Hallo,
T3 und ISA wurden ja oft kritisiert. Nachdem ich nun etwa die Hälfte durch hab', möchte ich hier mal meine Eindrücke posten.
Zunächst vorweg: prinzipiell halte ich das Spiel für sehr gut. Natürlich hat es Schwächen (Levelgröße, Ladezonen - wobei ich die erträglich finde), aber nichts und niemand ist perfekt. Dafür gibt es meiner Meinung nach Sachen, die diese Schwächen wieder ausgleichen. Deswegen hier eine Aufzählung der drei Dinge, die ich als Stärken von T3 im Vergleich zu den ersten beiden Teilen empfinde.
Darüber hinaus muss ich auch vornan stellen, dass ich ein Computerspiel als Entspannung betrachte und nicht als Herausforderung (davon habe ich im realen Leben genug). Ich möchte im wesentlichen eine gute Story erzählt bekommen und ein atmosphärisches Spiel erleben, ich möchte das ganze aber auch relativ easy durchzocken können. Deswegen habe ich das Spiel (genauso wie alle Teile und FM's vorher) bislang immer auf "easy" oder "normal" gezockt (genauso wie ich bei GothicII mein Menneken mit Cheats ordentlich hochgepusht habe, um nicht zwanzig Versuche für einen Gegner zu benötigen). Das wird mir vielleicht bei Einigen hier Mißbilligung einbringen, ist aber auch eine Grundlage der nächsten Sachen:
1.) die Stadt
Die Idee der Stadt finde ich hervorragend! Endlich kann man richtig "zur Arbeit gehen" und wird nicht einfach hingebeamt. Außerdem finde ich es sehr gut, dass durch die Stadt auch die Story weitererzählt und insgesamt in eine Umwelt eingebettet wird. Das finde ich einen sehr wichtigen Punkt! Darüber hinaus bietet die Stadt auch spielerisch einen echten Mehrwert, man muss eben nicht nur einfach die Missionen abklappern, sondern hat zwischendurch auch noch interessante Optionen. Sicher hätte man hier noch ein bißchen konsequenter sein dürfen und noch mehr Freiheiten (und begehbare Häuser) einbauen können, aber dafür, dass die Stadt in dieser Form überhaupt auftaucht, ein dickes Daumen-hoch!
2.) die Gruppen
Die Nebenstory mit den Heiden und den Hammeriten finde ich ebenfalls sehr gelungen. Schließlich ist für mich nicht einzusehen, warum die "Übeltaten" Garrets nur von den Hütern verziehen werden (solange man ihnen nützt) und nicht auch von den anderen beiden Gruppen. Interessant wäre es sicher auch gewesen, dieses Prinzip auszubauen und beispielsweise die Diebesgilde (aus dem ertsten Teil?) in ähnlicher Form wieder aufleben zu lassen, und vielleicht als deren Gegenpart die Obrigkeit (der man sich durch austricksen der Diebesgilde - als ungeliebter Konkurrenz - an den Hals werfen kann).
3.) die Grafik
Auch wenn Sie nach Hardware verlangt, finde ich sie doch insgesamt gut gelungen. Sicherlich sind manche Texturen verbesserungswürdig, aber alles in allem ein fetter Fortschritt zu den ersten beiden Teilen, der sich IMHO auch gut auf die Atmosphäre auswirkt. Darüber hinaus finde ich, dass sich die Welt mehr in Richtung Mittelalter von Teil1 und etwas weg von dem Renaissance-Stils des zweiten Teils entwickelt hat, was ich sehr begrüße.
Die Atmosphäre und andere Sachen (auch das Gameplay) insgesamt empfinde ich als den anderen Teilen Alles in Allem gleichwertig. Insgesamt wurde das Spiel meiner Meinung nach in eine gute Richtung weiterentwickelt, auch wenn sicherlich eine Thief-Details nicht so "Roots"-mäßig sind, wie z.B. der Einsatz der Blitzbombe etc. Dies hätte man sicherlich besser machen können und müssen, aber bei aller berechtigten Kritik, sollte man die positiven Aspekte von Thief3 nicht außer Acht lassen.
Zwei Punkte möchte ich mir aber nicht verkneifen:
- Wenn Garrett schwimmen könnte, bräuchte er kein Boot, um zur Witwe zu kommen.
- Ein Seilpfeil fehlt, die Handschuhe sind nur ein ungenügender Ersatz. Allerdings muss man auch Möglichkeiten einbauen, wo eine sinnvolle Anwendung desselben gegen ist. Wenn's das nicht gibt, braucht man auch keinen Seilpfeil, wodurch die Handschuhe wieder zu einem ausreichenden Ersatz werden.
Deswegen bleibt aber T3 IMHO trotzdem ein gutes Spiel.
Grüße