nachgefragt hatten, wurde uns gesagt, daß die einen totalen Stau haben und es noch länger dauern kann. Ist immer leicht gesagt, aber wir sind ja darauf angewiesen. Denn arbeiten kann/darf ich ja auch nicht, weil ich die Pflegerin für meinen Mann bin.

    Jedenfalls sind wir total erleichtert und heilfroh, daß es jetzt genehmigt ist und vor allem daß es unbefristet ist.... Kein nervendes Verlängern mehr :);)


    Ich bin jetzt so gut gelaunt, daß ich echt überlege, ob ich dieses Jahr nicht doch einen Weihnachtsbaum aufstellen sollte... :/

    • Offizieller Beitrag

    Es ist wirklich eine riesen Erleichterung, wenn der ganze Papierkram mal rum ist. :)


    Ja, wir hatten in den letzten Jahren auch keinen Baum mehr. Für uns beide lohnt es sich einfach nicht. Unser Sohn wohnt zwar immer noch bei uns, aber er ist aus dem Alter raus. Und als lediger/kinderloser hat er wieder die Weihnachtsschicht. Über die ganzen Feiertage, bis Silvester. Wie in nahezu allen Pflegeheimen, leidet seins auch unter akuten Arbeitskräftemangel und die meisten Kollegen haben Familie.


    Nächstes Jahr gibt's aber auf jeden Fall einen Baum, dann kriegt es unser Enkelchen auch richtig mit. :) Da muß er dann richtig festgebunden werden ^^

  • Ich bin schon ewig nicht mehr Fahrrad gefahren. Ich habe Probleme mit Schwindel/Mittelohr.... Unsere Nachbarschaft setzt voll auf e-Bikes, die radeln alle soooo flott durch die Gegend :P

    Der Gleichgewichtssin funktioniert beim Radfahren genauso, wie beim Gehen. Wenn du gehen kannst, dann geht auch Radfahren. Das trainiert automatisch dein Mittelohr - wo der Gleichgewichtssinn untergebracht ist.

    Aber nicht mit einem Cheaterbike, wie dein Nachbar. Die Teile sind gefährlich, da prinzipiell zu schnell für Radwege.

    • Offizieller Beitrag

    Mein Fahrrad habe ich schon vor Jahren an meine Tochter abgegeben. Ich traue es mir nicht mehr zu. Der Fahrradweg bei uns am Main ist echt lebensgefährlich. Besonders die Rudel-e-bike-Fahrer sind sowas von rücksichtslos.

    Als meine Kinder klein waren, bin ich da immer mit den Kinderwagen entlanggelaufen (ist ja eigentlich ein Fußgänger/Radweg). Mittlerweile ist es an der B13 entlang einfach sicherer. Traurig aber wahr... X/

    Macht selbst meine Tochter so, wenn sie vom Einkaufen zu uns geht. Mit Kinderwagen ist es ihr am Main entlang zu gefährlich.


    Ich bin sowieso strikt dagegen, daß diese e-bikes einfach so gefahren werden dürfen - Bei dem Tempo wären für die Nummernschilder/Versicherung wie beim Mofa angebracht. Das darf ich nur nicht laut in unserer Nachbarschaft sagen. 8o

  • 25 km/h ist mit einem normalen Rad auch locker schaffbar, außer vielleicht für alte Leute etc.

    Und genau da haben wir das Problem, die Leute die es so nicht mehr schaffen 25 km/h zu schaffen, schaffen es mit einem solchen Rad ohne Probleme, aber die können nicht mehr richtig mit der Geschwindigkeit umgehen.(Langsame Reaktionszeit etc.)

    Und es gibt ja auch noch welche die 45 km/h schnell sind, aber die sind eher selten.


    Ich selber habe auch nur eines ohne Motor, aber fahre meist schneller als 25 km/h im Durchschnitt.(Aber mit Rücksicht auf andere - hier geht das Problemlos, ist nicht viel los hier)

  • Das Problem beim Antrieb ist, dass die Leute mit ihrem Pedelec zu schnell auf Maximalgeschwindigkeit sind und diese auch halten können. Auf Radwegen in der Stadt muß man aber ständig mit Störungen rechnen. 25 km ist zu viel. Diese Fahrer gehören auf die Straße. Dort fahre ich mit meinen Rennrad übrigens auch, weil ich nicht ständig bremsen will und normalerweise auch zu schnell für den Radweg unterwegs bin. Radwege in der Stadt sind in den meisten Fällen zu gefährlich. Bei uns sind das Steinbrüche, die aber von der PR-Abteilung der Stadt hochgelobt werden ^^

  • 25 km/h ist mit einem normalen Rad auch locker schaffbar ...

    Das wollte ich fast auch schon schreiben, ich hab die selbst schon bei Steigungen abgehängt, da können die nicht mit voller Akkuleistung hochbrausen. Nur bei starkem Gegenwind bleibe ich lieber dahinter ...


    Ich habe mal im TV einen klugen Satz gehört, der gerade für ältere Semester gilt, die sich dank Akku nach Jahren wieder aufs Rad schwingen: Es ist keine Kunst, damit schnell zu fahren sondern langsam. Wegen des Gleichgewichts.

    Und so sei der Hammer ewiges Symbol unseres Aufstiegs aus dem Schatten des Schwindlers.